Mäßige Bilanz: Der Heimschwach-Club gibt Rätsel auf

22.11.2017, 05:45 Uhr
"Was auch immer passiert..." Auch gegen Kiel bekundeten die Club-Fans ihre Treue. Ein paar Heimsiege mehr wären freilich schon wünschenswert.

© Foto: Sportfoto Zink "Was auch immer passiert..." Auch gegen Kiel bekundeten die Club-Fans ihre Treue. Ein paar Heimsiege mehr wären freilich schon wünschenswert.

"Der Club schafft den Aufstieg." Das hat Ex-Trainer Wolfgang Wolf vor knapp zwei Monaten im NZ-Gespräch anlässlich seines 60. Geburtstags prognostiziert, sein Wunschdenken aber mit einer dringenden Empfehlung verknüpft: "Er muss seine Heimspiele gewinnen und im eigenen Stadion wieder eine Macht werden!" Davon ist der fränkische Altmeister momentan allerdings meilenweit entfernt.

Valentini erkennt den Verbesserungsbedarf 

13 Punkte hat der FCN in dieser Zweitligasaison bereits liegen lassen im Max-Morlock-Stadion. "Wir wissen selbst, dass die Punkteausbeute in den Heimspielen mager ist. Das müssen wir verbessern", fordert Abwehrspieler Enrico Valentini, der sich nach dem jüngsten 2:2 gegen Holstein Kiel beim Anhang regelrecht entschuldigte: "Uns tut uns leid für die Fans, die uns immer überragend unterstützen. Sie sehen hoffentlich, dass wir immer alles geben."

Dabei fällt auf, dass alle fünf nicht gewonnenen Heimspiele bis zuletzt auf des Messers Schneide standen. Beim 2:2 gegen Union Berlin war das Glück noch auf Nürnberger Seite, als Hanno Behrens in der 90. Minute der Ausgleich gelang. Gegen FC St. Pauli (0:1) fiel das Tor des Tages in der 63. Minute; die entscheidenden Gegentreffer gegen Arminia Bielefeld (1:2, 86.), FC Ingolstadt (1:2, 81.) und Kiel (2:2, 88.) fielen jeweils in der Schlussphase.

"Wir müssen einfach cleverer spielen, wenn wir in Führung sind", weiß Valentini. "Es gibt keine Erklärung für diese Heimbilanz", rätselt derweil Trainer Michael Köllner und verweist auch darauf, dass man es im eigenen Stadion schon mit einigen dicken Brocken zu tun bekam und auswärts eher mit etwas einfacheren Gegnern. Mit vier Siegen aus sechs Punktspielen in der Fremde (dazu zwei Niederlagen) liegt der Club absolut im Soll. Die drei Teams, die derzeit vor dem Club stehen, führen – wen wundert’s – auch die Heimtabelle an: Fortuna Düsseldorf (5 Siege/2 Remis/0 Niederlagen) vor Kiel (5/1/1) und Union (4/2/0).

Heimstarke Aufstiegserfahrung 

Bei den letzten vier Club-Aufstiegen 1998, 2001, 2004 und 2009 war die gute Heimbilanz stets mehr als die halbe Miete. In der Saison 2000/01 gelangen unter Trainer Klaus Augenthaler vom Start weg rekordverdächtige zwölf Siege in Folge vor eigenem Publikum. Auf dem Weg in die Relegation 2008/09 gegen Energie Cottbus sammelte das Team des damaligen Coachs Michael Oenning 42 von 60 Punkten daheim. Zum mit heute vergleichbaren Zeitpunkt hatte der FCN in diesen Spielzeiten mindestens fünf von acht Heimspielen gewonnen. So auch 1997/98 unter Felix Magath. Und in der Saison 2003/04 – mit Wolfgang Wolf. 

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