Nach Aufbaustopp am Volksfestplatz

Eishockey: Neumarkter Adler droht vorzeitiges Saison-Ende

1.12.2021, 12:59 Uhr
Der letzte Kufen-Spaß für die Eagles (rote Trikots) im Neumarkter Kunsteis-Stadion datiert aus dem Januar 2020.

Der letzte Kufen-Spaß für die Eagles (rote Trikots) im Neumarkter Kunsteis-Stadion datiert aus dem Januar 2020.

Sie waren sowieso schon spät dran. Bei passender Witterung "dauert es zwei Wochen", bis nach dem Aufspritzen des Wassers die ersten Schlittschuhe über den gefrorenen Untergrund gleiten können, weiß Thomas Humpmayer. Weil wie im vorigen Winter zumindest aber der Rohbau mitsamt Bandenkonstruktion am Volksfestplatz stand, hoffte der Vorsitzende der Neumarkt Eagles auf den Beginn der Eiszeit Mitte Dezember. "Die Termine hatten wir schon mit den Stadtwerken abgesprochen." Das erste Heimspiel der Erwachsenen in der Eishockey-Hobbyliga war für den 12. Dezember angesetzt.


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Seit jeher gehört Improvisation zum Geschäft der Oberpfälzer, die mit ihrer Heimstätte innerhalb der Szene eine Sonderrolle einnehmen. Schließlich trägt die Konkurrenz ihre Begegnungen unabhängig von den Außentemperaturen unter einem Dach, meistens unter dem der Nebenhalle an der Arena Nürnberg, aus. "Der Belegungsplan ist so eng getaktet, dass wir gar keinen Platz oder nur sehr unattraktive Zeitfenster bekommen würden", erklärt Humpmayer, warum die Neumarkter in der Wettkampf-Runde trotzdem auf ihre Stadt angewiesen sind. "Wir nehmen für unsere Trainingseinheiten schon genug Fahrtkilometer nach Amberg beziehungsweise Regensburg auf uns." Im Sommer ging es zur Vorbereitung sogar für ein Wochenende nach Garmisch-Partenkirchen. Ein kontinuierlicher, wöchentlicher Übungsbetrieb ist in heimischen Gefilden eben meistens erst ab Dezember/Januar möglich.

Wenig Rhythmus, ambitionierte Ziele

Dennoch formulieren die Adler, die in der vierthöchsten von derzeit acht Staffeln der nordbayerischen Hobbyliga DNHL angesiedelt sind, ambitionierte Ziele. "Wir wollen in die Playoffs und auch mal wieder um den Titel spielen", berichtet Funktionär Humpmayer, der gleichzeitig als Stürmer zum Aufgebot gehört. Mit einem 4:2-Auswärtserfolg in Amberg gegen Hersbruck beim bislang einzigen Auftritt noch unter 3G-Bedingungen im November tankte die Gruppe mächtig Selbstvertrauen, ehe die Stadtwerke das Aus für die Eisfläche verkündeten.

Die Nachricht trifft Humpmayer und seine Cracks nicht gänzlich unvorhersehbar, doch damit nicht minder schmerzlich. "Wir waren sehr zuversichtlich, dass sich der Betrieb unter den geltenden Hygieneschutz-Bestimmungen durchführen und kontrollieren lässt. Wir bewegen uns ja immerhin an der frischen Luft. Den Ligabetrieb können wir damit wohl abschreiben und müssen hoffen, dass wir im zweiten Pausenjahr nicht zu viele Leute verlieren." Frische Kräfte sprachen die Eagles oftmals über den guten Ruf ihrer Eislauf-Schule für Kinder an, die ebenfalls ausfallen muss.

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