Martin Ermer hat ein Herz für junge Ringer

10.5.2017, 16:00 Uhr
Martin Ermer hat ein Herz für junge Ringer

© Foto: privat

Der 88-jährige Martin Ermer aus Veitsbronn war in seiner Jugend selbst Ringer. Der gebürtige Fürther war beim ASV Fürth aktiv, früher einer der großen Ringervereine der Region mit mehreren deutschen Meistern. Mit einem von ihnen, dem kürzlich verstorbenen Konrad Truckenbrodt, besuchte er die erste Bezirksmeisterschaft, die die Laubendorfer im vergangenen Herbst ausrichteten.

"Ich habe davon in der Zeitung gelesen und sofort gesagt: Da müssen wir ’naus", erzählt Martin Ermer. "Und ich war begeistert von dem, was die Trainer da aufgebaut haben. So viele Kinder!" Dabei ist es schon lange her, dass Ermer selbst auf der Matte gestanden hat. Schon 1951 hörte er auf mit dem Ringen. Andere Sportarten traten in den Vordergrund.

Zusammen mit seiner 2016 verstorbenen Frau Emilie, einer Turnerin, engagierte er sich als Übungsleiter und Funktionär im Behindertensport, ermöglichte zunächst Kriegsversehrten, später auch geistig behinderten Menschen, Sport zu treiben. Unzählige behinderte Kinder entdeckten mit ihrer Hilfe die Freude am Sport, ob beim Laufen, Tischtennis, Gymnastik oder beim Schwimmen.

Ermer war viele Jahre Vorsitzender des Behinderten- und Vitalsportvereins BSV Fürth und des Fürther Sportausschusses. "Wir haben nur für den Sport gelebt. Urlaub haben wir nur dann gemacht, wenn die Turnhallen in den Sommerferien geschlossen hatten", erzählt er. Auch Tausende Fürther Schulkinder profitierten vom Engagement der Ermers. So verteilten sie in den vergangenen Jahren beispielsweise mit Hilfe privater Geldgeber über 7000 Springseile an Schulen und Kindergärten. In einem dicken Ordner bewahrt Ermer Dutzende Dankesbriefe von Klassen und Kindergartengruppen auf. 2006 verlieh Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung dem Ehepaar das Goldene Kleeblatt.

Doch im Herzen blieb Martin Ermer stets Ringer. In dieser Sportart lernte er Tugenden kennen, die ihn bis heute prägen: Kameradschaft, Hilfsbereitschaft, Höflichkeit und gegenseitiger Respekt, auch dem Gegner gegenüber. Diese Tugenden will er an die nächste Generation weitergeben. Deshalb wurde er nach dem Besuch der Bezirksmeisterschaft Mitglied bei den Sportfreunden Laubendorf und spendete mehrfach, zuletzt am Montag. Die Sportfreunde bedanken sich auf ihre Weise. Seitdem bekommt Martin Ermer, der sich nach wie vor mit täglichem Hanteltraining fit hält, häufig Besuch in seinem Haus in Veitsbronn – von Trainern und Nachwuchsringern.

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