Klauß rügt Hack: Weckruf für den FCN-Matchwinner

Nürnberg - Mit seinem dritten Saisontor hat U21-Nationalspieler Robin Hack dem 1. FC Nürnberg einen wichtigen 1:0-Heimsieg gegen Erzgebirge Aue und damit auch einen versöhnlichen Jahresabschluss beschert. Allerdings benötigte der Matchwinner dafür erst einen Weckruf seines unzufriedenen Trainers.

Als sich Robert Klauß und Robin Hack auf dem Weg zu den TV-Interviews begegneten, gab es noch einmal eine herzliche Umarmung zwischen dem Trainer und seinem Matchwinner. Dabei hatte Mitte der ersten Halbzeit nicht vieles darauf hingedeutet, dass Hack nach der Pause noch auf dem Platz stehen würde. Der U21-Nationalspieler, nach auskurierter Sprunggelenkszerrung gegen Aue wieder in die Startelf zurückgekehrt, hatte bis dato kaum einen Zweikampf für sich entscheiden können und sich nach einer erneut halbherzigen Aktion sogar ein paar deutliche Worte von der Seitenlinie anhören müssen.

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"Robin hat in der Situation den zweiten Ball nicht gut verteidigt und sich wegdrücken lassen, dabei war das vor dem Spiel eines unserer Hauptthemen. Ich war unzufrieden, und das habe ich ihm kommuniziert", erklärte Klauß, wollte seine kleine Standpauke aber auch nicht überbewerten: "Robin kennt mich, er weiß, was er an mir als Trainer hat und dass ich ihm schon auch Freiheiten im Spiel nach vorne gebe. Wenn einmal ein härteres Wort von mir kommt, kann er das gut vertragen."

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Tatsächlich schien Klauß' Rüffel beim sichtlich genervten Hack eine Trotzreaktion hervorgerufen zu haben. Prompt sorgte der 22-Jährige mit einem Schuss an den linken Außenpfosten für ein erstes Lebenszeichen der bis dato kaum in Erscheinung getretenen Nürnberger Offensive (30.), sechs Minuten später erzielte er nach feiner Vorarbeit von Manuel Schäffler sein drittes Saisontor. "Das macht er richtig gut, wie er da einläuft", lobte Klauß.

Hack: "Haben eine große Entwicklung gemacht"

Der Held des Nachmittags selbst gab sich bescheiden. "Ich bin glücklich über mein Tor und es freut mich, dass ich wieder treffen konnte", gab Hack zu Protokoll, schwärmte aber vor allem artig vom Kollektiv: "Die Mannschaft macht zurzeit einen richtig guten Eindruck. Wir holen jetzt auch mal die dreckigen Siege. In der letzten Saison hätten wir solche Spiele vielleicht noch verloren. Wenn man das letzte halbe Jahr anschaut, dann haben wir eine große Entwicklung gemacht. Wir sind auf einem guten Weg."

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Neben dem Torschützen durfte sich zudem Christian Mathenia ein bisschen als Vater des Sieges fühlen. Mit drei guten Paraden hatte der Club-Keeper sein Team erst vor einem Rückstand und später vor dem Ausgleich bewahrt. "Ich bin froh, dass ich der Mannschaft heute helfen konnte und freue mich extrem über die drei Punkte", sagte Mathenia. Wie Hack attestierte auch der Routinier dem Tabellensiebten mit Blick auf die bisherigen 13 Saisonspiele eine "gute Entwicklung", diese sei aber noch längst nicht abgeschlossen.

Klauß' Wunsch nach der frühzeitigen Entscheidung

Das weiß auch Klauß. "Wir sind zu hektisch geworden in Ballbesitz und haben uns das Spiel von Aue mit hohen Bällen aufdrängen lassen", monierte der Trainer, zudem ließ seine Elf reizvolle Umschaltmomente ungenutzt. "In so einem Spiel wünsche ich mir, dass wir nicht bis zur 94. Minute zittern müssen, sondern das Spiel vorher entscheiden", sagte Klauß - und dürfte dabei auch wieder an Hack gedacht haben, der in der 75. Minute nach Zuspiel des starken Tim Handwerker allein vor Aues Schlussmann Martin Männel das wohl erlösende 2:0 verpasst hatte.

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Nach einer nervenaufreibenden Schlussphase konnte Klauß seiner Mannschaft aber "ein Riesenkompliment" machen, "dass wir diese knappen Spiele auf unsere Seite ziehen und auch gewinnen". Auch wenn es dafür erst eines kleinen Weckrufs bedurfte.