Kleeblatt-Trainer Leitl fordert "Konsequenz und Disziplin"

25.1.2021, 14:25 Uhr
Beim 1:1 im Hinspiel war noch alles anderes: Sogar ein paar Tausend Fans waren zum Saisonauftakt im Ronhof dabei. Das Rückspiel in Osnabrück wird ohne Zuschauer stattfinden. 

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Beim 1:1 im Hinspiel war noch alles anderes: Sogar ein paar Tausend Fans waren zum Saisonauftakt im Ronhof dabei. Das Rückspiel in Osnabrück wird ohne Zuschauer stattfinden. 

Die Zielsetzung in dieser Woche ist klar: Spielt das Kleeblatt so gut, wie es spielen kann, sollte es eine sehr erfolgreiche Woche werden. Das Problem ist aber auch: "Kommt man nicht an sein Leistungsmaximum, kann einem jede Mannschaft in der zweiten Liga gefährlich werden", warnt Trainer Stefan Leitl von den kommenden Gegnern. Mit dem VfL Osnabrück am Dienstag (20.30 Uhr) und Aue am Freitag (18.30 Uhr) stehen zwei mittelmäßige Zweitligisten auf dem Programm.

"Wenn es geht, zweimal dreifach punkten"

"In Osnabrück werden wir das Spiel bestimmen, dann müssen wir Lösungen finden im Spiel mit Ball. Entscheidend ist, dass wir konsequent verteidigen, und so verteidigen, dass wir Spiele gewinnen können." Solange wie möglich möchten die Fürther unter den Top fünf der Liga bleiben. "Wenn wir dort bleiben wollen", sagt Leitl, "müssen wir in dieser Woche punkten. Und wenn es geht, zweimal dreifach. Doch wir müssen demütig bleiben und dürfen keinen Gegner in der zweiten Liga unterschätzen."

Viel Zeit zum Regenerieren bleibt dabei allerdings nicht. "Wir haben die komplette Woche im Blick", sagt Leitl, daher werde er personell rotieren. "Wir wollen zwei schlagkräftige Mannschaften auf den Platz bringen und dem ein oder anderen Spieler am Dienstag oder am Freitag eine Pause geben."

"Sieht gut aus": Jaeckel macht das Training mit

Verteidiger Paul Jaeckel, der sich gegen Paderborn am Oberschenkel verletzt hatte, hat das Training am Montag absolviert, erst danach wollte das Kleeblatt entscheiden, ob er in Osnabrück im Kader stehen wird. "Am Sonntag sah es ganz gut aus", sagt Leitl am Montagmorgen in der Pressekonferenz. Am Nachmittag gab es dann das Okay: Der Verteidiger steht im Kader. Weiterhin ausfallen werden Abdourahmane Barry, Emil Berggreen (beide Adduktoren), Leon Schaffran (Sprunggelenk) sowie Luca Itter (Aufbautraining).


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Die Fürther Startelf könnte der zu Beginn der Hinrunde also gar nicht so unähnlich sein. Da war zum Beispiel noch Hans Nunoo Sarpei gesetzt im defensiven Mittelfeld. Inzwischen hat er seinen Stammplatz an Anton Stach verloren. Ansonsten aber ist das 1:1 vom Hinspiel aber schon sehr weit weg und beide Teams haben eine sehr unterschiedliche Serie gespielt. "Ich schaue mir die Analysen der Hinrundenspiele an", sagt Leitl. "Ich glaube aber, dass es jetzt eine komplett andere Situation ist. Mit Osnabrück erwartet uns eine Mannschaft, die alles mobilisieren wird, um die Wende hinzubekommen. Darauf müssen wir uns vorbereiten."

Aus den vergangenen sechs Liga-Spielen hat der VfL nur drei Punkte geholt, fünfmal hat Osnabrück verloren. Der Trend des zu Saisonbeginn so stark gestarteten Vorjahres-Aufsteigers zeigt deutlich nach unten. Die Hinrunde beendeten die Niedersachsen auf Rang elf.


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Doch auch das Kleeblatt hat zuletzt Punkte liegen gelassen. Seit drei Spielen wartet die Leitl-Elf auf einen Sieg, zum Abschluss der Hinserie gab es trotz zweimaliger Führung nur ein 3:3 bei Fortuna Düsseldorf. Das Problem: Die Fürther spielen überragenden Offensiv-Fußball, verpassen es dann aber zu oft, ihre guten Torchancen zu nutzen oder das Ergebnis einfach mal zu verwalten.

"Das wird vielleicht gegen einen anderen Gegner nicht bestraft"

Das, so sagte es Leitl zuletzt, sei nun der nächste Entwicklungsschritt für seine junge Mannschaft. Im Vergleich zu den jüngsten Auftritten müsse das Kleeblatt mehr "Konsequenz und Disziplin vor dem eigenen Tor" zeigen. Die Spieler sollen lernen, in manchen Situationen den Ball lieber herauszuschlagen und defensiv abzusichern, anstatt immer nur den Vorwärtsgang einzulegen.

Das aber ist gar nicht so einfach einzuüben: "Fußball ist ein situativer Sport. Jeder Spieler muss die Situation in dem Moment besser erkennen und die richtige Entscheidung treffen", sagt Leitl. "In Düsseldorf haben wir zwei-, dreimal die falsche Entscheidung getroffen gegen einen sehr starken Gegner. Das wird vielleicht gegen einen anderen Gegner in der zweiten Liga nicht bestraft. Aber gegen eine Mannschaft wie Düsseldorf, die am Ende sicher im Topf oben dabei ist, darfst du dir das nicht erlauben." Ob Osnabrück Fürther Abwehrfehler ausnutzen kann, will Leitl lieber gar nicht erst testen.

Der Artikel wurde am 25.1.2021 um 14.25 Uhr aktualisiert.

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