Kleeblatt ade! Schröck wechselt auf die Philippinen

14.1.2016, 11:50 Uhr
Auf den Philippinen ist Stephan Schröck bereits ein Held, nun wird er dort auch im Liga-Betrieb professionell fußballspielen.

© Sportfoto Zink / WoZi Auf den Philippinen ist Stephan Schröck bereits ein Held, nun wird er dort auch im Liga-Betrieb professionell fußballspielen.

Auf den Philippinen ist Stephan Schröck ein Volksheld. 21 Spiele hat der Sohn einer Filipina, der als Jugendlicher auch das deutsche Nationaltrikot überstreifte, bereits für die Landesauswahl des südostasiatischen Inselarchipels bestritten. Nun wird der frühere Fürther auch im Liga-Betrieb auf den Philippen gegen den Ball treten. Ceres-La Salle F.C. heißt der dort ansässige Erstligist, der sich die Dienste Schröcks laut eigenen Angaben gesichert hat und mit dem Nationalspieler in der nächsten Woche in die Vorbereitung auf die asiatischen Vereinswettbewerbe starten will.

Die Bestätigung der Spielvereinigung folgte wenig später. "Sowohl für Stephan als auch für uns waren die vergangenen Monate nicht zufriedenstellend. Deshalb ist es wichtig, dass man dann eine für beide Seiten gute Lösung findet, zumal Stephan zweifelsohne eines der Gesichter unseres Vereins ist und eng mit dem Kleeblatt verbunden bleibt", lässt Kleeblatt-Boss Helmut Hack auf der vereinseigenen Homepage wissen. Warum die Philippinen? "Stephan spürt aufgrund seines hohen Ansehens in der Heimat seiner Mutter eine große gesellschaftliche und soziale Verantwortung, die er nun mit einer neuen sportlichen Herausforderung verbindet", erklärt Martin Meichelbeck an gleicher Stelle. Schröck wird für sieben Monate ausgeliehen, kehrt im August nach Fürth zurück.

Beim Kleeblatt wollte man zuletzt nicht mehr mit Stephan Schröck zusammenarbeiten – und offenbar auch umgekehrt. "Stephan hat sich auf der Außenverteidigerposition nicht so wohl gefühlt", erklärte Fürths Coach Stefan Ruthenbeck am 7. Januar nüchtern eine Maßnahme, welche in Fürth einen lauten Knall verursachen sollte. Der 29-Jährige, der sich knapp 15 Jahre in Kleeblatt-Arbeitskleidung schmiss, fehlte nicht nur beim Auftakttraining auf der Kronacher Hard, bei der ersten Übungseinheit des neuen Jahres. Der Verein hatte Schröck freigestellt und aufgefordert, nach einem neuen Arbeitgeber Ausschau zu halten. Unumkehrlich stand fest: Schröck und die Spielvereinigung gehen erneut getrennte Wege.

 

April fools no more, the long awaited moment is happening for Philippine football , International Filipino Footballer ...

Posted by Ceres-La Salle F.C. on  Mittwoch, 13. Januar 2016

 

2012 waren das der gebürtige Schweinfurter und sein Herzensverein schon einmal. Der unermüdliche Außenbahnarbeiter, Liebling der Kleeblatt-Fans, schloss sich der TSG 1899 Hoffenheim an. Ausgerechnet nach dem Aufstieg der Fürther, die ohne ihn schon nach einer Saison wieder in die Zweitklassigkeit zurückkehrten. Nach einem weiteren Erstliga-Jahr bei der Frankfurter Eintracht kehrte Schröck wieder in den Ronhof zurück.

Im Sommer 2014 wurde der verlorene Sohn, der bereits in der B-Jugend für Fürth gespielt hatte, wieder in seiner fußballerischen Heimat begrüßt. Die lange Vertragslaufzeit – Schröck erhielt Arbeitspapiere bis 2018 – erwies sich für die weitere Entwicklung aber wohl als Hemmschuh.

Zwar gehörte der Flügelflitzer in seiner Rückkehr-Saison zum Stammpersonal, auch in der laufenden Spielzeit buchte sich S'Schröckla zwölf Einsätze aufs Konto. Doch man wurde sich zusehends uneinig, wo der Ur-Fürther am besten eingesetzt ist. Schröck fühlte sich auf seiner angestammten Außenverteidiger-Position nicht wohl, wollte eher im offensiven Mittelfeld ran. Dass dort die Konkurrenz zu stark ist, musste aber auch Schröck einsehen. Nach 225 Spielen für das Kleeblatt war Anfang Januar Schluss - zumindest bis August.

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