Müde Generalprobe: Kleeblatt verpasst Sieg gegen Sandhausen

22.1.2019, 18:36 Uhr
Ein Neuzugang am Ball: Kenny Prince Redondo präsentierte sich gegen Sandhausen den Fans, die bei freiem Eintritt in den kalten Ronhof gekommen waren.

© Sportfoto Zink / WoZi Ein Neuzugang am Ball: Kenny Prince Redondo präsentierte sich gegen Sandhausen den Fans, die bei freiem Eintritt in den kalten Ronhof gekommen waren.

Am Dienstag durfte Damir Buric noch einmal auf der Trainerbank im Fürther Ronhof Platz nehmen. In einer Woche, wenn der FC Ingolstadt für den Auftakt der restlichen Zweitliga-Rückrunde vorbeikommt, ist dem Kleeblatt-Trainer wie berichtet für das Spiel jeder Kontakt zu seiner Mannschaft untersagt. Es sei die erste Sperre seines Lebens, sie werde ihm eine Lehre sein, sagte Buric, der sich ansonsten keine größeren Sorgen um seine Mannschaft macht: "Gegen Dortmund (da fehlte der Trainer wegen eines Trauerfalls, Anm. d. Red.) haben wir das, was wir trainiert haben, auch gespielt und waren richtig vorbereitet."

Wer für das Testspiel gegen Sandhausen in den Ronhof gekommen war, um einen Fußball-Leckerbissen anzuschauen, hätte sich vorher vielleicht besser eine Wiederholung des Zweitliga-Spiels der beiden Mannschaften angeschaut: Das war direkt vor der Winterpause in einem sehr tristen 0:0 gemündet. Immerhin hatte das Kleeblatt den idealen Gegner ausgesucht, um auszuprobieren, wie kreativ die Mannschaft nach dem Trainingslager in der Türkei beim Finden offensiver Lösungen ist.

Wenige Highlights in der ersten Hälfte

Viele Lücken ließen die Sandhäuser den Fürthern nämlich vor allem in der ersten Halbzeit nicht, doch die Lösungen ließen auf sich warten - und zwar lange. Die Folgen waren viel Ballgeschiebe und wenige Szenen, die sich rund um den Strafraum der Gäste abspielten. Kapitän Marco Caligiuri, der mit Richard Magyar und Mario Maloca eine Dreierkette bildete, ergriff noch als einziger ab und an die Initiative. Doch auch seine Vorstöße führten meist zu nichts.

So dauerte es bis zur 31. Minute, ehe ein Heber von Lukas Gugganig mit viel gutem Willen als so etwas wie die erste Fürther Chance des Spiels durchgehen konnte. Und auch bei Gelegenheiten zum schnellen Umschalten sprang wenig Zählbares heraus: Nach einem Ballgewinn am eigenen Strafraum schaffte es Sebastian Ernst zwar bis an den Sechzehner der Sandhäuser vorzudringen - doch sein Pass erreichte Daniel Steininger nicht.

Neuzugang Paul Seguin stand gemeinsam mit Lukas Gugganig im zentralen Mittelfeld auf dem Feld. Er deutete an, dass er ein spielstarker Mittelfeldspieler ist, der gegnerischen Teams nicht nur mit Pässen weh tun kann, blieb ansonsten aber eher unauffällig. Kenny Prince Redondo, Winter-Neuzugang Nummer zwei, bildete mit Daniel Steininger eine Doppelspitze. Viel Gelegenheit zu glänzen hatten beide dabei nicht. Daniel Keita-Ruel und Julian Green fehlten angeschlagen.

"Gegen Ingolstadt wird es ein ganz anderes Spiel"

In der Pause stellte der Coach sein Team massiv um, weiterspielen durften nur Magyar (jetzt als Kapitän), Seguin und Steininger. Die nun deutlich jüngere Fürther Mannschaft brachte mehr Schwung in die Partie. In der 65. Minute wurde Fabian Reese am Strafraum freigespielt, sein Querpass auf David Atanga wurde aber abgefangen. Nach einem verschenkten Konter - Patrick Sontheimer hatte nach einem Gegenstoß nach einer Sandhäuer Ecke etwas zu lange mit dem Pass gewartet - kam Reese doch noch einmal an den Ball, seinen Flachschuss auf den kurzen Pfosten wehrte SVS-Torwart Marcel Schuhen zur Ecke ab (72.). "Die zweite Halbzeit war flotter, aber wir hätten unsere Umschaltaktionen besser auspielen können", bemängelte Buric: "Für uns war aber wichtig, dass wir viel ausprobieren konnten und jeder Spieler zum Einsatz kam."

Zumindest ein schönes Tor bekamen die Fans, die bei freiem Eintritt in den kalten Ronhof gekommen waren, noch zu sehen. Einen feinen Pass von David Atanga schlenzte Elias Abouchabaka zum 1:0 ins linke Toreck (83.). Für Abouchabaka bedeutete das ein gelungenes Comeback nach seiner Sprunggelenksverletzung. Doch weil die Fürther nicht konzentriert blieben, konnte Kevin Behrens nach einem Missverständnis von Marius Funk und Paul Jaeckel am Fünfmeterraum praktisch mit dem Schlusspfiff ausgleichen. Buric zog ein gemischtes Fazit: "Ich glaube, es ist noch einiges möglich bis zum Spiel gegen Ingolstadt, das wir anderes interpretieren wollen. Trotzdem war es für uns ein wichtiges Testspiel, wir haben gesehen, was wir sehen wollen. Gegen Ingolstadt wird es ein ganz anderes Spiel."

Fürth, 1. Halbzeit: Burchert; Maloca, Caligiuri, Magyar - Sauer, Gugganig, Seguin, Wittek - Ernst - Steininger, Redondo. 
Fürth, 2. Halbzeit: Funk; Magyar (74. Abouchabaka), Jaeckel, Bauer - Guthörl, Seguin (78. Kirsch), Sontheimer, Raum - Atanga, Reese - Steininger (61. Parker). 
Tore: 1:0 Abouchabaka (83.), 1:1 Behrens (90.).

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