0:0 gegen Woffenbach

Nullnummer bei der Quelle - und trotzdem Lob von den Trainern

17.10.2021, 11:15 Uhr
Reingekniet haben sich die Woffenbacher (hier David Meyer gegen den Fürther Kapitän Marvin Schimm), doch in der Offensive brachten sie fast gar nichts zustande.

© Sportfoto Zink / Alexander Schlirf, Sportfoto Zink / Alexander Schlirf Reingekniet haben sich die Woffenbacher (hier David Meyer gegen den Fürther Kapitän Marvin Schimm), doch in der Offensive brachten sie fast gar nichts zustande.

Eigentlich hätte man sich als Zuschauer dieses Spiel fast ersparen können. Denn was soll herauskommen, wenn zwei verunsicherte Mannschaften aufeinandertreffen, die seit Wochen nicht mehr gewonnen haben? Richtig, ein 0:0. Dennoch war nicht alles schlecht, fanden beide Trainer.

Serdal Gündogan vom Gastgeber SG Quelle Fürth hat eine gute Leistung seiner jungen Mannschaft gesehen: „Die Jungs haben unseren Plan befolgt, sind aggressiv draufgegangen, haben den Ball gut laufen lassen und wir hatten auch ein deutliches Chancenplus.“

Es folgte jedoch das große Aber: Man merke, dass im letzten Drittel des Spielfelds die Qualität fehle – und aktuell das Selbstvertrauen. „Dann geht das Spiel mit 3:0 oder 4:0 aus und wir sind alle zufrieden.“ Daran müsse man weiter mit Geduld arbeiten, diese Talente weiterzuentwickeln, was anderes bliebe nicht übrig. Er wolle es auch nicht als Ausrede verwenden, dass acht Akteure aus den verschiedensten Gründen fehlten: „Diejenigen, die heute dabei waren, können alle Fußball und in der Landesliga eine gute Rolle spielen.“

Ähnliche Personalprobleme plagten auch sein Gegenüber Daniel Wastl vom BSC Woffenbach: „Wir hatten zuletzt viele Verletzte und Kranke, auch heute fehlten noch einige.“ So setzte er in der Innenverteidigung auf Alexander Dörrmann aus der zweiten Mannschaft: „Der hat einen Super-Job gemacht.“ Dieses Lob gelte auch für die Defensivleistung der gesamten Mannschaft. „Wir kommen traditionell über die Leidenschaft – und die haben wir heute gezeigt.“Dass es fußballerisch nicht einmal gute Hausmannskost war, das räumt er freimütig ein: Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge habe man „nur nicht verlieren“ wollen, das habe man geschafft und er sei daher sehr zufrieden.

Viele Patzer im Spielaufbau

Die geplante Kontertaktik ging jedoch nicht auf, weil der BSC im Spielaufbau extrem fehlerhaft zu Werke ging – selbst wenn das Quelle-Pressing einmal nicht griff. So fanden die Woffenbacher offensiv so gut wie gar nicht statt. Dennoch wäre das Spiel in der 80. Minute fast auf den Kopf gestellt worden. Nach einem weiten Abschlag von BSC-Torwart Christopher Blank lief plötzlich der kurz zuvor eingewechselte Philipp Mangold auf Blanks Gegenüber Alexander Skowronek zu, der ihm den Ball im letzten Moment vom Fuß fischte.
Das war aber auch die einzige nennenswerte Gelegenheit der Oberpfälzer in 90 Minuten. Hingegen hatten die Fürther ein halbes Dutzend mal den Torschrei auf den Lippen gehabt, Vor allem der feine Techniker Burhan Karasu war immer wieder der Ausgangspunkt für schöne Angriffe. Seine tolle Vorlage in der 22. Minute konnte Kapitän Marvin Schimm nicht nutzen, der einen halben Meter neben den Pfosten zielte, auch Tugkan Sarac verfehlte das Gehäuse ähnlich knapp (27.).

Kurz nach der Pause die beste Phase der Quelle, als Paul Enzingmüller und Ahmet Kulabas ihre Chancen nicht verwerteten. Dann verflachte die Partei längere Zeit, ehe Karasu und erneut Schimm das goldene Tor auf dem Fuß hatten. Der Kapitän scheiterte aus spitzem Winkel an Blank, der mit einer tollen Parade das 0:0 sicherte.

Ob die SG Quelle Fürth und der BSC Woffenbach nach der Vorrunde in der Meister- oder der Abstiegsrunde weiterkicken müssen, ist auch nach 13 Spieltagen nicht abzusehen: In der Landesligagruppe 2 ist hinter dem dominanten TSV Kornburg und dem SC 04 Schwabach noch alles möglich. Die Fürther liegen trotz ihrer Negativserie nur drei Punkte hinter dem wichtigen Platz vier, die Woffenbacher als Vorletzter auch nur deren fünf. Diese Liga ist extrem ausgeglichen, darin sind sich Serdal Gündogan und Daniel Wastl einig. Wobei der Samstag gezeigt hat, dass ein Spiel durchaus 0:0 ausgehen kann – auch wenn es auf dem Rasen nicht wirklich ausgeglichen zugeht.

Quelle Fürth: Skowronek - Ertas (71. Meier), Gröger, Copier, Nun - Enzingmüller (89. Devost), Schimm - Sarac, Haag (43. Angermeier) - Kulabas, Karasu.

Woffenbach: Blank, Weißmüller, Kubis, Dörrmann, Saburin - König (71. Schmid), Pröbster - Bergler (65. Mangold), Bayer (75. Meier) - Meyer, Ulker (90.+2 Reim).

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