Netzreaktionen: FCN-Fans zwischen Enttäuschung und Wut

31.1.2020, 00:02 Uhr
Rund 2000 Fans sind am Donnerstagabend mit ihrem Club nach Hamburg gereist - belohnt wurden sie dafür nicht.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Rund 2000 Fans sind am Donnerstagabend mit ihrem Club nach Hamburg gereist - belohnt wurden sie dafür nicht.

Ein wenig hatte man darauf hoffen dürfen, dass alles ein bisschen besser wird für den 1. FC Nürnberg. Das Seuchenjahr 2019 hatte man hinter sich gelassen, das Trainingslager im spanischen Marbella und nicht zuletzt der Testspielerfolg gegen den FC Bayern schienen der so gebeutelten Mannschaft wieder etwas Leben einzuhauchen. Der Optimismus und der Glaube daran, dass man doch irgendwie besser sein müsste als es der Tabellenplatz glauben ließ, waren zurück am Valznerweiher. Auch bei den Anhängern, die mit ihrem Club endlich nicht mehr nur leiden, sondern auch wieder einmal jubeln wollten.

Nach dem katastrophalen Auftritt im Hamburger Volksparkstadion, bei dem es eine 1:4-Niederlage setzte, ist all die Aufbruchsstimmung, die die Verantwortlichen mühsam aufzubauen versucht hatten, schon wieder dahin. Entsprechend groß ist der Frust bei den Fans. "Sie sind so schlecht, ich habe noch nie eine schlechtere Mannschaft beim FCN gesehen", kommentiert ein User bei Facebook. "Es bereitet schon körperliche Schmerzen, da zuzuschauen. Einfach nur deprimierend", ergänzt ein anderer. 


Die Stimmen zur Pleite in der Hansestadt


Die zahlreichen Facebook-Kanäle, die unser Medienhaus betreut, werden nach dem Spiel von Kommentaren erboster Anhänger regelrecht geflutet. In der Kritik steht dabei auch Trainer Jens Keller. "Er hat einen großen Anteil an dem Witz", schimpft ein Fan. "Über Mühl und die Aufstellung reden wir lieber nicht." Der Coach hatte sich dafür entschieden, Lukas Mühl als Rechtsverteidiger einzusetzen und Adam Gnezda Cerin in die Startelf zu berufen. "Klassisch verzockt", habe sich Keller bei diesen Personalentscheidungen, kritisiert ein User. Ein anderer findet gar, der Coach habe durch die Auswechslung Cerins kurz vor der Pause "seine Überforderung zur Schau gestellt".

"Ein lahmer, kopfloser Hühnerhaufen"

Nicht nur in den Sozialen Netzwerken, sondern auch bei nordbayern.de machen sich die enttäuschten Fans Luft. "So ist die 3. Liga ist zum Greifen nahe. Der Club ist das schwächste Team der 2.Liga", heißt es da zum Beispiel. Ebenso düster fällt das Fazit eines anderen Fans aus: "Dass man in Hamburg verlieren kann ist klar, aber das Erschreckende ist die Art und Weise. Das ist keine Mannschaft, das ist ein lahmer, kopfloser und uninspirierten Hühnerhaufen." Einige Kommentatoren üben sich dagegen in Sarkasmus und fragen etwa nach dem Termin für -  die doch sicher schon geplante - Abstiegsfeier. 

Jens Keller, Robert Palikuca, der Aufsichtsrat - vor dem Unmut der Fans ist aktuell niemand sicher. Die Stimmung im Umfeld des 1. FC Nürnberg beginnt allmählich zu brodeln. Der Anhang sehnt sich nach Erfolgserlebnissen - nur allzu verständlich angesichts des desaströsen Jahres 2019 und der immer realistischeren Gefahr, in die dritte Liga abzurutschen. Am Sonntag (13.30 Uhr, Liveticker bei nordbayern.de) wird die Keller-Elf im heimischen Max-Morlock-Stadion den SV Sandhausen empfangen. Einfacher als gegen den Hambuger SV dürfte es für die Franken dann nicht werden. Der Optimismus, er war nur auf Kurzbesuch in Nürnberg. 

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