Nach Becherwürfen: Ice Tigers verhängen Getränkeverbot

18.11.2019, 15:36 Uhr
Viermal fand der Puck den Weg ins Schwenninger Tor - einige Gästefans ließen ihrem Frust deshalb freien Lauf.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn Viermal fand der Puck den Weg ins Schwenninger Tor - einige Gästefans ließen ihrem Frust deshalb freien Lauf.

Kurz vor Schluss wurde es ruppig: Kai Herpich und Ice Tiger Andreas Eder ließen die Fäuste sprechen, Dustin Strahlmeier im Tor der Wild Wings zerstörte frustriert seinen Schläger. 4:1 stand es es zu diesem Zeitpunkt schon, wenige Minuten vor Spielende war die Partie zugunsten der Ice Tigers entschieden. Einem Teil der rund 600 aus dem Schwarzwald angereisten Gästefans fiel es aber offenbar schwer, die Niederlage sportlich fair zu akzeptieren. 

Mehrere Bierbecher flogen aus dem Gästeblock, einer landete auf der Eisfläche, der Inhalt der anderen Becher ergoss sich über die Ice-Tigers-Fans in der Nordkurve, die direkt unter dem Gästereich liegt. Schon in der Vergangenheit war es gelegentlich zu Becherwürfen von meist alkoholisierten Anhängern gegenerischer Teams gekommen. Das ist auch deswegen heikel, weil sich schräg unterhalb des Gästeblocks ein Bereich für Rollstuhlfahrer befindet. Die teils schwerbehinderten Menschen sind den fliegenden Bechern schutzlos ausgeliefert. 

"Wir bedauern diesen Schritt zutiefst" 

Bei den Ice Tigers zieht man nun Konsequenzen aus den gestrigen Vorfällen: Ab sofort ist es bei Heimspielen der Ice Tigers nicht mehr gestattet, Getränke mit den in Gästeblock zu nehmen. Das gab der Verein in einer Pressemitteilung bekannt: "Wir bedauern diesen Schritt zutiefst und wissen, dass wir damit vor allem die friedlichen Eishockeyfans aller 13 anderen Teams bestrafen, sehen auch aufgrund eines von der DEL gegen uns eingeleiteten Ermittlungsverfahrens wegen der Becherwürfe aus dem Schwenninger Block aber keinen anderen Weg, um unsere eigenen Fans im Bereich der Nordkurve – gerade auch die Rollstuhlfahrer hinter dem Tor – sowie die Spieler beider Mannschaften und die Schiedsrichter zu schützen", schreiben die Verantwortlichen. 

Einige der Becherwerfer vom Sonntag konnten nach Angaben der Ice Tigers identifiziert und der Polizei übergeben werden. Grundsätzlich hätte natürlich die Möglichkeit bestanden, die auffälligen Personen schon während des Spiels aus dem Gästeblock zu ziehen. Aus Angst vor einer Eskalation der Lage hätten die Polizei, Fanbetreuung und Ordnungsdienst aber auf ein Einschreiten während der laufenden Partie verzichtet.

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