Norisring trotz Corona? "Bauchgefühl" spricht für Absage

27.3.2020, 18:52 Uhr
Norisring trotz Corona?

© Sportfoto Zink / ThHa, Sportfoto Zink / ThHa

Die Motorsport-Fans dürften noch Hoffnung haben. So wie Marco Wittmann. Als die Macher der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft am Mittwoch den überarbeiteten Rennkalender vorstellten, gab sich der zweimalige DTM-Champion aus Fürth vorsichtig optimistisch. "Wir starten die Saison auf meinem Heimkurs" twitterte der BMW-Pilot, doch daraus wird wohl nichts.

Die Testfahrten wurden abgesagt, die ersten Rennen in den Herbst verschoben, nun spricht viel dafür, dass auch der Plan B nicht aufgeht. Ginge es nach den Machern der DTM, beginnt die Saison nun mit Verspätung vom 10. bis zum 12. Juli auf dem Norisring. Doch die hiesigen Veranstalter vom Motorsport-Club Nürnberg (MCN) sind skeptisch.

Noch ist völlig unklar, wann in Bayern wieder Großveranstaltungen stattfinden können und mit über 100000 Zuschauern zählt das Norisringrennen ja zu einer der größten Veranstaltungen überhaupt. "Wir sind nicht der Hockenheimring, wo man eine Woche vorher die Türen aufsperrt oder auch nicht", sagt Wolfgang Schlosser, erster Vorstand des MCN. Das Areal am Dutzendteich ist keine permanente Rennstrecke, der Aufbau muss frühzeitig geplant, Verträge jetzt abgeschlossen werden.

Vielleicht mit dem Plan C?

Die Absage des Rennens würde den MCN hart treffen, aber noch härter natürlich, wenn der Verein jetzt Geld ausgibt und die Veranstaltung dann nicht stattfinden kann. Schlosser ist anzuhören, wie sehr ihn die aktuelle Entwicklung trifft, natürlich würde er den Motorsport-Fans, die jedes Jahr zum Teil aus ganz Europa für den Saisonhöhepunkt anreisen, gerne wieder eine packende Show bieten, aber: "Mein Bauchgefühl sagt, dass wir das Rennen absagen müssen."

Bis Dienstag wollen die Verantwortlichen noch einmal über einen Plan C nachdenken. Vielleicht lässt sich auch das Norisringrennen noch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben, vielleicht gibt es doch noch Signale, dass die Welt im Juli wieder eine völlig andere ist, allein es fehlt der Glaube. "Selbst wenn es so wäre", sagt Schlosser, "glaube ich nicht, dass die Menschen in der aktuellen Lage als erstes Geld für ein Autorennen ausgeben."

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