1:1 in Wiesbaden: Nielsen sichert Fürth einen Zähler

21.2.2020, 20:47 Uhr
Traf für Fürth direkt nach der Pause: Havard Nielsen.

© Sportfoto Zink / WoZi Traf für Fürth direkt nach der Pause: Havard Nielsen.

Die Brita-Arena, direkt neben dem altehrwürdigen Helmut-Schön-Sportpark in der hessischen Landeshauptstadt gelegen, ist momentan vor allem eine riesige Baustelle. Work in progress – so wie der gesamte Zweitliga-Aufenthalt des SV Wehen Wiesbaden. Der kam etwas überraschend zustande, in der Relegation wurde das hochdotierte Team des FC Ingolstadt geschlagen. Doch die Chance, dass er doch länger dauern könnte, als die meisten vor der Saison vermutet hatten, ist zumindest noch da. Der SV Wehen punktet seit dem siebten Spieltag regelmäßig und tut alles dafür, ein unangenehmer Zweitliga-Gegner zu sein.

Das bekam am Freitagabend vor 3961 Zuschauern auch die Spielvereinigung Greuther Fürth zu spüren, die sich stark ersatzgeschwächt das 1:1 (0:1) in Wiesbaden hart erkämpfen musste. "Konsequent im Verbund verteidigen", hatte Trainer Stefan Leitl vor der Partie als Leitsatz an seine Mannschaft ausgegeben, die trotz ordentlicher Leistungen zuletzt gegen Hannover und Bielefeld verloren hatte.

Beijmo noch vor der Pause raus

Doch das gelang zunächst nur den Gastgebern. In der Rückwärtsbewegung bildeten fünf Wiesbadener Abwehrspieler und drei Mittelfeldspieler eine bewegliche Mauer, an der sich die Fürther die Nase platt liefen. Sie fanden schlicht keine Lücken, versuchten es gegen unbequeme Hessen, die ihren Gegenspielern meist dicht auf den Fersen standen, oft auch noch zu eine Spur zu schön. Die Ballverluste kamen den Gastgebern gelegen, die mit langen Bällen ihre beiden Angreifer Daniel Kyereh und Manuel Schäffler suchten. Zumal ihnen der Führungstreffer in der 18. Minute Auftrieb gab. Da hatte Stefan Aigner auf der linken Fürther Seite viel Platz zum Flanken bekommen, der Ball segelte an den langen Pfosten – Kyereh war zur Stelle. Auf der rechten Fürther Seite sorgte der SV Wehen in Person von Maximilian Dittgen überhaupt für einigen Betrieb. Kleeblatt-Trainer Stefan Leitl sah Handlungsbedarf, brachte schon nach 40 Minuten Maximilian Sauer für Neuzugang Felix Beijmo.

Viele Optionen zu wechseln hatte Leitl ansonsten nicht, nur sechs weitere Profis hatten auf der Bank Platz genommen. Der Spielvereinigung fiel eine halbe Mannschaft aus. Während rechts hinten weiter Marco Meyerhöfer vermisst werden durfte und der 1,89 Meter große Mergim Mavraj beim Abfangen der hohen Bälle fehlte, war neben den Mittelfeldspielern Julian Green, Marvin Stefaniak und Jamie Leweling auch noch Stürmer Daniel Keita-Ruel ausgefallen. Die Idee, mit Hans Nunoo Sarpei im zentralen Mittelfeld für mehr Stabilität zu sorgen, ging vor allem in der ersten Halbzeit nicht auf.

Nielsen gleicht aus

Doch schon kurz nach der Pause kam die Offensiv-Qualität der Fürther zum Tragen: Branimir Hrgota umspielte drei Wiesbadener, steckte den Ball an Havard Nielsen weiter. Der setzte sich entschlossen im Strafraum durch und schob aus kurzer Distanz ein. So gut der Treffer herausgespielt war, dem Spielverlauf entsprach er zu diesem Zeitpunkt nicht. Aber er gab Auftrieb, nach einer sehr präzisen Flanke von Timothy Tillman köpfte Sebastian Ernst nur knapp vorbei. Beide Teams hatten noch gefährliche Chancen zu verzeichnen, doch selbst Schäffler, der zweitbeste Torjäger der 2. Liga, zeigte sich an diesem Abend nicht mehr treffsicher. Das 1:1 wäre nach der ersten Halbzeit noch ein glückliches Ergebnis für das Kleeblatt gewesen – dank einiger druckvollen Phasen nach der Pause hatte sich Fürth den Punkt aber verdient.

SV Wehen Wiesbaden: Lindner - Mrowca, Mockenhaupt, Dams, Röcker, Schwede - Chato - Aigner (73. Tietz), Kyereh, Dittgen (85. Ajani) - Schäffler

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Beijmo (40. Sauer), Jaeckel, Caligiuri, Wittek - Seguin - Ernst, Sarpei - Tillman (75. Raum) - Hrgota, Nielsen

Tore: 1:0 Kyereh (18.), 1:1 Nielsen (48.) | Gelbe Karten: Röcker - Ernst | Schiedsrichter: Heft (Neuenkirchen) | Zuschauer: 3961

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