Köpkes Veilchen kommen: Das blüht dem Club

12.4.2017, 14:10 Uhr
Köpkes Veilchen kommen: Das blüht dem Club

© dpa

Auch im Erzgebirge mit seinem rauen Klima ist inzwischen der Frühling längst ausgebrochen. Prompt sind die Veilchen, wie die Kicker des FC Aue genannt werden, aufgeblüht: In der Englischen Woche haben sie neun Punkte geholt und sehen wieder reelle Chancen, den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga schaffen zu können.

"Das war eine tolle Leistungssteigerung der Mannschaft" schwärmt Pascal Köpke, der Torjäger der Auer, und verweist auf den 1:0-Auswärtssieg beim Aufstiegsanwärter Union Berlin und dem folgenden klaren 3:0 gegen den TSV 1860 München. Worauf führt er den Aufschwung zurück? Natürlich würdigt er die Verdienste des neuen Trainers Domenico Tedesco. Durch dessen gründliche Videoanalysen seien Schwächen ausgemerzt worden.

"Es gibt keine Stinkstiefel"

Pascal, der Sprößling des früheren Nationaltorhüters Andreas Köpke, lobt aber auch seine Mitspieler: "Bei uns herrscht ein toller Geist, gibt es keine Stinkstiefel." Das Match am Samstag beim 1. FC Nürnberg ist für ihn kein Spiel wie jedes andere. Schließlich hat er am Valznerweiher einige Jahre als Jugendlicher gespielt, hier erfolgte der Beginn einer erfreulichen Laufbahn, die angesichts seiner erst 21 Jahre noch Steigerungen nach oben erwarten lässt.

"Das Spiel beim Club ist für mich natürlich ein ganz Besonderes", räumt er ein. Und dies nicht allein aus sportlicher Hinsicht. Pascal Köpke war zuletzt als Organisator gefragt. "25 Tickets habe ich für die Verwandtschaft und Freunde besorgen müssen", erzählt er. Sie werden ihm natürlich kräftig die Daumen drücken, damit Aue seine Erfolgsserie fortsetzen kann. Offen ist aber, ob Köpke, der in dieser Saison bislang achtmal getroffen hat, in der Startelf stehen wird. Gegen 1860 musste er sich mit der Jokerrolle zufrieden geben. "Ich rechne schon damit, dass ich auflaufen werde", gibt er sich optimistisch.

Lilaüberzogener Auswärtsblock

Das Thema Club ist für ihn verständlicherweise tabu, auch wenn er das Geschehen am Valznerweiher durchaus intensiv verfolgt. Und er weiß natürlich auch, dass die Nürnberger im Falle eines Auer Sieges in den Abstiegskampf verwickelt würden. "Dieser ist brutal und kann Vereine reinziehen, die damit überhaupt nicht gerechnet haben", sagt er und verweist auf das Beispiel 1. FC Heidenheim: "Er war in der Hinrunde sogar auf dem dritten Platz und muss jetzt vielleicht noch bangen."

Mit den letzten drei Siegen hat Erzgebirge Aue zwar Selbstvertrauen gewonnen, aber die reale Einschätzung der schweren Situation nicht verloren. Ein Erfolg in der Noris würde die Situation des Aufsteigers natürlich weiter verbessern, aber noch längst nicht, wie Pascal Köpke betont, die Rettung bedeuten. Er und seine Mitspieler können aber mit toller Unterstützung auf den Rängen setzen: Rund 4000 Fans haben sich zu einem Osterausflug ins Frankenland angesagt.

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