Mintal "geschockt": Heimat-Klub Zilina pleite wegen Corona

31.3.2020, 15:26 Uhr
Keine guten Nachrichten aus der Heimat: Club-Ikone Marek Mintal ist geschockt von der Pleite des MSK Zilina.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Keine guten Nachrichten aus der Heimat: Club-Ikone Marek Mintal ist geschockt von der Pleite des MSK Zilina.

"Ich habe davon auch erst am Montag erfahren und war geschockt", gesteht Mintal. Der wohl berühmteste Sohn der rund 80.800 Einwohner starken Stadt im Nordwesten des Landes kickte bereits in der Jugend für den siebenmaligen nationalen Champion. 1996 rückte der torgefährliche Mittelfeldspieler in die erste Mannschaft auf und wurde 2002 und 2003 Meister sowie Torschützenkönig, ehe er den Wechsel zum 1. FC Nürnberg wagte. Der Rest dieser traumhaften Geschichte ist bekannt.

Weniger traumhaft erscheint die Zukunft für Zilina: Laut Medienberichten wurde der 1909 gegründete Verein einem Insolvenzverwalter unterstellt, der umgehend die Verträge mit 17 Spielern auflöste. Diese sollen sich geweigert haben, einer Gehaltskürzung von bis zu 80 Prozent zuzustimmen. "Unser Etat basiert auf Transfereinnahmen im Sommer. Diese werden aber höchstwahrscheinlich gleich null sein", teilte MSK mit. Zuletzt war Stürmer Robert Bozenik im Januar für vier Millionen Euro zu Feyenoord Rotterdam gewechselt.

Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben

Sollte die nach der Hauptrunde unterbrochene Saison in der Fortuna Liga doch noch fortgesetzt werden, will der aktuelle Tabellenzweite sie mit einer Nachwuchsmannschaft zu Ende spielen. Danach könnten beim erfolgreichsten slowakischen Verein dieses Jahrtausends zumindest im Profibereich die Lichter ausgehen. So ganz hat Mintal die Hoffnung auf eine Rettung aber noch nicht aufgegeben. Präsident Jozef Michalko habe den Verein in den vergangenen 25 Jahren komplett neu aufgebaut, eine erstklassige Infrastruktur geschaffen und auch selbst viel Geld investiert, erzählt Mintal: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass er da jetzt komplett Schluss macht. Man muss einfach abwarten."

Was auch für Mintal selbst gilt. Wie die von ihm sehr erfolgreich betreute Nürnberger U21 ist auch ihr Coach derzeit zur Untätigkeit verdammt. "Ich bin natürlich per WhatsApp und Telefon in Kontakt mit den Jungs", sagt Mintal, auch gebe es ein individuelles Trainingsprogramm, "aber viel kannst du zuhause ja nicht machen. Wir müssen einfach warten, bis wir wieder raus dürfen".

Solange wird es sich das "Phantom" zusammen mit Gattin Katarina und den drei Kindern eben daheim gemütlich machen. "Wir sind gesund, bei uns passt alles", betont Mintal. Und vielleicht gibt es ja auch bald wieder bessere Nachrichten aus der Heimat.

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