Mit Wille und Willert: Das wird für den Club heute wichtig

10.11.2019, 05:50 Uhr
Bekommt auch gegen Bielefeld das Vertrauen im Club-Kasten: Benedikt Willert.

© Sportfoto Zink / DaMa Bekommt auch gegen Bielefeld das Vertrauen im Club-Kasten: Benedikt Willert.

Wie ist die Ausgangslage? Bei der Arminia deutlich besser als beim Club. Bielefeld steht aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz der 2. Bundesliga, nur die Tordifferenz trennt sie noch von der Tabellenspitze, die vom punktgleichen Hamburger SV belegt wird. In den letzten zehn Spielen konnten die Bielefelder sieben Siege einfahren, spielten einmal unentschieden und mussten sich nur zweimal geschlagen geben. Eine dieser Niederlagen war eine äußerst knappe gegen den Erstligisten Schalke 04 im Pokal. Beim Club sieht es da ganz anders aus, man könnte sogar sagen, es läuft gerade so gar nicht. Nach der Pleite in Bochum trennte sich der FCN von seinem Trainer Damir Canadi, der seit sechs Spielen sieglos war. Am Samstag übernimmt für ihn Interimscoach Marek Mintal. Der Altmeister gewann nur zwei der letzten zehn Partien, vier gingen gar verloren, eines davon nach Elfmeterschießen im Pokal gegen den Drittligisten aus Kaiserslautern.

Mit 24 Toren ist Bielefeld bisher hinter dem HSV mit 29 Treffern vor dem gegnerischen Kasten am erfolgreichsten. Dem steht der Club allerdings nicht mit viel nach, 20 Mal konnten der FCN den Ball schon im Netz des Gegners versenken. Die Bilanz der Gegentore spricht aber eindeutig für die Arminia, deren Verteidigung zu einer der sichersten der Liga gehört. Nur 13 Mal wurde DSC-Keeper Stefan Ortega überwunden, der Club fing dagegen schon 22 Gegentreffer und damit mehr, als selbst erzielt werden konnten. Bielefeld kann also mit breitem Kreuz nach Nürnberg fahren, noch dazu, weil die Arminia die mit Abstand stärkste Auswärtsmannschaft der Liga ist und von sechs Partien auf fremdem Rasen ganze fünf für sich entscheiden konnte. Der FCN dagegen muss unbedingt punkten, denn das Tabellenende kommt langsam bedrohlich nahe. Immerhin: Für den Club spricht, dass er aus den letzten zwölf Begegnungen mit Bielefeld im Unterhaus sieben gewinnen konnte, während die Arminia nur dreimal triumphierte.

Wer spielt mit? An der schlechten Tordifferenz des FCN ist der Torwart-Fluch - der aktuell sein Unwesen am Valznerweiher treibt - aber wohl auch nicht ganz unschuldig. Weil inzwischen vier Torhüter verletzt ausfallen, steht am Samstag - wie schon in Bochum - der 18-Jährige Benedikt Willert aus der U19 zwischen den Pfosten. Im Vergleich zum letzten Spieltag steht wohl Enrico Valentini nach einer auskurierten Grippeerkrankung für die Außenverteidigerposition wieder zur Verfügung, ebenso Oliver Sorg, der sich von einer Gehirnerschütterung erholt hat. Verzichten muss Mintal aber noch auf Georg Margreitter und Adam Zrelak. Bielefeld-Coach Uwe Neuhaus muss währenddessen weiterhin ohne Brian Behrendt, Nils Quaschner und Tom Schütz auskommen.

Wie komme ich ins Stadion? Ab etwa 11 Uhr fahren auch am Sonntag wieder Sonderzüge der Deutschen Bahn zwischen Nürnberg Hauptbahnhof und der Station Frankenstadion. Auch die normalerweise stündlich verkehrenden Bahnen der S3 Nürnberg - Neumarkt halten vor und nach dem Spiel am Stadion. Wegen einer Baustelle auf der Strecke fährt die S3 auch am Sonntag nur eingeschränkt. Der Regional-Express auf derselben Strecke fährt aber regulär. Für die Hinfahrt bieten sich die S-Bahnen mit Abfahrt um 9.44 Uhr, 10.44 Uhr, 11.44 Uhr und 12.44 Uhr in Neumarkt an, die direkt vor dem Stadion halten. Für den Heimweg sind die Bahnen der S3 um 15.45 Uhr, 16.45 Uhr und 17.45 Uhr wie auch der Regional-Express 4863 nach Neumarkt/Regensburg um 15.40 Uhr am Sonderbahnsteig Frankenstadion gedacht.

Wer pfeift? Patrick Ittrich wird das Spiel zwischen dem Club und der Arminia leiten. Zuletzt pfiff er den FCN in der vorherigen Bundesliga-Saison beim Spiel in Augsburg (2:2) und war zuvor Unparteiischer bei der 0:7-Klatsche in Dortmund. Für beide Spiele bekam er vom kicker die Noten 2,0 und 2,5. An der Linie unterstützen ihn Jonas Weickenmeier und Fynn Kohn, der vierte Assistent ist Asmir Osmanagic und im Videokeller in Köln werden Dr. Martin Thomsen und Markus Wollenweber zur Stelle sein.

Fazit: Nach der Trennung von Damir Canadi und der Einstellung von Übergangstrainer Marek Mintal war unter der Woche am und um den Valznerweiher leichte Aufbruchstimmung zu verspüren. Das bisherige soll vergessen werden - Tabelle, Pokal-Aus und Verletztenmisere sollen heute keine Rolle spielen. Einzig ein Sieg gegen leicht favorisierte Bielefelder steht auf der Agenda des Altmeisters - nicht nur im Hinblick auf das Frankenderby in zwei Wochen.

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