Leibold glaubt, dass beim FCN noch was geht

10.4.2019, 09:31 Uhr
"Wir haben gesehen, dass wir punkten können": Der gegen den VfB hier im Vorwärtsgang befindliche Tim Leibold hat die Hoffnung auf den Klassenverbleib noch längst nicht aufgegeben

© Sportfoto Zink / DaMa "Wir haben gesehen, dass wir punkten können": Der gegen den VfB hier im Vorwärtsgang befindliche Tim Leibold hat die Hoffnung auf den Klassenverbleib noch längst nicht aufgegeben

 

Im Januar 2018 hatte Tim Leibold mal eine Idee und wollte die auch der Welt mitteilen. Der 1. FC Nürnberg war gerade dabei, sich mit der Vorstellung anzufreunden, bald ein Erstligist zu sein, da verließ mit Cedric Teuchert eines der größeren Talente den Verein. Nicht so gut, dachte Leibold und sagte das auch.

"Aus meiner Sicht wurde Cedi ein wenig dafür zur Rechenschaft gezogen, dass er seinen Vertrag nicht verlängert hat. Wobei meiner Meinung nach ein Spieler, der aus dem eigenen Nachwuchs kommt, gar nicht in die Situation geraten darf, dass sein Vertrag zeitnah auslaufen kann. Cedi war eines der Top-Talente", sagte Leibold damals den Nürnberger Nachrichten. Das wiederum fand Andreas Bornemann, der Sportvorstand, nur bedingt gut, dass da ein Spieler die Sportvorstands-Arbeit auch noch öffentlich mitdenkt. Also musste Leibold zu Bornemann ins Büro und bekam das dann auch so gesagt, dass er schon gute Ideen haben kann, aber die nicht unbedingt in der Zeitung formulieren soll.

Ein Tick zu spät

Wirklich beeindruckt hat das Leibold nicht. Jetzt ist er zwar ein Erstligaspieler, gibt aber noch immer gerne Tipps. Weil man ja nicht genau weiß, wie lange dieser FCN noch ein Erstligist bleibt, stellen sich viele Menschen die Frage, ob der Trainerwechsel weg von Michael Köllner und hin zu Boris Schommers nicht vielleicht zu spät gekommen ist.

Leibold hat auch da eine Idee: "Wahrscheinlich hätte man nach dem letzten Vorrundenspiel gegen Freiburg sagen müssen: So sieht es aus und wir müssen jetzt an allen Stellschrauben drehen. Vielleicht wurde da einen Tick zu spät reagiert, vor allem, wenn man sieht, wie es jetzt läuft." Jetzt läuft es so, dass die "Naivität" (Leibold) der Vorrunde nur noch selten durchschimmert. Das liegt an der neuen Konzentration auf die Defensive, an die sich aber auch Leibold gewöhnen musste.

26 Bundesligaspiele hat er jetzt in seiner Vita stehen, wirklich überzeugend gelangen ihm nur wenige. Vor allem am Anfang, sagt Leiboldt, hatte er des Öfteren das Gefühl, "die haben meinen Zwillingsbruder aufgestellt." Inzwischen läuft es besser, der Zwillingsbruder spielt nicht mehr.

Drei Torvorlagen hat Leibold zu dieser Saison beigesteuert, am Samstag in der alten Halbzeit beim VfB wäre beinahe die vierte hinzugekommen, hätte Misidjans Kopfball kurz vor dem Ende sein Ziel gefunden. Hat er nicht, es blieb beim 1:1, aber Leibold bleibt positiv. "Wir haben gesehen, dass wir punkten können", sagt Leibold, weshalb sie alle immer noch überzeugt sind vom Klassenverbleib.

Heimatgefühle im Klassenkampf

Gelingt der nicht, dürfte auch Leibold mal wieder überlegen, was denn die bessere Idee ist: gehen oder bleiben. "Schwierig zu sagen", sagt der Linksverteidiger erst einmal zu einem möglichen Abschied aus Nürnberg, besinnt sich dann aber darauf, dass ja er - anders als einst Teuchert - seinen Vertrag vor nicht allzu langer Zeit von Bornemann verlängern ließ. Also: "Wir - und damit meine ich Hanno Behrens, Sebastian Kerk oder auch mich - haben immer gesagt, dass Nürnberg unsere Heimat geworden ist, da haut man trotz eines Abstieges nicht ab." 

 

 

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