Noch ein Nationalspieler vom Erlangen Cricket Club
13.4.2021, 06:00 UhrKumar, sagt Manish Kumar, ist der Müller von Indien. Den Namen gibt es so häufig, dass man davon niemals ableiten kann, ob zwei Kumars wirklich verwandt sind. Beim Erlangen Cricket Club ist das auch so: Udhay Kumar und Manish Kumar sind weder verwandt noch verschwägert. Im Herzen aber verbindet beide ihr in Deutschland so unbekannter Sport: Cricket.
Die Familie ist überall, in Indien und den USA
Udhay Kumar ist vielseitig engagiert, als Physiotherapeut, als Sport-Funktionär, aber auch als eine Art Pressesprecher des Erlangen Cricket Club. Wenn es dort etwas Neues gibt, leitet er es weiter. Und auch wenn aktuell wegen der Coronalage der Cricket-Pitch in den Regnitzwiesen verwaist bleibt, gibt es gute Nachrichten: Der ECC hat seinen zweiten Nationalspieler. Nach Yasub Mohammad ist nun auch Manish Kumar für das deutsche Nationalteam nominiert. An seinem Geburtstag kam die Info vom Bundestrainer.
Der 25-Jährige kam 2018 für sein Masterstudium nach Erlangen und spielte schon im Jahr darauf für den ECC in der Bundesliga. An der FAU hat er gerade seine letzten Prüfungen in "Computational Engineering" hinter sich, einem interdisziplinären Studiengang aus Informatik, Mathematik und Ingenieurwesen. Zeit hatte er dafür, denn Cricketspielen ist verboten. "Ich vermisse den Sport sehr", sagt Manish Kumar. So lange hat er nie auf das Schlagballspiel verzichten müssen.
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Manish Kumar ist in Indien aufgewachsen. Dort lernt jedes Kind von klein auf Cricket. "Ich liebe es, das zu spielen, schon immer bin ich ins Training gegangen." Jetzt sind nur Übungen zu Hause möglich, da geht es Kumar nicht anders als allen anderen Sportlern. Selbst für die Nationalspieler gibt es aktuell noch keine Ausnahme. Bald aber könnte sich das ändern.
Für Mai ist am Cricket-Bundesstützpunkt in Krefeld ein Vier-National-Turnier angesetzt, Deutschland trifft dann auf Frankreich, Norwegen und Spanien. Wenn alles klappt, wäre das Kumars erster Einsatz mit dem Adler auf der Brust. "Ich werde sehr nervös sein, weil man sein Bestes zeigen muss", sagt Manish Kumar. Den Trainer und die Teamkollegen kennt er bereits von den Sichtungstagen im vergangenen Sommer, und mit Yasub Mohammad ist natürlich noch ein weiterer Erlanger dabei.
Die neue Heimat heißt Erlangen
Dass ein gebürtiger Inder für Deutschland spielt, ist nicht ungewöhnlich. Für Manish Kumar ist es eine tolle Sache - er freut sich, seine neue Heimat präsentieren zu dürfen. Denn der Student lebt gern hier, er mag Erlangen und möchte sich hier auch einen Job suchen. Nach Indien möchte er nur für einen Urlaub zurück - und um seine Eltern zu sehen. Die leben gemeinsam mit seinen Geschwistern noch dort, ein Bruder wohnt aber auch in den USA. Kumars gibt es eben überall.
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