Neugebauer trifft in Unterzahl: Höchstadt besiegt Memmingen

28.2.2021, 19:39 Uhr
In Unterzahl zum Sieg: Höchstadts Jari Neugebauer.

© Thomas Hahn, NN In Unterzahl zum Sieg: Höchstadts Jari Neugebauer.

In der vergangenen Woche hat der Höchstadter EC nach Trainer Mikhail Nemirovsky die zweite wichtige Personalie für die kommende Saison geklärt: Kapitän Martin Vojcak hat seinen Vertrag bei den Alligators verlängert. Auch mit dieser Nachricht im Rücken war der Tabellenzweite Selber Wölfe am Freitag aber zu stark: Höchstadt unterlag mit 2:6 (0:2, 1:3, 1:1).

Im Heimspiel gegen den ECDC Memmingen gab es dann am Sonntag ein Bild im Eisstadion, das Fans ein bisschen nostalgisch stimmen konnte: Im Tor stand die Nummer 89, Philipp Schnierstein. Der einstige Publikumsliebling war Anfang der Saison zum HEC zurückgekehrt, allerdings hauptsächlich als Back-Up und Torwarttrainer. Gegen die Indians rückte er für Filip Rieger ins Tor und machte sein erstes Saisonspiel. Beim immer noch angeschlagenen Stammgoalie der Alligators, Benjamin Dirksen, ist noch nicht klar, wann er wieder auflaufen kann. Beim ebenfalls verletzten Angreifer Vitalij Aab wird am Montag eine genaue Diagnose erwartet.

Beim Nachschuss chancenlos

Schnierstein musste gleich einigem Druck standhalten: Die Memminger wirkten zu Beginn wacher, spielten mit hohem Einsatz. Knapp zwölf Minuten brachte ihnen das nichts ein, dann fälschte Antti-Jussi Miettinen einen Schuss von Christopher Kasten von der blauen Linie ab. Schnierstein konnte diesen Versuch abwehren, hatte aber beim Nachschuss von Wolter aber keine Chance (12:14).

Der HEC tat sich im Angriff schwer gegen eine Memminger Verteidigung, die ihnen wenig Platz ließ und vor allem die Außen aus dem Spiel nahm. Gleichzeitig wirkten die Höchstadter in der Defensive anfällig, ein Gegenzug der Memminger kurz vor Ende des ersten Drittels landete am Pfosten.

Doppelschlag innerhalb einer Minute

Doch im zweiten Durchgang waren es die Alligators, die hellwach starteten: Dimitri Litesov schlich sich in den Rücken von Goalie Jochen Vollmer, wurde von Niklas Jentsch bedient und schob den Puck nach 23 Sekunden zum Ausgleich ins Netz. 37 Sekunden später spielten Milan Kostourek und Anton Seewald einen fantastischen Doppelpass vor dem Memminger Tor, den der Tscheche zum 2:1 nutze (21:00). Innerhalb von einer Minute hatte Höchstadt das Spiel gedreht.

Doch Memmingen konnte durch Kasten ausgleichen (24:31) - und dann schienen sich die Alligators selbst aus dem Spiel zu nehmen. Kostourek wurde mit einer Spieldauerstrafe vom Eis geschickt, nachdem er Memmings Leon Abstreiter von hinten mit dem Stock attackiert hatte. Zudem musste der HEC nicht nur ohne seinen besten Angreifer auskommen, sondern auch fünf Minuten in Unterzahl überstehen.

Neugebauers Short-Hander

Doch Höchstadt reagierte in einem körperbetonten Spiel auf seine eigene Art: Anderthalb Minuten vor Ende der Unterzahl trug Jari Neugebauer den Puck aus der eigenen Hälfte vor das Memminger Tor, verlud den Goalie und traf zum 3:2 (35:32). Weil die Alligators auch die verbleibenden 90 Sekunden der ECDC-Überzahl überstanden - dank Paraden von Schnierstein und fehlender Genauigkeit der Memminger Schützen - lag der HEC am Ende dieser Phase, die ihn das Spiel hätte kosten können, stattdessen in Führung.

Memmingen mobilisierte noch einmal alle Kräfte und konnte das angesichts einer nun folgenden 14-tägigen Spielpause auch. Doch ein Treffer gelang den Indians auch dank weiterer Glanztaten von Schnierstein nicht mehr.

HEC: Schnierstein (Rieger). Verteidigung: Vojcak/Kokes, Ribarik/Fardoe, Cejka/Dolezal, Shevyrin, Diel. Angriff: Kostourek/Neugebauer/Seewald, Litesov/Guft-Sokolov/Jentsch, Alexandrov/Mikesz/Grau, Kryvorutskyy.

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