Match-Statistik nach Club-Remis: Zrelak-Zauber reichte nicht

29.10.2018, 13:24 Uhr
Match-Statistik nach Club-Remis: Zrelak-Zauber reichte nicht

© Sportfoto Zink / DaMa

Viel Respekt hatten Fans und Verantwortliche im Vorfeld vor den Gästen aus Frankfurt, die nicht nur zuletzt Fortuna Düsseldorf mit 7:1 aus dem eigenen Stadion schossen, sondern auch in der Europa League internationale Top-Klubs wie Olympique Marseille oder Lazio Rom in die Knie zwangen. Ein 1:1 hätte vor der Partie wohl jeder im Frankenland unterschrieben, nach dem Spielverlauf vom Sonntag fühlt sich die Punkteteilung aber schon fast wie eine Niederlage an. 

Debütant überzeugt im Mittelfeld

Als wie gewohnt circa eine Stunde vor Anpfiff die Aufstellungen der beiden Mannschaften bekannt gegeben wurden, dürften einige Club-Fans nicht schlecht gestaunt haben. Mit Simon Rhein, welcher den Verletzten Ondrej Petrak ersetzen sollte, stand ein Spieler in der Startelf, der bisher keine einzige Bundesliga-Minute gespielt hatte. Dass Trainer Michael Köllner mit dem 20-Jährigen jedoch auf das richtige Pferd gesetzt hatte, wurde den Zuschauern schnell klar. 

Bei einem Blick auf die Laufleistung der beiden Teams hatte der Club leicht die Nase vorn: Mit 118,29 Kilometern liefen die Franken fast anderthalb Kilometer mehr als die Hessen, welche nur auf 116,98 Kilometer kamen. Den sonst so druckvollen Frankfurtern war der Auftritt am Donnerstag in der Europa-League gegen Apollon Limassol über die komplette Spieldauer anzumerken. Bei den restlichen Statistiken waren beide Mannschaften jedoch ziemlich genau auf Augenhöhe. Jeweils zehn Torschüsse gaben beide Teams ab. Der FCN spielte 379 Pässe, von denen 293 beim eigenen Mann ankamen. Frankfurt schaffte 477 Pässe, 369 fanden den gewünschten Abnehmer: Macht bei beiden Teams unterm Strich eine Passquote von 77 Prozent. Bei Ballbesitz war die Eintracht mit 56 Prozent besser, jedoch nicht deutlich. Auch in der Zweikampfquote hatte der Club mit 46 Prozent das Nachsehen. Mit acht Ecken hatte der Club zwei mehr als die Gäste, jedoch konnte das Übergewicht erneut nicht in zählbares umgemünzt werden. Die im Vorfeld angesprochene Standardschwäche des FCN aus den letzten Spielen, zog sich wie ein roter Faden auch durch das Heimspiel gegen die Hessen.  

Mit Gelson Fernandes (12,37 Kilometer) und Filip Kostic (12,03 Kilometer) hatten die Gäste aus der Bankenmetropole die zwei laufstärksten Spieler auf dem Platz. Beim Club war es nicht wie gewohnt Kapitän Hanno Behrens oder etwa der quirlige Offensiv-Spieler Virgil Misidjan, die die meisten Kilometer abspulten, sondern der Debütant Rhein. 

Rhein regiert im Mittelfeld

Nach den vergangenen 90 Minuten gegen Frankfurt dürfte wohl nun jeder der es mit dem Club hält wissen, wer denn eigentlich dieser Simon Rhein ist. In seinem ersten Bundesliga-Spiel schoss der 20-Jährige zwar nicht aufs Tor, konnte jedoch anderweitig überzeugen. Der Youngster war mit 11,79 Kilometern der laufstärkste Nürnberger, hatte 67 Ballkontakte und spielte 57 Pässe, von denen 49 an den Mann kamen. Das macht eine bemerkenswerte Passquote von 86 Prozent. Mit seiner Zweikampfquote lag er auch über dem Durchschnitt seiner Mannschaft. 50 Prozent seiner Duelle konnte der Debütant für sich entscheiden. 

Kerk gibt ordentliches Startelf-Comeback

Nach seinem Comeback letzte Woche gegen Hoffenheim, war man sich bei Sebastian Kerk noch nicht sicher, ob es diese Woche schon für einen Platz in der Startelf reicht. Nach dem kurzfristigen Ausfall von Standardspezialist Enrico Valentini war mit Kerk dann aber schnell ein Ersatz gefunden.

Nach über einem Jahr Verletzungspause spielte der Feuerkopf eine ordentliche Partie, gab einen Torschuss ab und brachte 9,18 Kilometer auf den Tacho. Mit einer Passquote von 77 Prozent und 57 Prozent gewonnenen Zweikämpfen wurde der gebürtige Oberschwabe in der 69. Minute erschöpft durch Federico Palacios ersetzt. 

Zrelak-Tor reicht nicht 

Neben Simon Rhein gab auch Adam Zrelak sein Bundesliga-Debüt. Der Slowake kam in der 76. Minute für Törles Knöll in die Partie und erzielte zwei Minuten später mit seinem ersten Ballkontakt in der ersten Liga den Treffer zum 1:0. Der Jubel im Achteck war groß, wurde aber in der Nachspielzeit noch durch den Ausgleich vom ebenfalls eingewechselten Sebastien Haller getrübt. Dennoch können Behrens & Co. mit der Leistung gegen eine momentan extrem formstarke Mannschaft aus Frankfurt zufrieden sein. Über 90 Minuten konnte der Club gegen die Hessen mindestens Paroli bieten. Dieses Gesicht wollen die Franken auch gegen Augsburg (15.30 Uhr/Live-Ticker auf nordbayern.de) am nächsten Samstag zeigen. 

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