Fußball-Bezirksliga Mittelfranken Süd

Roth gegen Hilpoltstein - ein Derby ohne Pfeffer

8.11.2021, 16:22 Uhr
Einen Aufreger gab es noch auf der anderen Seite, als die TSG-Defensive und Schlussmann Philipp Kellner Christian Meixner mit allen Mitteln im Fünfmeterraum am Einschuss hinderten (74.). Ob ein Foulspiel dabei war oder nicht, ließ sich im Gewühl schwer ausmachen.

© Mathias Hochreuther, NN Einen Aufreger gab es noch auf der anderen Seite, als die TSG-Defensive und Schlussmann Philipp Kellner Christian Meixner mit allen Mitteln im Fünfmeterraum am Einschuss hinderten (74.). Ob ein Foulspiel dabei war oder nicht, ließ sich im Gewühl schwer ausmachen.

Mit Derbys ist es immer so eine Sache. Sie können auch mal schnell die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten.


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Wenn sich die TSG 08 Roth und der TV Hilpoltstein gegenüberstehen, ist das eigentlich nie der Fall. Auch das Bezirksliga-Duell am Samstag im Speck-Sportpark lief in einem angenehm fairen Rahmen ab. Dabei hatte man nach dem 2:0 (2:0)-Auswärtssieg der Burgherren im Landkreisduell irgendwie das Gefühl, dass den abstiegsbedrohten Rothern etwas mehr, nun ja, „Pfeffer“ durchaus gut getan hätte.

Man kennt sich in beiden Lagern, was schon vor dem Anpfiff dokumentiert wurde. Die beiden jeweiligen Platzsprecher – der in Hilpoltstein arbeitende Thomas Pfister (TSG) und Joe Güthlein (Hip), der selbst eine Rother Fußball-Vergangenheit beim damaligen TSV hat – teilten sich die Verkündung der Mannschaftsaufstellungen.

Bei jener der Gäste las Güthlein unter anderem den Namen Max Bittl vor, dessen Vater Martin ja wiederum bei der TSG in der Abteilungsleitung aktiv ist. Auf der „Gegengerade“ analysierte während der Partie wie gewohnt Jürgen Wellert – aktueller Trainer der B-Junioren der TSG 08 – das Geschehen auf dem Platz. Jener Wellert, der bereits den TSV Roth trainiert hatte, die TSG 08 Roth 2006 in die Bezirksoberliga geführt und den TV Hilpoltstein 2019 zurück in die Bezirksliga gebracht hatte.

In entspanntem Rahmen

Auf dem Platz selbst zählen die Verbindungen „drumherum“ freilich eher weniger, das Geschehen spielte sich trotz der angespannten Tabellensituation aber in einem ziemlich entspannten Rahmen ab. Die Rother kämpfen ja unter Trainer Marian Hrasche dagegen an, den Anschluss an die gesicherten Regionen zu verlieren. Die von Martin Baeck-Gugel und Julian Schmidpeter trainierten Hilpoltsteiner hatten ihrerseits nach dem jüngsten Heimsieg über Raitersaich den vorübergehenden Sprung ins Mittelfeld vor Augen und wollten den Konkurrenten aus der Nachbarschaft zudem auf Distanz halten.

In der Anfangsphase hatten beide Mannschaften bei herrlichem Herbstwetter und vor rund 150 Zuschauern ihre Möglichkeiten, den konsequenteren Eindruck hinterließen aber die Hilpoltsteiner. Dokumentiert auch durch das 1:0: Eine weite Hereingabe von Christian Herzog fasste der flinke Janis Steiner am langen Pfosten sehenswert und mit vollem Risiko direkt ab und hämmerte den Ball unter die Querlatte (20.). Die Hausherren hielten dagegen, mussten aber kurz vor der Pause das 0:2 wegstecken. Vertauschte Rollen, diesmal flankte Steiner und Herzog erhöhte (43.).

Gäste verwalteten

Nach Wiederanpfiff des guten Unparteiischen Dominik Fober beschränkte sich der TV darauf, den Vorsprung zu verwalten. Was letztlich auch deshalb gelang, da die TSG ihre wenigen Chancen nicht nutzen konnte. Noah Camara (53.) und Tim Wolfschläger (68.) hätten den Anschlusstreffer erzielen können, scheiterten aber an TV-Schlussmann Marius Gerlach beziehungsweise am Abwehrbein des umsichtigen TV-Kapitäns Frank Drechsel.

Einen Aufreger gab es noch auf der anderen Seite, als die TSG-Defensive und Schlussmann Philipp Kellner Christian Meixner mit allen Mitteln im Fünfmeterraum am Einschuss hinderten (74.). Ob ein Foulspiel dabei war oder nicht, ließ sich im Gewühl schwer ausmachen. Letztlich echauffierten sich die Gäste auch eher darüber, dass die Hausherren das Spiel fortsetzten, obwohl Meixner verletzt am Boden liegenblieb. Es war eine der wenigen diskussionswürdigen Situationen im Spiel, das ansonsten seinem Ende und einem alles in allem verdienten Auswärtssieg entgegen plätscherte.


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Denn die Rother mühten sich zwar, versetzten die Gäste aber selten in Aufruhr. Zu selten für eine Mannschaft, die weiter tief im Abstiegsstrudel steckt. Aus diesem hat sich der TV mit dem zweiten Dreier in Folge wieder ein Stück weiter befreit.

Roth: Kellner, Buckel, Schneider (83. Weiß), Buchta, Schmidt, Philipp, Karakaya (63. Ebersbach), Ludwig, Reichel (46. Müller), Camara, Wolfschläger / Hilpoltstein: Gerlach, Wittmann, Drechsel, Kerner, Schnabel, Meixner, Engel (72. Steckert), Herzog (88. Ehrenfried), Santoro (81. Simeon Steiner), Bittl, Janis Steiner (86. Schneck).

Tore: 0:1 Janis Steiner (20.), 0:2 Herzog (42.)