MVP: Max Bibrack glänzt bei Schwaiger Volleyballern

24.1.2021, 16:35 Uhr
Gemeinsam erfolreich: Max Bibrack (2.v.r.) am Samstagabend beim Heimspiel gegen die TG Mainz-Gonsenheim.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Gemeinsam erfolreich: Max Bibrack (2.v.r.) am Samstagabend beim Heimspiel gegen die TG Mainz-Gonsenheim.

Welchen besonderen Platz bekommt die MVP-Medaille im WG-Zimmer?

Max Bibrack: Ich wohne alleine und habe ein Regal, in dem ich alle Medaillen und Urkunden vom Beachvolleyball und Volleyball aufhebe. Da bekommt sie auch ihren Platz.

Die wievielte Auszeichnung Ihrer noch jungen Karriere war das?

Bibrack: Es müsste die dritte sein. Bislang habe ich immer, bis auf das erste Jahr, eine Medaille geholt. Mein Soll hätte ich also jetzt erfüllt. (lacht)

Es ist sicher trotzdem jedes Mal wieder etwas besonderes. Sie sind ja erst 21.

Bibrack:Natürlich. Bis jetzt war ich auch oft Ersatzspieler. Wenn man dann die Chance bekommt und sie so gut nutzen kann, freut man sich doppelt.

Sie haben beim 3:1 gegen Mainz Kapitän Florian Tafelmayer als Außenangreifer vertreten. War der verletzt?

Bibrack: Nein. Ich denke, es war einfach eine Rotation, die Milan (Maric), unser Trainer, vorgenommen hat, weil wir eine sehr junge Bank haben. Unser zweiter Zuspieler Moritz Gärtner hat gestern auch gespielt. Es ist ja die Idee des Vereins, die jungen Spieler zu fördern.

War es ungewohnt, auf dieser Position sofort funktionieren zu müssen?

Bibrack: Naja, ich habe ja schon ein bisschen Erfahrung und bin auch zuletzt immer wieder eingewechselt worden. Es ist natürlich etwas anderes, wenn man startet, aber ich habe gut trainiert – da sitzt man ja auch nicht auf der Bank. Das dann auf das Spiel zu übertragen, sollte möglich sein.

"Einfach locker aufgespielt"

Offenbar ist Ihnen das gut gelungen.

Bibrack: Ich habe einfach locker aufgespielt und versucht, mir nicht zu viel Druck zu machen. Vor dem Spiel habe ich mir gedacht: Wenn ich das Vertrauen bekomme, wird das schon gerechtfertigt sein.

Es lief ja für die ganze Mannschaft gut. Den ersten Satz haben sie gleich 25:12 gewonnen.

Bibrack: Wir sind sehr gut reingekommen. Die Motivation war enorm hoch, weil es der Rückrundenstart war. Zu Beginn haben wir dem Gegner nur wenig Chancen gelassen. Im zweiten Satz kamen sie dann zurück, weil wir uns etwas ausgeruht haben, aber danach haben wir es wieder sehr gut gemacht.


Hans-Peter Ehrbar ist die gute Seele des SV Schwaig"


Die Winterpause war coronabedingt länger als gewohnt. Das war sicher ungewohnt. Als junger Spieler will man wahrscheinlich immer auf dem Platz stehen.

Bibrack: Durchaus. Wir konnten zwar normal weitertrainieren, aber sonst spielt man ja am ersten oder zweiten Januar-Wochenende wieder. Vielleicht hilft es aber auch, als junger Spieler mal ein Wochenende mehr zur Ruhe zu kommen und sich nicht komplett aufzuarbeiten.

Der SV Schwaig spielt auch in dieser Zweitliga-Saison wieder oben mit. Was ist das Geheimnis?

Bibrack: Ich denke, die Mischung macht‘s. Wir haben eine sehr gute Teamchemie, jeder versteht sich mit jedem. Wir spornen uns im Training gegenseitig an. Wenn einer ausfällt, ist der andere sofort da.

"Es mangelt nicht an der Qualität"

Sie wurden mit Eltmann schon Zweitliga-Meister. Was fehlt dem SV Schwaig noch, um ganz oben anzugreifen?

Bibrack: Es mangelt uns nicht an der Qualität, sondern eher an der Konstanz. In manchen Spielen haben wir vermeintlich gewonnene Sätze wieder hergegeben. Wenn wir unser volles Potenzial entfalten, könnten wir auch ganz oben dabei sein. Es hilft aber, dass wir nicht den Druck haben und auch mal jüngeren Spielern Einsatzzeit geben können.

Das war sicher auch einer der Gründe für Ihren Wechsel nach Schwaig.

Bibrack: Auf jeden Fall. Ich hätte mit Eltmann auch in die erste Liga gehen können, wollte aber mehr spielen und mich auch aufs Studium konzentrieren können. In Schwaig bin ich jetzt näher an meinem Wohnort Erlangen und das Niveau ist trotzdem hoch genug, damit ich mich weiterentwickeln kann.

Lebt der Traum von der ersten Liga trotzdem noch?

Bibrack: Der Traum stirbt ja nicht, wenn man mit 21 nicht in der ersten Liga ist. Da gibt es genügend Beispiele, die es auch später noch geschafft haben. Persönlich bin ich aber in Schwaig sehr zufrieden momentan. Es passt sehr gut und ich möchte erst einmal Erfahrung auf dem Spielfeld sammeln.

Zur Person: Mit dem Volleyball begann Max Bibrack (21) beim TSV Donaustauf. Im Trikot des TSV Unterhaching wurde er 2017 und 2018 Deutscher Jugendmeister. Mit dem VC Eltmann stieg er in die erste Bundesliga auf, wechselte dann aber im Sommer 2019 zum Zweitligisten SV Schwaig. Bibrack lebt in Erlangen, wo er gerade seinen Master macht.

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