Nach Trainerwechsel: Kleeblatt will Zebras zähmen

9.2.2019, 11:08 Uhr
Alle Augen auf den neuen Trainer: Beim Kleeblatt steht Stefan Leitl gegen Duisburg vor seinem Debüt als Kleeblatt-Coach.

© Sportfoto Zink Alle Augen auf den neuen Trainer: Beim Kleeblatt steht Stefan Leitl gegen Duisburg vor seinem Debüt als Kleeblatt-Coach.

Was kann ein neuer Trainer in vier Tagen verändern? Stefan Leitl, der seit Dienstag Coach der Spielvereinigung Greuther Fürth ist, will erst gar nicht versuchen, in der kurzen Zeit bis zum Heimspiel gegen den MSV Duisburg am Samstag (Anpfiff 13 Uhr, Liveticker auf nordbayern.de) alles auf Null zu drehen. In den vier Trainingseinheiten, die er bis zum Beginn der wichtigen Partie hat, will er dosierte Schwerpunkte setzen. "Wir wollen die Jungs nicht mit Informationen überschütten, sondern klare Anweisungen geben."

"Back to the basics" könnte das Motto lauten, beim desaströsen Auftritt in Paderborn, dem letzten unter Leitls Vorgänger Damir Buric, hatte das Team viele grundlegende Dinge im Fußball scheinbar vergessen. Im Ronhof geht es jetzt auch um Rehabilitation bei den Fans.

"Wir müssen eine Mannschaft auf den Platz bringen, die von der Leidenschaft lebt und das Publikum mitnimmt", fordert Leitl. Dazu soll sie sich auf ein paar Grundtugenden in der 2. Bundesliga besinnen: "große Leidenschaft, Laufbereitschaft und Zweikampfhärte". Auch wenn also Stabilität im Vordergrund steht, könnte Leitl als neuer Trainer durchaus Zeichen in seiner Startaufstellung setzen. Die Karten werden neu gemischt. "Jeder Spieler kann sich über gute Trainingsleistungen und Engagement einen Platz in der Mannschaft verdienen", sagt der Coach. Nik Omladic, Elias Abouchabaka, aber auch Shawn Parker oder Paul Jaeckel dürften bei solchen Worten aufhorchen.

Auch wenn Leitl und sein Co-Trainer Andre Mijatovic auch noch taktische Veränderungen durchsprechen wollen, mit einem großen Systemwechsel ist für Samstag noch nicht zu rechnen.

Auf längere Sicht will Leitl sein schon beim FC Ingolstadt bevorzugtes 4-3-3-Spielsystem auch in Fürth umsetzen, das offensiver anmutet als die von Buric zuletzt praktizierten Grundordnungen. "Ein aktives Spiel gegen den Ball, frühes Stören des Gegners und trotzdem im eigenen Ballbesitz aus einem gewissen Positionsspiel heraus, guten Fußball spielen" – so beschreibt Leitl seine Philosophie. Setzt er sie um, könnte das gerade im defensiven Mittelfeld für personelle Änderungen sorgen. 

Dass Leitl schon in Fürth angekommen ist, merkt man daran, dass er selbst dann von "wir" und "uns" spricht, wenn er über das Katastrophen-Spiel von Paderborn redet. Obwohl er das nicht allzu viel tun will. "Solche Spiele kommen vor. Es für eine Analyse zu nehmen, wäre aber der Mannschaft gegenüber unfair."

Lieber spricht er über die Partie gegen die robusten Duisburger, momentan Tabellen-Vorletzter. Neben den gesperrten Mario Maloca (Rote Karte, noch ein Spiel) und Paul Seguin (Rote Karte, noch zwei Spiele) sowie den länger Verletzten Tobias Mohr (Innenbandriss im Knie), Hans Nunoo Sarpei (Schambeinentzündung) und Yosuke Ideguchi (Meniskusschaden) droht nur noch David Raum mit einer Erkältung auszufallen. 

 "Das ist ein wichtiges Spiel, um in eine neue Richtung zu kommen", sagt Leitl. Was vielleicht  noch eine Untertreibung ist: Ein Sieg und Fürth steht vor dem schweren Auswärtsspiel in Kiel am folgenden Wochenende in der Tabelle wieder komfortabel da. Bei einer Niederlage muss der Umbau wohl in unruhigen Zeiten erfolgen. 

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