Löw will mehr Männerfußball

12.11.2019, 15:08 Uhr
Unermüdlicher Antreiber - Bundestrainer Joachim Löw

© dpa Unermüdlicher Antreiber - Bundestrainer Joachim Löw

 Das EM-Ticket ist für Joachim Löw nur noch Formsache. Für das Turnierjahr 2020 verlangt der Bundestrainer von seiner neuformierten Fußball-Nationalmannschaft aber schon jetzt mehr physische Stärke. Mit einem Siegversprechen für die Länderspiele gegen Weißrussland und Nordirland läutete Löw am Dienstag die Vorbereitung auf den Abschluss in der Qualifikationsrunde ein. "Beide Mannschaften haben uns das Leben nicht so einfach gemacht, in den ersten Spielen, aber wir werden beide Spiele daheim gewinnen, wir werden uns qualifizieren", sagte Löw bei der Ankunft im Teamhotel.

Die DFB-Elf muss in den Partien gegen Weißrussland am Samstag in Mönchengladbach und drei Tage später in Frankfurt gegen Nordirland (beide 20.45 Uhr/RTL) die Turnierteilnahme 2020 noch perfekt machen. Dabei wird das Team wohl bereits das neue Trikot tragen, das der DFB am Montag vorgestellt hat. Punktgleich mit den Niederlanden liegt Löws Umbruch-Auswahl auf dem zweiten Platz, Nordirland folgt drei Zähler dahinter und kann in der Gruppe C noch in die Vergabe der zwei Direkttickets eingreifen.

Löw: "Brauchen mehr Robustheit" 

Mit zwei blauen Augen und einem Nasenschutz reiste Niklas Stark zum Treffpunkt und war somit ungewollt optisches Symbol der Forderung von Löw für den Jahresabschluss. "Wir bei der Nationalmannschaft müssen auch daran arbeiten, körperliche Robustheit ins Spiel zu bringen. Wir haben viele Jahre auf gehobenen Niveau agiert und vieles spielerisch gelöst. Aber international gesehen ist es so, dass nicht nur hohes Tempo stattfindet, sondern vor allem auch in den Zweikämpfen unglaubliche Robustheit", sagte der DFB-Chefcoach.

Löw führte damit die Bundesliga-Debatte um Mentalität und Männerfußball fort. "Da haben wir schon auch mal Mängel gezeigt, in den letzten Spielen in manchen Situationen. Da müssen wir uns verbessern, denn es ist eine Grundvoraussetzung, um dann auch erfolgreich zu sein", sagte der 59-Jährige. Löw sprach trotz erneut diverser Ausfälle, zu denen zuletzt auch noch Marco Reus und Kai Havertz kamen, von einer gewissen Entspannung der Personalsituation, gerade in der zur Problemzone deklarierten Abwehr.

Die Richtung stimmt

"Zunächst bin ich froh, dass Ginter und Tah zurückkehren. Und Niklas Stark war letztes Mal auch nicht dabei, der kann möglicherweise auch spielen." Seiner neuformierten Mannschaft stellte er trotz einiger Schwierigkeiten grundsätzlich ein gutes Jahreszeugnis aus. Seit Beginn des Umbruchs im Herbst 2018 sei mit dem 2:4 gegen Holland im September in Hamburg nur ein Spiel verloren worden.

"Der Teamgeist und die Möglichkeiten, die wir haben, sind gut. Es ist eine gute Energie in der Mannschaft", konstatierte Löw. Durch die vielen Ausfälle habe man sich 2019 allerdings nicht ausreichend einspielen können. „Von daher liegen wir ein bisschen hinten dran in der Idee und Marschroute, die wir hatten. Da hätte ich mir gewünscht, dass wir häufiger mit der gleichen Mannschaft spielen. Das ist mit Schwierigkeiten verbunden“, sagte Löw.

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