NFL als Vorbild: Gibt's bald Challenges im Fußball?

21.1.2020, 15:23 Uhr
NFL als Vorbild: Gibt's bald Challenges im Fußball?

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Seit Einführung des Video Assistant Referee (VAR) klagen Spieler, Trainer, Funktionäre und Fans immer wieder über mangelnde Spannung. Auch Sätze, wie "der Videobeweis macht den Fußball kaputt", fallen. Bundesliga-Schiedsrichter Markus Gräfe sieht ebenfalls Verbesserungspotenzial im aktuellen System.

Im Interview mit dem kicker erzählt er: "So, wie es jetzt läuft, gefällt es den Leuten nicht. Wir Schiedsrichter stehen zu oft im Mittelpunkt der Berichterstattung, das gefällt uns selbst auch nicht. Die Technik wird sicher bleiben, aber man muss im dritten Jahr nach der Einführung des VAR Anpassungen vornehmen. Man kann die Schiedsrichter immer weiter schulen, aber ihre Perfektionierung stößt irgendwann an Grenzen. Also sollte man über die systembedingten Probleme des VAR reden."

"Zwei Challenges": Die NFL als Vorbild

Auch einen Vorschlag hat der Spitzen-Schiri parat: Gräfe plädiert für die Einführung einer "Zwei Challenge"-Lösung, wie es sie in der National Football League (NFL) gibt. Dort haben die Trainer beider Teams zweimal die Chance "zu challengen". Das bedeutet, sie werfen eine rote Flagge aufs Feld und zweifeln damit die ursprüngliche Entscheidung des Referees an. Daraufhin muss die gepfiffene Situation nochmals per Videobeweis überprüft werden.


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Das ist allerdings nicht immer möglich: Ausgesprochene Strafen etwa können nicht angezweifelt werden. Dagegen kann die Challenge-Flag beispielsweise genutzt werden, um überprüfen zu lassen, ob ein Catch abgeschlossen war oder ob ein First Down erreicht wurde. Hat der Coach aber Unrecht und die Schiedsrichter revidieren ihre ursprüngliche Entscheidung nicht, verliert das Team eine Auszeit. Das passiert auch, wenn nicht eindeutig klar ist, dass die usprüngliche Entscheidung falsch ist. Im Zweifel gilt also weiterhin: Das Gepfiffene gilt.

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