Kurzweil mit Weiler: FCN-Meilensteine im Eiltempo

9.4.2016, 17:50 Uhr
Nürnberg, 12. November 2014: Der 1. FC Nürnberg stellt einen neuen Trainer vor, den 53. seit 1963, als die Bundesliga aus der Taufe gehofen wurde. Es ist: René Weiler, ein smarter Schweizer. Vier Jahre lang stand er beim FC Aarau an der Seitenlinie und machte seinen Job so gut, dass er sich in die Notizbücher größerer Vereine spielte. Darunter auch der 1. FC Nürnberg, der kurz vor diesem 12. November den glücklosen Valerien Ismael entlassen hat.
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Das Lächeln des Neuen

Nürnberg, 12. November 2014: Der 1. FC Nürnberg stellt einen neuen Trainer vor, den 53. seit 1963, als die Bundesliga aus der Taufe gehofen wurde. Es ist: René Weiler, ein smarter Schweizer. Vier Jahre lang stand er beim FC Aarau an der Seitenlinie und machte seinen Job so gut, dass er sich in die Notizbücher größerer Vereine spielte. Darunter auch der 1. FC Nürnberg, der kurz vor diesem 12. November den glücklosen Valerien Ismael entlassen hat. © Sportfoto Zink / DaMa

Mit auf dem Podest sitzt auch - neben Pressesprecherin Katharina Wildermuth und Aufsichtsratschef Thomas Grethlein - Sportvorstand Martin Bader. Ob Weiler schon ahnt, dass sich die Zusammenarbeit mit Bader durchaus schwierig gestalten werde?
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Der Bader-Weiler-Komplex

Mit auf dem Podest sitzt auch - neben Pressesprecherin Katharina Wildermuth und Aufsichtsratschef Thomas Grethlein - Sportvorstand Martin Bader. Ob Weiler schon ahnt, dass sich die Zusammenarbeit mit Bader durchaus schwierig gestalten werde? © Stefan Jablonka

Das erste Spiel in der Weiler-Ära wird zum Hit! Zuhause gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer Ingolstadt gelingt dem Club ein umkämpfter und am Ende viel umjubelter 2:1-Sieg. Im Tor bringt Patrick Rakovsky eine bärenstarke Leistung, legt sogar das zwischenzeitliche 2:0 durch Sylvestr auf. Ein kleines Ausrufezeichen setzt Weiler, indem er den unter Ismael verbannten Raphael Schäfer zurück in den Kader holt.
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Ausrufezeichen!

Das erste Spiel in der Weiler-Ära wird zum Hit! Zuhause gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer Ingolstadt gelingt dem Club ein umkämpfter und am Ende viel umjubelter 2:1-Sieg. Im Tor bringt Patrick Rakovsky eine bärenstarke Leistung, legt sogar das zwischenzeitliche 2:0 durch Sylvestr auf. Ein kleines Ausrufezeichen setzt Weiler, indem er den unter Ismael verbannten Raphael Schäfer zurück in den Kader holt. © Sportfoto Zink / MaWi

Bis zur Winterpause verliert der Club nur noch ein einziges Spiel, auswärts in Braunschweig mit 0:1. So verschafft sich Weiler die nötige Ruhe, um im Trainingslager in Belek intensiv mit der Mannschaft arbeiten zu können. Und an seiner Schusstechnik. Erinnert etwas an David Beckham.
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Kick it like Weiler

Bis zur Winterpause verliert der Club nur noch ein einziges Spiel, auswärts in Braunschweig mit 0:1. So verschafft sich Weiler die nötige Ruhe, um im Trainingslager in Belek intensiv mit der Mannschaft arbeiten zu können. Und an seiner Schusstechnik. Erinnert etwas an David Beckham. © Sportfoto Zink / JüRa

Mit Sebastian Kerk (Vierter von rechts) bekommt Weiler einen bestens ausgebildeten Neuzugang, um in der Rückrunde weiter anzugreifen.
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Kerk kommt

Mit Sebastian Kerk (Vierter von rechts) bekommt Weiler einen bestens ausgebildeten Neuzugang, um in der Rückrunde weiter anzugreifen. © Sportfoto Zink / JüRa

Stichwort Neuzugang: Zwischen Weiler, Bader und Wolfgang Wolf, dem Leiter der Fußballabteilung, entbrennt früh ein Kompetenzgerangel. Wer hat bei Transfers das letzte Wort und wer das erste? Weiler gibt nicht klein bei und leistet der sportlichen Führung deutlich Widerstand - auch öffentlich.
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Das Triumvirat, das sich nicht verstand

Stichwort Neuzugang: Zwischen Weiler, Bader und Wolfgang Wolf, dem Leiter der Fußballabteilung, entbrennt früh ein Kompetenzgerangel. Wer hat bei Transfers das letzte Wort und wer das erste? Weiler gibt nicht klein bei und leistet der sportlichen Führung deutlich Widerstand - auch öffentlich. © Zink

Aus sportlicher Sicht läuft die Rückrunde durchwachsen. Die 0:1-Pleite in St. Pauli am 29. Spieltag ist gleichbedeutend mit dem siebten sieglosen Spiel am Stück. Der Aufstiegszug ist schon längst abgefahren, auch deshalb wird die Stimmung ...
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Sieben Spiele sieglos

Aus sportlicher Sicht läuft die Rückrunde durchwachsen. Die 0:1-Pleite in St. Pauli am 29. Spieltag ist gleichbedeutend mit dem siebten sieglosen Spiel am Stück. Der Aufstiegszug ist schon längst abgefahren, auch deshalb wird die Stimmung ... © Sportfoto Zink / DaMa

... im Umfeld rauer. Die Fans bringen in verlässlicher Regelmäßigkeit ihre Kritik an Martin Bader zum Ausdruck und stärken damit Weiler den Rücken.
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Fans positionieren sich

... im Umfeld rauer. Die Fans bringen in verlässlicher Regelmäßigkeit ihre Kritik an Martin Bader zum Ausdruck und stärken damit Weiler den Rücken. © Sportfoto Zink / DaMa

Nach einer unruhigen Sommervorbereitung voller unausgesprochener Konflikte im Trio Weiler/Bader/Wolf gerät der Auftakt in die Saison 2015/16 zum Fiasko. Mit 3:6 verliert ein teilweise desolat auftretender FCN in Freiburg. Nach dem Spiel macht Martin Bader einen verhängnisvollen Fehler.
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Blamage im Breisgau

Nach einer unruhigen Sommervorbereitung voller unausgesprochener Konflikte im Trio Weiler/Bader/Wolf gerät der Auftakt in die Saison 2015/16 zum Fiasko. Mit 3:6 verliert ein teilweise desolat auftretender FCN in Freiburg. Nach dem Spiel macht Martin Bader einen verhängnisvollen Fehler. © Sportfoto Zink

Auf seine Anweisung hin soll der Mannschaftsbus noch auf dem Rückweg an einer Raststätte Halt machen, um sich dort mit Teilen der Fans auszusprechen. Nach dem umstrittenen nächtlichen Rastplatz-Rapport wird der öffentliche Druck auf Bader immer größer. Der Verein zieht Ende Juli die Reißleine und verkündet die Trennung vom Sportvorstand - allerdings erst zum 30. September. Spätestens jetzt schellen auch beim von Bader installierten Wolfgang Wolf die Alarmglocken - auch sein Posten steht auf dem Prüfstand.
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Genug ist genug

Auf seine Anweisung hin soll der Mannschaftsbus noch auf dem Rückweg an einer Raststätte Halt machen, um sich dort mit Teilen der Fans auszusprechen. Nach dem umstrittenen nächtlichen Rastplatz-Rapport wird der öffentliche Druck auf Bader immer größer. Der Verein zieht Ende Juli die Reißleine und verkündet die Trennung vom Sportvorstand - allerdings erst zum 30. September. Spätestens jetzt schellen auch beim von Bader installierten Wolfgang Wolf die Alarmglocken - auch sein Posten steht auf dem Prüfstand. © Zink

Das nächste unrühmliche Kapitel des Streit-Clubs wird nach dem vierten Spieltag geschrieben. Talent Niklas Stark wechselt für einen Millionenbetrag zu Hertha BSC. Weiler führt gegenüber der Nürnberger Zeitung aus, der Transfer geschehe "sicherlich nicht aus sportlichen Gründen, sondern aus wirtschaftlichen." Damit hebelt er relativ unverblümt ein Statement der Vereinsführung aus, die Mitte August erklärt hatte: "Soweit sich der 1. FC Nürnberg im Laufe der aktuellen Transferperiode entscheiden sollte, noch Spieler abzugeben, so wird dies gegebenenfalls aus ausschließlich sportlichen Motiven geschehen."
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Stark-Posse

Das nächste unrühmliche Kapitel des Streit-Clubs wird nach dem vierten Spieltag geschrieben. Talent Niklas Stark wechselt für einen Millionenbetrag zu Hertha BSC. Weiler führt gegenüber der Nürnberger Zeitung aus, der Transfer geschehe "sicherlich nicht aus sportlichen Gründen, sondern aus wirtschaftlichen." Damit hebelt er relativ unverblümt ein Statement der Vereinsführung aus, die Mitte August erklärt hatte: "Soweit sich der 1. FC Nürnberg im Laufe der aktuellen Transferperiode entscheiden sollte, noch Spieler abzugeben, so wird dies gegebenenfalls aus ausschließlich sportlichen Motiven geschehen." © Sportfoto Zink

Sportlich läuft es noch immer nicht zufriedenstellend. Das Derby am sechsten Spieltag entscheidet die SpVgg Greuther Fürth - auch dank zweifelhafter Schiedsrichter-Entscheidungen - mit 3:2 für sich. Das konnte auch der eilig als Rechtsverteidiger nachverpflichtete Miso Brecko nicht verhindern. Wenige Tage später muss auch Wolfgang Wolf seinen Hut nehmen.
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Erste Derby-Pleite

Sportlich läuft es noch immer nicht zufriedenstellend. Das Derby am sechsten Spieltag entscheidet die SpVgg Greuther Fürth - auch dank zweifelhafter Schiedsrichter-Entscheidungen - mit 3:2 für sich. Das konnte auch der eilig als Rechtsverteidiger nachverpflichtete Miso Brecko nicht verhindern. Wenige Tage später muss auch Wolfgang Wolf seinen Hut nehmen. © Sportfoto Zink / WoZi

Zündstoff genug also für die anstehende Jahreshauptversammlung, auf der die ganz frisch inthronisierten Vorstände Michael Meeske (zuständig für den Bereich Finanzen) und Andreas Bornemann (Sport) zu den Fans und zur Mannschaft sprechen müssen. Manuel Klökler, der Co-Trainer, und Weiler lauschen gespannt. Die beiden neuen Vorstände, da sind sich alle einig, meistern ihre Aufgabe gut, so dass...
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Die erste JHV

Zündstoff genug also für die anstehende Jahreshauptversammlung, auf der die ganz frisch inthronisierten Vorstände Michael Meeske (zuständig für den Bereich Finanzen) und Andreas Bornemann (Sport) zu den Fans und zur Mannschaft sprechen müssen. Manuel Klökler, der Co-Trainer, und Weiler lauschen gespannt. Die beiden neuen Vorstände, da sind sich alle einig, meistern ihre Aufgabe gut, so dass... © Sportfoto Zink / DaMa

... der Club neu sortiert und frisch lackiert sich den sportlichen Herausforderungen stellen kann. Bornemann und Weiler sollen in den kommenden Wochen mit ruhiger, disziplinierter Arbeit den FCN wieder in die Spur bringen.
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Zwei Herren auf dem Weg nach oben

... der Club neu sortiert und frisch lackiert sich den sportlichen Herausforderungen stellen kann. Bornemann und Weiler sollen in den kommenden Wochen mit ruhiger, disziplinierter Arbeit den FCN wieder in die Spur bringen. © Sportfoto Zink / MWei

Finanziell schöpft der Club allerdings weiterhin nicht aus dem Vollen - ganz im Gegenteil, Altlasten drücken Bilanz und Stimmung gleichermaßen in den Keller. So hat der Verein im Winter gar keine andere Wahl, als Top-Spieler Alessandro Schöpf zum FC Schalke ziehen zu lassen. Kolportiert wird eine Ablösesumme von rund sechs Millionen Euro. Sportlich mit Sicherheit ein Verlust für die Weiler-Truppe.
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Altlasten drücken

Finanziell schöpft der Club allerdings weiterhin nicht aus dem Vollen - ganz im Gegenteil, Altlasten drücken Bilanz und Stimmung gleichermaßen in den Keller. So hat der Verein im Winter gar keine andere Wahl, als Top-Spieler Alessandro Schöpf zum FC Schalke ziehen zu lassen. Kolportiert wird eine Ablösesumme von rund sechs Millionen Euro. Sportlich mit Sicherheit ein Verlust für die Weiler-Truppe. © Sportfoto Zink / WoZi

Mit fünf Siegen in Serie legt der FCN vor der Winterpause einen Zwischenspurt ein - und pirscht sich an die Aufstiegsränge heran. Wieder verbringt der Club sein Trainingslager in Belek, diesmal allerdings unter ganz anderen Vorzeichen als noch ein Jahr zuvor. Die Mannschaft hat sich sportlich und der Verein strukturell stabilisiert - an beidem ist Weiler nicht ganz unbeteiligt.
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Zwischenspurt nach Belek

Mit fünf Siegen in Serie legt der FCN vor der Winterpause einen Zwischenspurt ein - und pirscht sich an die Aufstiegsränge heran. Wieder verbringt der Club sein Trainingslager in Belek, diesmal allerdings unter ganz anderen Vorzeichen als noch ein Jahr zuvor. Die Mannschaft hat sich sportlich und der Verein strukturell stabilisiert - an beidem ist Weiler nicht ganz unbeteiligt. © Sportfoto Zink / JüRa

Der Erfolg weckt Begehrlichkeiten: Gerüchte, wonach der Schweizer ein potenzieller Kandidat für das Traineramt bei RB Leipig wäre, halten sich konstant. Nicht zuletzt, weil Martin Bader kurz vor seinem Abgang aus dem Nähkästchen plauderte. An Weiler und Bornemann perlt das alles aber ab, sie ziehen weiter unbeirrt ihre Arbeit durch - und das überaus erfolgreich.
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Was geht da mit RB?

Der Erfolg weckt Begehrlichkeiten: Gerüchte, wonach der Schweizer ein potenzieller Kandidat für das Traineramt bei RB Leipig wäre, halten sich konstant. Nicht zuletzt, weil Martin Bader kurz vor seinem Abgang aus dem Nähkästchen plauderte. An Weiler und Bornemann perlt das alles aber ab, sie ziehen weiter unbeirrt ihre Arbeit durch - und das überaus erfolgreich. © Sportfoto Zink

Spätestens am 26. Februar 2016 kommt Weiler in den Herzen aller FCN-Fans an: Durch ein spätes Füllkrug-Tor gewinnt der Club erstmals seit Ewigkeiten wieder ein Derby gegen den kleinen Rivalen aus Fürth. Für Weiler auch ein emotionaler Höhepunkt, wie er sagt.
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Endlich wieder Derbysieger FCN!

Spätestens am 26. Februar 2016 kommt Weiler in den Herzen aller FCN-Fans an: Durch ein spätes Füllkrug-Tor gewinnt der Club erstmals seit Ewigkeiten wieder ein Derby gegen den kleinen Rivalen aus Fürth. Für Weiler auch ein emotionaler Höhepunkt, wie er sagt. © Sportfoto Zink

Am 27. Spieltag schlägt der Club vor fast ausverkauftem Haus auch Spitzenreiter Leipzig und baut seine Serie auf mittlerweile 17 Partien ohne Pleite aus. Klares Signal an die Konkurrenz: Der FCN will und kann oben mitspielen - und aufsteigen? Die Antwort lautete letztlich "Nein": In der Relegation musste sich Weilers Club der Frankfurter Eintracht beugen.
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Spitzenreiter gestürzt

Am 27. Spieltag schlägt der Club vor fast ausverkauftem Haus auch Spitzenreiter Leipzig und baut seine Serie auf mittlerweile 17 Partien ohne Pleite aus. Klares Signal an die Konkurrenz: Der FCN will und kann oben mitspielen - und aufsteigen? Die Antwort lautete letztlich "Nein": In der Relegation musste sich Weilers Club der Frankfurter Eintracht beugen. © Sportfoto Zink

Nach nur eineinhalb Jahren als Trainer beim Club ist es nun fix: Rene Weiler geht nach Anderlecht. Am 19. Juni vermeldete Sportvorstand Bornemann, dass man mit dem RSC Anderlecht eine "mündliche Einigung erzielt und sich über die Eckpunkte verständigt" habe. Der Schweizer kehrt also dem 1. FC Nürnberg den Rücken und sagt Servus.
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Nach nur eineinhalb Jahren als Trainer beim Club ist es nun fix: Rene Weiler geht nach Anderlecht. Am 19. Juni vermeldete Sportvorstand Bornemann, dass man mit dem RSC Anderlecht eine "mündliche Einigung erzielt und sich über die Eckpunkte verständigt" habe. Der Schweizer kehrt also dem 1. FC Nürnberg den Rücken und sagt Servus. © Sportfoto Zink / DaMa

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