Mit Azzouzi und Schwiewagner: Kleeblatt stellt Spitze neu auf

7.6.2018, 17:24 Uhr
Auf den Spuren von Helmut Hack (rechts): Holger Schwiewagner (links).

© Sportfoto Zink / WoZi Auf den Spuren von Helmut Hack (rechts): Holger Schwiewagner (links).

Noch ist Helmut Hack nicht weg. Erst zum 31. Juli gibt der Vestenbergsgreuther Geschäftsmann nach 22 Jahren seine Ämter als Präsident der Spielvereinigung Greuther Fürth und als Geschäftsführer der als GmbH und Co. KGaA aus dem Verein ausgegliederten Profifußball-Abteilung ab. Den wohl bedeutendsten Teil seiner Nachfolge hat man beim Kleeblatt nun geklärt. Die Lösung fällt nicht überraschend aus: Holger Schwiewagner, bereits bisher als Geschäftsführer der KG neben Hack tätig, wirkt auch ab dem 1. August weiter in diesem Amt. "Der Titel und die Position bleiben gleich, aber die Verantwortung ist größer geworden", sagt Schwiewagner. Klar: Hack hinterlässt als Macher beim Kleeblatt eine große Lücke.

An die Seite Schwiewagners rückt Rachid Azzouzi auf. Der bisherige Sportdirektor wird sich künftig als Geschäftsführer um die sportlichen Aspekte in der KG kümmern, Schwiewagner ist in der Aufteilung für den wirtschaftlichen Bereich zuständig.

Den Geschäftsführern formal untergeordnet sind zwei Direktoren. "Aber das ist eine Formalie, wir sehen uns als Viererteam", sagt Schwiewagner. Wie bisher bleibt der langjährige Fürther Verantwortliche für die Finanzen, Dirk Weißert, Teil der Geschäftsführung. Dort neu ist dagegen der im Verein nie ganz unumstrittene, nun aber gestärkte Martin Meichelbeck, der als Technischer Direktor in der Hierarchie aufsteigt. Beschlossen wurden die Personalien auf einer Präsidiumssitzung. Dem Gremium gehören neben Hack, Schwiewagner und Weißert auch Vizepräsident Günter Gerling und als beratendes Mitglied Vereinsarchivar Jürgen Schmidt an.

Präsidentenamt bleibt offen

Schwiewagner, Azzouzi und Meichelbeck sind alle seit Jahren im Verein und Schützlinge des scheidenden Präsidenten. Schwiewagner stieß im Jahr 2006 von der Tucher-Brauerei als Verantwortlicher für Marketing und Sponsoring zum Kleeblatt und stieg an der Seite von Hack zum Geschäftsführer auf, der ihn als möglichen Nachfolger aufbaute. Azzouzi war seit 2004 unter Hacks Führung in verschiedenen Positionen im Management des Vereins tätig, ging zwischenzeitlich zum FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf und kehrte in der vergangenen Saison zurück. Meichelbeck arbeitete schon vor seinem Karriereende als aktiver Spieler 2010 als Team-Psychologe in Fürth. Er war zuletzt (und bleibt) vor allem für die medizinische Abteilung zuständig.

Auch der Aufsichtsrat hat dem Führungszirkel das Vertrauen ausgesprochen. "Jetzt müssen sie sich wie in jedem Unternehmen bewähren und das hängt vor allem am sportlichen Erfolg", gibt Thomas Sommer, Mitglied des Gremiums, dem Team mit auf den Weg.

Noch nicht geklärt ist die Frage, wer Hack als Vereinspräsident nachfolgt. Dieser wird vom Wirtschaftsbeirat der Spielvereinigung unter dem Vorsitz von Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung gewählt. Bislang hatte Hack beide Ämter ausgeübt. Das wird es künftig nicht mehr geben. "Ich stehe für dieses Amt nicht zur Verfügung", sagt Schwiewagner: "Ich bin klarer Befürworter einer Rollenteilung." Als Kandidat war zuletzt der Geschäftsführer der Tucher-Brauerei, Fred Höfler, im Gespräch.

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