Neubeginn mit Behrens: Der Club-Kapitän will wieder hoch

15.5.2019, 05:44 Uhr
"Ich werde weiterhin alles tun, damit den Leuten gefällt, wie ich spiele", sagt Hanno Behrens, der mit seinem Vorbild dafür sorgen möchte, dass aus Club-Absteigern bald schon Club-Aufsteiger werden.

© Sportfoto Zink "Ich werde weiterhin alles tun, damit den Leuten gefällt, wie ich spiele", sagt Hanno Behrens, der mit seinem Vorbild dafür sorgen möchte, dass aus Club-Absteigern bald schon Club-Aufsteiger werden.

"Man soll im Fußball nie etwas versprechen, aber ich bin gerne beim Club, es bedeutet mir viel, Kapitän zu sein", erklärt der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler. "Ich fühle mich hier sehr wohl und sehe meine Zukunft in Nürnberg."

Mit diesen Worten wiederholt der Mann, der in der Club-Zentrale als Verbindungsoffizier zwischen Offensive und Defensive tätig ist, seinen schon unlängst kommunizierten Willen, dem FCN die Treue zu halten. Dass es doch so einige Mankos waren, die den Club in dieser Abenteuersaison wie Mühlsteine in die Zweitklassigkeit rissen - etwa auch seine verschossenen Elfmeter - ist Behrens klar. Sicher, es geht um das Abstellen dieser Mankos - unvorteilhaft waren ja nicht nur die verschossenen Elfer, auch die zu geringe Durchschlagskraft in der Offensive wäre hier zu nennen.

Nürnbergs Anführer weiß aber auch, was die Basis für ein Club-Comeback im Oberhaus ist - ein funktionierendes Zusammenspiel zwischen den Anhängern und ihrem Team.  

Besonders beeindruckt war auch Behrens in diesem Zusammenhang von der Welle der Zuneigung, die die Mannschaft am Samstag, nachdem der Abstieg perfekt war, von den Fans bekam. "Ich hatte ein paar Tränen in den Augen, es hat mich an die verlorene Relegation 2016 erinnert. Ich war aber nicht überrascht, dieser außergewöhnliche Zusammenhalt war ja über die ganze Saison gewachsen", so Behrens, der seit vier Jahren für Nürnberg spielt. In dieser Zeit, findet der gebürtige Elmshorner, sei ein außerordentliches Miteinander gewachsen.

Mit Vereinslegende Marek Mintal will sich Behrens nicht vergleichen, wie das zuletzt von außen vereinzelt gschah. Wohl aber will er alles geben, dass seine Wahrnehmung neben und vor allem auf dem Feld weiterhin eine ist, die positiv auf die Mannschaft ausstrahlt und den Menschen im Stadion und vor den TV-Bildschirmen gefällt. Lauf- und Kampfstärke sieht Behrens als Grundlage dafür, erfolgreich zu sein und eine Aufstiegschance zu haben. "Ich werde weiterhin alles tun, damit den Leuten gefällt, wie ich spiele", sagt Nürnbergs Nordlicht also und weiß, dass gerade diese Einsatzfreude, das Auflehnen gegen Widrigkeiten ein Team zusammenschweißt und nach vorne bringt, sagt Behrens und landet wieder bei den Fans. 

"Wir sind ein Haufen ehrlicher Menschen" 

Der im Abstiegskampf vorgelebte Widerstandsgeist sei auch der Treue des Anhangs zu verdanken, das habe die Mannschaft gestärkt. Und, so Behrens: "Wir haben wirklich sehr gute Charaktere im Team, wir sind ein Haufen ehrlicher Menschen, die auf einen ehrlichen Umgang mit den Fans setzen und die das Nürnberger Trikot mit Stolz tragen. Das ist vielen Menschen vielleicht wichtiger als Fußball mit einer erfolgreichen Truppe, der es aber mehr ums Geld geht." Am Ende, findet Hanno Behrens, sei der Abstieg aber verdient gewesen: "Wir haben es nicht geschafft, wir haben nur 19 Punkte, da gibt es keine Ausreden - so ehrlich muss man sein." 

Mit mentaler und auch auf dem Platz gezeigter Stärke soll es alsbald für den FCN wieder nach oben gehen. Das man zu schwach für die Bundesliga war, heißt für Behrens, daran zu arbeiten, um gut genug zu werden, um sich als Aufstiegsanwärter ins Spiel zu bringen. Der Blondschopf blickt nach hinten, aber auch bereits nach vorne. Für ihn und die Mannschaft soll die Erfahrung im Unterhaus ein Antrieb sein, erklärt Behrens: "Wir nehmen diese Saison alle als Motivation und haben alle den Ehrgeiz, wieder aufzusteigen." 

 

 

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