Nach 69 Minuten Einsatzzeit: Fürth verpflichtet Sarpei fest

29.5.2019, 15:33 Uhr
Nach 69 Minuten Einsatzzeit: Fürth verpflichtet Sarpei fest

© Sportfoto Zink / DaMa

Es hat schon eindrucksvollere Startelf-Debüts beim Kleeblatt gegeben. 45 Minuten lang durfte Hans Nunoo Sarpei am letzten Spieltag gegen den FC St. Pauli versuchen, sich für eine Weiterbeschäftigung zu empfehlen. Dann wurde er akut gelb-rot-gefährdet von Trainer Stefan Leitl ausgewechselt. Es wirkte bisweilen übermotiviert, wie der Neffe des ehemaligen Schalke-Profis Hans Sarpei in die Zweikämpfe ging. Vielleicht nicht verwunderlich - wenn man in einem einzigen Spiel gezwungen ist, zu zeigen, was man kann. Zuvor hatte Sarpei nur 24 Einsatzminuten bekommen. Mit einer Schambeinentzündung war Sarpei im Winter an den Ronhof gekommen - und bis Anfang April ausgefallen.

Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler war vom VfB Stuttgart ausgeliehen. Das ändert sich nun: Die Spielvereinigung hat die Kaufoption trotz bisher nur 69 Minuten Einsatzzeit gezogen. Sarpei kostet das Kleeblatt dem Vernehmen nach nur knapp 50.000 Euro und ist nach Rechtsverteidiger Marco Meyerhöfer (Waldhof Mannheim, ablösefrei) und dem ebenfalls per Kaufoption verpflichteten Ex-Leihspieler Paul Seguin (VfL Wolfburg, 300.000 Euro Ablöse) der dritte Neuzugang für die kommende Saison.

"Wir sind sehr zufrieden mit ihm"

"Wir sind sehr zufrieden mit ihm, auch wenn man noch nicht viel von ihm gesehen hat", sagte Azzouzi noch vor dem Spiel gegen St. Pauli über Sarpei. Die Trainingseindrücke reichten ihm und Trainer Stefan Leitl offenbar für eine Weiterverpflichtung. "Er hat sich ordentlich gemacht", findet Azzouzi.

Vielleicht war der Auftritt gegen St. Pauli dennoch ein Vorgeschmack auf die Spielweise, die Sarpei künftig an den Tag legen wird. "Das ist nicht meine Art, ruhig zu bleiben. Ich muss in die Zweikämpfe gehen", erklärte er hinterher. Als Abräumer im defensiven Mittelfeld wurde er geholt, um eine Alternative zu Lukas Gugganig darzustellen, dessen Abschied feststeht. Dafür könnte Sarpei mehr Ballgefühl mitbringen als der Österreicher. Konsequent in den Zweikämpfen scheint er zu sein, vielleicht sollte mehr Feingefühl dazukommen.

"Perspektivischer Transfer"

Schon bei der Bekanntgabe seiner Kurzzeit-Verpflichtung hatte Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi betont, dass es sich um einen "perspektivischen Transfer" handele. Man sehe trotz Verletzung "viel Potenzial" in dem jungen Mann, der 2015 für Probetrainings bei Hellas Verona und der TSG Hoffenheim von Ghana nach Europa gekommen war.

Seinerzeit war er aber noch zu jung für einen Profivertrag, den er schließlich beim VfB Stuttgart bekam. Sarpei, der sich bei den Schwaben nie durchsetzen konnte, ist ein vergleichsweise günstiger Ergänzungsspieler für das zentrale Mittelfeld. Zumal er auch andere Positionen, etwa als Rechtsverteidiger, spielen kann. Vor der Abwehr dürfte es aber schwer werden, an Paul Seguin oder Paul Jaeckel vorbeizukommen.

Außerdem: U23-Keeper Schaffran für zwei Jahre gebunden

Laut der Kleeblatt Webseite hat der Verein den jungen Torhüter Leon Schaffran für zwei weitere Jahre binden können. Eigentlich wäre sein Vertrag im Sommer ausgelaufen. Jetzt freut sich der Keeper auf die nächste Kleeblatt-Saison. "Er hat sich die Vertragsverlängerung sowohl mit starken Trainingsleistungen als auch mit guten Auftritten in der U23 erarbeitet und verdient. Auch auf der Torhüterposition ist es für uns wichtig, perspektivisch junge talentierte Spieler aufzubauen und deshalb haben wir mit Leon den Vertrag um zwei Jahre bis 2021 verlängert“, so Rachid Azzouzi, Geschäftsführer Sport über Schaffran.

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