Kurzes Tête-à-Tête beim Club: Ismaël-Intermezzo war schnell beendet
19 Bilder 9.11.2014, 20:38 UhrDie Vorstellung
Als Valerien Ismaël am Donnerstag, den 5. Juni, als neuer Club-Trainer vorgestellt wurde, grinste er ebenso zufrieden wie Sportvorstand Martin Bader und der Aufsichtsratvorsitzende Klaus Schramm, die mit ihm auf dem Podium saßen. Mit dem Ex-Profi schien neben guter Laune auch jede Menge Zuversicht nach Nürnberg zurückgekehrt zu sein. © Sportfoto Zink / MaWi
Der Trainingsauftakt
Das Projekt Wiederaufstieg wurde in Angriff genommen. Den Trainingsauftakt mit dem neuen Coach verfolgten rund 3000 Fans am Valznerweiher. "Zusammen zurück nach oben" lautete das Motto damals. Mit Demut sollte der Aufstieg in Liga eins klar gemacht werden, denn Ismaël warnte vor der "stärksten zweiten Liga der Welt". © Sportfoto Zink / JüRa
Das erste Testspiel
Vor dem ersten Testspiel war Ismaël angetan vom Nürnberger Team. "Die Jungs sind bereit", erklärte er und behielt recht: Am Ende stand ein 13:0-Kantersieg gegen den Kreisklassenmeister TSV Gräfenberg - es schien Schwung in die Mannschaft zu kommen. © Sportfoto Zink
Das Trainingslager
Das Trainingslager in Oberstaufen sollte ein wichtiges Puzzleteil sein, bei dem die neu zusammengewürfelte Mannschaft sich besser kennenlernen sollte. Schon damals machten sich die ersten Sorgen breit: Dauerregen hatte eingesetzt und weichte den Trainingsplatz des Club Stück für Stück auf. Ismaël hatte das Problem jedoch schnell erkannt - nicht der Regen sei das Problem, sondern das viele Wasser, das auf den Platz falle. © Sportfoto Zink / DaMa
Holzkühe melken
Nicht nur für die fußballerische Weiterentwicklung war in Oberstaufen bestens gesorgt. Beim Biathlon, "der Holzkuh an die Euter fassen" oder Gummistiefel-Schießen wurde die Teamchemie auf Hochtouren gebracht. Mittendrin: Valerien Ismaël scherzte mit einem schickem Trachtenhut auf dem Kopf. © Sportfoto Zink / DaMa
Die Vorbereitung
Nach einer tollen Vorstellung gegen den FC Valencia folgte die Ernüchterung für Ismaël gegen Ingolstadt. Am Ende der Vorbereitung stand noch ein Remis gegen Mallorca. Bei einem NN-Voting, eine Woche vor dem Start in die Bundesliga-Saison, trauten rund 70 Prozent der Club-Fans dem FCN den Aufstieg mit Ismaël zu. Auch die Konkurrenz aus der Liga sah Nürnberg - zu diesem Zeitpunkt - als einen der Aufstiegfavoriten. © Sportfoto Zink / DaMa
Der Saisonauftakt
1:0 Heimsieg gegen Erzgebirge Aue. Der Saisonstart ist geglückt. Valerien Ismaël fieberte an der Außenlinie mit, als stünde er selbst noch als Spieler auf dem Platz. Gleich bei seinem Debüt als Profitrainer erlebte er eine Handvoll jener Facetten, die Fußball so einzigartig machen. Über den Sieg konnte er sich jedoch nicht wirklich freuen: "Wir haben Jan Polak verloren. Man hat heute gesehen, wie wichtig er ist. Insgesamt bin ich mit der Mannschaftsleistung zufrieden." © dpa
Die Derbyklatsche
Vor dem Spiel gab Ismaël noch bekannt: "Es gibt keinen Favoriten im Derby." Anschließend hagelte es eine historische 1:5-Niederlage für den Club. "Das war sehr früh in der Saison ein Rückschlag, das tut weh, aber da müssen wir durch“, sagte Ismaël der "die individuellen Fehler" herausstrich. Es sollte der Startschuss für eine denkwürdig schlechte Bilanz sein. © Sportfoto Zink / JüRa
Das Pokal-Aus
Ratlos schlägt Ismaël die Hände vors Gesicht. Als ob die Pleite gegen Fürth noch nicht genug war, nun zu allem Überfluss auch noch das Pokalaus gegen Duisburg. "Der Mannschaft fehlte der absolute Wille", analysierte er nach der 0:1 Niederlage im DFB-Pokalspiel die Fehler. © Sportfoto Zink / DaMa
Noch eine Niederlage
Vier Pflichtspiele für Ismaël - drei Niederlagen. Auch gegen Frankfurt konnte der Club nicht punkten: Schon wieder eine 0:1-Niederlage und die Krise verfestigte sich. Ismaël nahm die Mannschaft dennoch in Schutz: "Wir haben heute das bessere Spiel gemacht", sagte er nach dem Spiel. © Sportfoto Zink/WoZi
Frust von der Seele geballert
Endlich wieder ein Erfolg. Das 4:0 bei Union Berlin tat der Club-Seele gut. Ismaël fiel ein Stein vom Herzen: "Heute ist eine Mannschaft geboren", freute er sich. Die erste Krise schien überwunden zu sein und nicht nur der Trainer bekam wieder Rückenwind. © Sportfoto Zink / DaMa
Die Ernüchterung
Nach der Länderspielpause war die Euphorie durch das 4:0 gegen Berlin noch immer zu spüren. Es folgte jedoch der nächste Dämpfer: Eine 0:2-Niederlage gegen Düsseldorf. Ismaël wurde zunehmend nachdenklicher. "Wenn wir in Rückstand geraten", analysierte er, "dann haben wir große Schwierigkeiten, ins Spiel zurückzukommen." Die kritischen Stimmen wurden wieder lauter, auch die Fans hatten so langsam genug. © Sportfoto Zink / DaMa
Die Luft wird dünn
"Das geht so nicht, es geht um den Verein", erkannte Ismaël schon nach der 0:3-Niederlage gegen Karlsruhe. "Wir sind alle sprachlos, was die Mannschaft in der ersten Halbzeit geleistet hat", erklärte er weiter. Die Luft für den Ex-Profi wurde immer dünner und der Nürnberger Anhang kehrte der Mannschaft den Rücken zu. © Sportfoto Zink
Die Schlinge zieht sich zu
Viele dachten, das sei das Ende gewesen. Doch Ismael blieb nach dem herben 0:3 in Heidenheim weiter im Amt. Der Kredit des Elsässers war jedoch größtenteils aufgebraucht. © Zink
Die Wiederauferstehung
Montag ein Spitzenteam, Dienstag die mit Spannung erwartete Mitgliederversammlung: In der Partie gegen Kaiserslautern lag reichlich Zündstoff, doch der FCN spielte wie verwandelt, führte mit teils berauschenden Kombinationen verdient mit 3:0. Am Ende stand ein 3:2, erzittert aber nicht minder verdient. © Sportfoto Zink / WoZi
Die Bullen gezähmt
Respektables Unentschieden in Bochum und dann ein 1:0 gegen RB Leipzig. Ismael schien mit dem Club dauerhaft in die Erfolgsspur einzubiegen, Nürnberg schielte im Mitte Oktober wieder auf die Aufstiegsränge. © Sportfoto Zink / WoZi
Der Druck steigt wieder
Ende des Monats gewann die Herbstdepression wieder die Oberhand: 0:3 in Darmstadt inklusive der alten Verhaltensmuster nach einem Rückstand gnadenlos einzubrechen. Spätestens nach dem holprigen 2:2 gegen Kellerkind St. Pauli stand Ismael wieder unter besonderem Druck. © Sportfoto Zink / DaMa
Das Ende im Hardtwaldstadion
1:0 geführt beim SV Sandhausen, am Ende doch mit 1:2 verloren. Nach 13 Spielen mit nur 14 Punkten wurde die Luft für Valerien Ismael richtig dünn. © Sportfoto Zink / DaMa
Bei einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Montagabend zog der Verein die Reißleine. Rund fünf Stunden diskutierte das Gremium am Valznerweiher, beschloss letztlich die Beurlaubung von Valérien Ismaël. Das Projekt "Jung und Motivert" ist gescheitert. © Sportfoto Zink / WoZi