Nix war's gegen Novgorod: Bamberg patzt daheim

23.10.2019, 22:09 Uhr
Elias Harris (Archivbild) konnte als bester Bamberger Werfer die Niederlage der Oberfranken in Freak City nicht verhindern.

© Sportfoto Zink / HMI Elias Harris (Archivbild) konnte als bester Bamberger Werfer die Niederlage der Oberfranken in Freak City nicht verhindern.

Gegen Nizhny Novgorod geriet die Mannschaft von Roel Moors früh hoch in Rückstand und konnte sich davon nicht mehr erholen. Am Ende unterlag man relativ deutlich und steht fortan unter hohem Erfolgsdruck, will man noch in die nächste Runde einziehen.

Nachdem beide Mannschaften - im Gegensatz zum ersten Spieltag – dieses Mal gut in die Partie gestartet waren und sich ein ausgeglichener Spielverlauf angedeutet hatte, kamen die Brose-Boys nach dem Ausgleichstreffer zum 7:7 durch Paris Lee völlig aus dem Tritt. Die gut funktionierende Offensivmaschinerie der Oberfranken aus den ersten vier Minuten wurde von der russischen Defense vollkommen lahm gelegt, sodass am Ende oftmals nur noch ein Notwurf zustande kam. Aber auch offense Würfe und einfachste Layups fanden nicht mehr ihr Ziel, sodass kaum Zählbares auf das Scoreboard kam.

Novgorod übernimmt nach vier Minuten

Auf der Gegenseite spielte sich Novgorod, angeführt vom klug Regie führenden Brandon Brown, in einen wahren Rausch und profitierte auch davon, dass die Gastgeber neben ihrer Abschlussschwäche auch in dieser Spielzeit bislang ungewohnte Defizite beim Rebound offenbarten. Der Ball lief wie am Schnürchen durch die Reihen der Gäste und das Scoring wurde auf viele Schultern verteilt.

Bamberg dagegen versuchte sich zu oft in Einzelaktionen, die zum Ende von Halbzeit eins auch den Unmut der Fans auf sich zogen. Ein 12:1-Run der Russen zum Start in Viertel zwei ließ den fast minütlich größer werdenden Vorsprung erstmals auf 20 Zähler anwachsen – zur Pause sollten es beim 24:46 aus Sicht der Hausherren sogar -22 sein. Wesentlich besser sollte es nach der 15-minütigen Spielunterbrechung auch nicht werden. Auch ins dritte Viertel erwischten die Mannen von Coach Zoran Lukic den besseren Start und zogen noch bis auf 55:27 davon.

Bemühungen zahlen sich nicht aus

Die Gefahr, die 30-Punkte-Marke auch noch zu überschreiten, schien bei Elias Harris, Louis Olinde & Co. dann immerhin noch einmal den Kampfgeist zu wecken. Mit deutlich mehr Entschlossenheit wurde der Nizhny-Korb attackiert, wodurch man sich öfter an die Freiwurflinie brachte. Auch beim Rebound wurde beherzter zugepackt, was zu dem ein oder anderen Fastbreak-Erfolg führte. So konnte man noch im dritten Spielabschnitt nicht nur den Rückstand wieder unter die 20er Marke (44:59) drücken, sondern holte auch die Fans zurück ins Spiel, die den Einsatz sofort honorierten.

Dieser Umstand und der deutlich erhöhte Bamberger Defensivdruck schien das russische Team etwas zu verunsichern. Einzig Brandon Brown, der sprichwörtlich "unstoppable" war, und die beiden Nizhny-Stars Evgenii Baburin und Darrlyn Willis zeigten sich unbeeindruckt und hielten ihre Farben weiter auf Kurs. Da auch noch die Bamberger Trefferquote aus dem Feld – im Gegensatz zu der von Novgorod (50 Prozent) – an diesem Abend mit nur 27,4 Prozent zu schwach war, zahlten sich die Bemühungen im zweiten Durchgang insgesamt zu wenig aus. Der Abstand konnte nicht mehr spielentscheidend verringert werden, sodass final nach zwei Spieltagen die zweite Saisonniederlage (58:73) in der Champions League zu Buche steht.

Brose Bamberg: Harris (15 Punkte), Olinde (11), Lee (10), Obasohan (10), Sengfelder (5), K. Taylor (3), Marei (2), Carrera (2), McLean, B. Taylor, Weidemann

Nizhny Novgorod: B. Brown (19), Willis (14), A. Brown (11), Baburin (9), Antipov (9), Astapkovich (8), Lewis (3), Zhbanov, Gankevich

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