Martin Bader: "Es klappt, weil es klappen muss"

29.4.2014, 05:59 Uhr
Martin Bader:

© Sportfoto Zink

Augsburgs Manager Stefan Reuter und dessen Team haben dafür gesorgt, dass die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch immer nicht aufzugeben ist. Die Fuggerstädter fügten dem Hamburger SV, den es aus Nürnberger Sicht von Relegationsplatz 16 noch zu verdrängen gilt, eine empfindliche 1:3-Niederlage zu. Für den Club geht dadurch das Sterben auf Raten zumindest noch einen Spieltag weiter.

"Wir bekommen jede Woche aufs Neue einen Matchball von der Konkurrenz. Wir müssen ihn endlich nutzen", flehte Bader im Interview mit dem Bayerischen Fernsehen. Wer das noch nicht begriffen habe, dem sei auch nicht zu helfen. "Es gilt diese Woche alles reinzulegen, damit wir diesen wichtigen Sieg gegen Hannover jetzt holen", sagte Bader noch.

Warum das Vorhaben ausgerechnet diesmal erfolgreich umgesetzt werden sollte, dafür gibt es schon längst keine schlüssigen Argumente mehr. Für diesen Fall gibt es aber wenigstens Durchhalteparolen. "Es klappt, weil es klappen muss", bemühte Bader die rhetorische Brechstange. Neun Niederlagen in den vergangenen zehn Spielen lassen die geringsten Erwartungen zu Wunschvorstellungen verkommen. Wenn auch gegen die Niedersachsen am Samstag kein Dreier gelingt und auch der letzte Strohhalm am 34. Spieltag beim FC Schalke 04 nicht ergriffen wird, kämen auch auf Bader ganz schwere Zeiten zu und er geriete nach zwei Trainerwechseln binnen einer Spielzeit ohne den gewünschten Erfolg in große Erklärungsnot.

Der 46-Jährige führt seit über zehn Jahren die Geschicke des Vereins. Den achten Abstieg würden viele auch eng mit seinem Namen verknüpfen. "Wenn wir absteigen sollten, werden wir uns mit dem Gremium hinsetzen und besprechen, was für den Verein am sinnvollsten ist", sagte er. Im Tagesgeschäft Bundesliga müsste sich Bader am Status quo messen lassen. Vergangene Meriten wie der Pokalsieg 2007, die ordentlichen Finanzen oder das schmucke Funktionsgebäude dürften bei der Bewertung nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spielen: "Ich habe immer versucht, es so zu halten, dass es nicht um meine Person geht, sondern darum, was für den Verein am besten ist."

Nur im Falle einer überstandenen Vertrauensfrage im Aufsichtsrat wäre der Weg für ihn frei, um den Wiederaufstieg wie schon 2009 ein weiteres Mal in Angriff nehmen zu können. "Wenn das Vertrauen weiterhin besteht, geht man auch diese Herausforderung an", sagte Bader, der selbst aber die Hoffnung freilich noch nicht aufgegeben hat, dass Interimscoach Roger Prinzen gelingt, woran kaum noch einer ernsthaft glauben mag: den Club in der Bundesliga zu halten. Nicht nur Baders Dank wäre ihm dann gewiss.

Hinter den Kulissen wird jedoch bereits intensiv nach einem Prinzen-Nachfolger gefahndet. Unabhängig von der Ligazugehörigkeit fiel am Montag der Name Falko Götz, mit dem Bader bereits bei Hertha BSC zusammengearbeitet hat.

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