Green sticht: Geduldiges Kleeblatt ringt den Jahn nieder

18.8.2019, 16:03 Uhr
Green sticht: Geduldiges Kleeblatt ringt den Jahn nieder

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Der Hals von Kleeblatt-Trainer Stefan Leitl scheint dicker gewesen zu sein, als er in der Woche nach dem Pokaldebakel vermuten ließ. Denn die Startelf gegen Regensburg hatte nur noch wenig zu tun mit der in Duisburg: Für die Außenverteidiger Maximilian Sauer und Maximilian Wittek durften Marco Meyerhöfer und David Raum ran, auf der Sechs stand Hans Nunoo Sarpei. Auf den offensiven Außenbahnen rannten Youngster Jamie Leweling und Tobias Mohr. Marvin Stefaniak und Havard Nielsen nahmen auf der Bank Platz.

 

 

 

 

Angeschlagener Wittek nicht dabei

Gar nicht im Kader war Maximilian Wittek, was Raum für Spekulationen bot: Ist er etwa schon verkauft? Doch die Pressestelle des Vereins gab Entwarnung. "Angeschlagen", lautete die knappe Antwort, er sah sich mit dem erneut am Fuß operierten Sebastian Ernst das Oberpfalz-Mittelfranken-Duell von der Tribüne aus an.

Nach 45 Minuten war klar: Da ist heute ein dickes Brett zu bohren, auch für die Zuschauer. Beide Defensivreihen leisteten ganze Arbeit und hielten – wie von Leitl vorgegeben – den ballführenden Gegner weit vom eigenen Tor weg. So ergaben sich so gut wie keine Strafraumszenen. Selten wurde das Spiel so schnell wie in der 23. Minute, als Leweling den nach vorne marschierenden Meyerhöfer bediente, der wiederum auf Julian Green an der Strafraumkante bediente. Doch der Schuss des Amerikaners war leichte Beute für Jahn-Keeper Alexander Meyer.

Aufreger vor der Halbzeitpause

Bis zur Pause sollte nur noch Mohr Meyer ein weiteres Mal prüfen, während sich auf der Gegenseite Sascha Burchert im Herauslaufen auszeichnen durfte, als Regensburgs Kapitän Marco Grüttner alleine im Strafraum auftauchte. Vorausgegangen war ein simpler indirekter Freistoß, der die Kleeblatt-Abwehr auf dem falschen Fuß erwischte. Den größten Aufreger gab es kurz vor der Halbzeit: Der Regensburger Benedikt Saller schoss sich den Ball im Strafraum an die Hand. Die Fürther forderten Elfmeter, doch die Pfeife von Schiedsrichter Marco Fritz blieb stumm. Fragwürdig: Einerseits vergrößert der Spieler die Körperfläche, andererseits prallte ihm der Ball unkontrolliert an die Hand. Es bleibt schwammig. Das diskutierten der ehemalige Schiedsrichter Wolfgang Stark und Ex-Club-Trainer Michael Köllner wohl auch auf der Tribüne.

Mit Wiederanpfiff betrat der frühere Fürther Jann George den Rasen. Doch anstatt auf der Seite der Roten für mehr Feuer im Angriff zu sorgen, musste er erst einmal eine Welle an Fürther Angriffen abwehren. Auffällig war, dass immer wieder Leweling für überraschende Momente über die rechte Fürther Seite sorgte. In der 53. Minute wäre ihm beinahe das Tor des Tages, ach was, des Monats gelungen, als er aus 20 Metern einen Ball auf den langen Pfosten schlenzte; Jahn-Torwart Meyer musste sich strecken.

Nach einer Stunde hatte der eingewechselte Havard Nielsen seine erste Szene: Mit der Hacke verlängerte er eine Mohr-Hereingabe, jedoch ins Leere. Doch allein, um dem ausgepumpten Daniel Keita-Ruel einmal eine Pause zu gönnen, war dieser Transfer wichtig. Fürths Angreifer Nummer eins kam heute kaum zu gefährlichen Offensivaktionen, war jedoch viel unterwegs.

Dass mit den Gästen nach wie vor zu rechnen war, bewies ein gefährlicher Kopfball – wie aus dem Nichts – von Erik Wekesser knapp übers Tor (64.).

Die bis dato größte Fürther Chance hatte Mohr. Er grätschte den Ball im Fünfmeterraum Nielsen vor die Füße, doch beide verhedderten sich in der gegnerischen Abwehr (67.).

Chancen im Zwei-Minuten-Takt

Nur eine Minute später wechselte Leitl tatsächlich zum ersten Mal Neuzugang Branimir Hrgota, dessen Fitness anscheinend schon für einen Kurzeinsatz reicht. Leitl wollte jetzt den Sieg, die Mannschaft auch, Regensburg reagierte nur noch.

Jetzt purzelten die Chancen im Zwei-Minuten-Takt. Nielsen per Kopf verfehlte noch, besser machte es in der 74. Minute der umtriebige Julian Green: Nach einer präzisen Flanke von Hrgota köpfte er den Ball ins Netz. Das 1:0 war hochverdient. Und nur eine Minute später hätte Hrgota noch eins drauflegen können, schob jedoch knapp vorbei. Sein Tor zum 2:0 erkannte ihm dann noch der Kölner Keller ab, der Videobeweis erkannte ein Abseits beim passgebenden Mohr.

Alles in allem ein erfreulicher Nachmittag aus Fürther Sicht: Mit viel Geduld, der nötigen Härte und ein wenig Spielwitz gelang ein verdienter Heimsieg.

 

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Caligiuri, Mavraj, Mohr - Green, Seguin (Jaeckel 89.), Sarpai - Keita-Ruel (Nielsen 56.), Leweling (Hrgota 68.), Raum

SV Jahn Regensburg: A. Meyer - Hein, Nachreiner, Correia (Wekesser 62.), Okoroji - Besuschkow, Geipl - Saller (George 46.), Stolze - Grüttner, Schneider

Tore: 1:0 Green (74.) | Gelbe Karten: Saller, Okoroji | Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb) | Zuschauer: 9.665

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