Kleeblatt geht wieder auf die Suche

28.7.2010, 00:00 Uhr
Kleeblatt geht wieder auf die Suche

© Wolfgang Zink

26 Spieler hatten die Reise nach Österreich angetreten, und sowohl Trainer Mike Büskens als auch Manager Rachid Azzouzi waren im Vorfeld davon ausgegangen, dass dies der Kader sei, mit dem man in die Saison geht. Doch keine halbe Stunde war das erste Training alt, da hatte sich auf fast tragische Weise Handlungsbedarf angekündigt. Ersatzkeeper Jasmin Fejzic war bei einer der ersten Übungen des Torwarttrainings mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen geblieben.

Die Betroffenheit war groß

Erneut hat sich der 24-Jährige, der bereits zwei schwerere Knieblessuren hatte, am rechten Knie verletzt. Die Betroffenheit war groß, die Mitspieler erkundigten sich sofort nach dem Befinden - doch der in Tränen aufgelöste Fejzic war keines Wortes fähig. »Er ist noch relativ jung und hat schon ein paar Mal Pech gehabt«, sagte Mike Büskens, der einst selbst eine Serie von Knie-Operationen über sich ergehen lassen musste.

Heute soll Fejzic, bei dem in Fürth eine Kernspintomografie durchgeführt wurde, bei einem Spezialisten in Straubing noch einmal untersucht werden, es folgt, je nach Diagnose, sogleich eine Operation. »Wir wollen diesen Tag und das Ergebnis noch abwarten«, sagt Manager Azzouzi. Dennoch ist wahrscheinlich, dass Fejzic wieder eine lange Zwangspause einlegen muss.

Verletzungen zwingen in die Pausen

So dürfte fast sicher sein, dass man noch einen weiteren Torhüter verpflichten muss. Zurzeit stehen nur Max Grün und Matjaz Rozman zur Verfügung. Nachdem möglicherweise auch Grün kurzfristig für einen oder zwei Tage abreisen wird, da er zum ersten Mal Vater wird, haben die Kleeblättler nun Christian Krüger (20) nach Österreich beordert. Der ehemalige Burgfarrnbacher, der in der Jugend schon einmal beim Kleeblatt war, spielte zuletzt für den FC Ingolstadt II und ist Neuzugang für das Tor der Regionalliga-Mannschaft.

Pausieren mussten gestern der leicht erkältete Milorad Pekovic und Christopher Nöthe, den eine Dehnung am Knie zu einigen Tagen Pause zwingt. Mit dem Rest übte Büskens, um die Fürther noch erfolgreicher zu machen als Platz sieben, den sie in der Rückrundenwertung erreicht hatten.

»Für diese Taktik haben wir den Kader«

»Wir hatten unsere stärksten Phasen, wenn wir äußerst kompakt gespielt haben«, sagt der Coach. Lieber fünf Meter nach vorne als zehn Meter zurück lautet die Devise für die Verteidigung, die Angreifer sollen auf allerengstem Raum nach Lösungen suchen. »Wenn wir das unter Hochdruck üben, werden wir es in den Pflichtspielen besser umsetzen«, betont Büskens, der die Einheiten immer wieder unterbricht und Fehler aufzeigt, aber auch lautstark lobt.

Festhalten will Büskens am bewährten 4-4-2-System, das im Bedarfsfall leicht modifiziert werden kann. »Für diese Taktik haben wir den Kader zusammengestellt«, sagt Azzouzi. Bisher entsteht der Eindruck, dass der Zweitligist mehr Qualität aufweist als zuletzt. Diese Ansätze vertiefen können die Fürther in den beiden Tests am Donnerstag gegen den Al Ain Club aus den arabischen Emiraten und am Samstag gegen Bundesligist Hoffenheim.