Nürnberg Falcons treffen auf Bauermann-Team Rostock

22.1.2020, 20:38 Uhr
Dirk Bauermann zeigt es an: Er will mit Rostock nach oben.

© dpa Dirk Bauermann zeigt es an: Er will mit Rostock nach oben.

Für die Gastgeber handelte es sich während einer dreiwöchigen Pflichtspielpause um Bewegungstherapie, die Gäste wollten sich vor allem selbst beweisen, dass sie es besser können als zuletzt im Zweitliga-Alltag. Nach der deutlichen 77:91-Niederlage in Heidelberg sind die Falcons am Samstag (19.30 Uhr) im Eventpalast gegen einen Verein gefordert, der auch so schnell wie möglich in die BBL aufsteigen möchte.

Die Rostock Seawolves sind zwar erst vor einem Jahr in die 2. Bundesliga aufgestiegen und kratzen nach einem Fehlstart in dieser Saison erst jetzt an den Playoff-Plätzen, die großen Ambitionen sind aber nicht zu übersehen. Anfang des Jahres wurde Dirk Bauermann verpflichtet. Nach eher kurzen Engagements in Russland, China und der Türkei ist der ehemalige Bundes- und neunfache Meistertrainer zurück in Deutschland.

Unterschiedliche Voraussetzungen zwischen Falcons und Rostock

Dass er sich mit der Pro A genannten zweiten Liga abgibt, spricht für das Potenzial des Standorts. Rostock hat mit knapp 3000 den zweithöchsten Zuschauerschnitt der Liga, der Etat dürfte bereits jetzt bundesligatauglich sein, „die Euphorie ist riesengroß“, hat auch Falcons-Chef Ralph Junge aus der Ferne beobachtet: „Dort kommen die Sponsoren zum Klub und fragen, ob sie ihr Geld ausgeben dürfen.“

In Nürnberg ist es immer noch umgekehrt. Die Stimmung bei den Heimspielen am Flughafen ist gut, pro Partie kommen aber trotz des sportlichen Höhenflugs in der vergangenen Spielzeit nur rund 900 Fans, der Kampf um Sponsoren bleibt für Junge ein zäher. Das wirkt sich in dieser Saison auch sehr konkret auf die sportliche Perspektive aus.

Weil der Verein zum Jahreswechsel nicht genügend Eigenkapital nachweisen konnte, wurden den Falcons vier Punkte abgezogen, außerdem reicht das Budget nicht aus, um den lange verletzten Point Guard Marcell Pongó adäquat zu ersetzen. „Der Kopf der Mannschaft fehlt“, gibt Junge zu. Wieder muss er notgedrungen auf junge, aber eben auch relativ unerfahrene Kräfte setzen, hinzu kommt, dass Mannschaft und Trainer die Verteidigung nicht in den Griff bekommen.

Nur zwei Teams haben bislang mehr Punkte kassiert. Auch deshalb sind die Nürnberg Falcons aktuell aus den Playoff-Rängen gerutscht, bis zum Ende der Punkterunde wollen sie sich aber zurückkämpfen. „Wir müssen unsere Heimstärke ausspielen“, fordert der Trainer. Am besten schon gegen Rostock.

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