Kommentar: Die Nationalelf tritt auf der Stelle

8.10.2020, 19:24 Uhr
Die Nationalelf tritt auf der Stelle, meint Sportredakteur Florian Jennemann.

© Philipp Reinhard, dpa Die Nationalelf tritt auf der Stelle, meint Sportredakteur Florian Jennemann.

Ja, Joachim Löw hat es mit der deutschen Nationalelf 2014 zu Weltmeisterehren gebracht und war FIFA-Trainer des Jahres. Er führte seine Mannschaft mit oft auch schönem Fußball ins EM-Finale 2008, auf Rang drei der WM 2010 und in die Halbfinals der EM 2012 und 2016. Er hatte Erfolg, gar keine Frage.


Kommentar: Im Zweifel für das schöne Spiel


Aber: Nach dem WM-Aus 2018 hat er den Auftrag bekommen, einen Umbruch einzuleiten, an dem er sich seitdem versucht, ohne wirklich von der Stelle zu kommen. Seit der Abreise aus Russland hat die DFB-Elf neun von 19 Spielen gewonnen. Gegen Peru, Estland oder Belarus zum Beispiel. Ein Erfolg gegen die Niederlande sei nicht verschwiegen. Weitere Treffen mit den Nachbarn, aber auch gegen Frankreich, Argentinien oder Spanien endeten maximal remis. Egal, ob Test- oder Pflichtspiel, egal ob mit Profis vom FC Bayern, aus Dortmund, Leipzig oder ohne. Deutschland spielt oft ganz nett, aber selten effizient. Löw hat sich selbst überholt.

+++ Dreimal vorne, 3:3! DFB-Team siegt gegen die Türken nicht +++

Richtige Entscheidung, Löw 2018 weitermachen zu lassen?

Er versucht mit neuem Personal eine neue Ära einzuleiten, doch wäre es folgerichtig gewesen, ihn 2018 nach der WM nicht weiter zu beschäftigen. Es war die Möglichkeit eine neue Elf mit einer neuen Idee entstehen zu lassen. Attraktiven Fußball hätte das per se nicht ausgeschlossen.

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