Nürnberg statt Nou Camp: Der FCN findet Tillman toll

5.5.2018, 13:07 Uhr
Nürnberg statt Nou Camp: Der FCN findet Tillman toll

© Sportfoto Zink

Nur ein Gerücht? Dass man den ballgewandten Noch-Bayern als potentiellen Neuzugang in Nürnberg auf dem Schirm hat, darf man inzwischen getrost gesichert nennen. "Timothy Tillman ist aufgrund seines Alters, seiner Herkunft und seiner aktuellen Situation bei seinem Verein ein Kandidat, mit dem wir uns beschäftigen", bestätigte Andreas Bornemann unlängst der Bild und brachte damit zugleich drei Gründe vor, die den 19-Jährigen für den Club interessant machen.

Valznerweiher, Feucht und Fürth  

In der vergangenen Woche erst hatten die Kollegen vom Boulevard den gebürtigen Nürnberger mitsamt Berater am Neuen Zabo entdeckt - und nachgefragt in einer Personalie, die für den nach oben strebenden Altmeister eine durchaus attraktive ist.

Der Offensivspieler, der beim FCB noch Vertrag bis Ende Juni hat und danach ablösefrei zu haben wäre, steht bei Kennern des deutschen Fußballnachwuchses hoch im Kurs. 2009 hatten Fürths fachkundige Junioren-Jäger den schmächtigen Jungen mit der hohen Spielintelligenz beim SC Feucht entdeckt und aufgrund seiner brillanten Ballfertigkeiten an den Laubenweg gelotst. Bei der Spielvereinigung hätte man Tillman gerne länger gehalten. Als im Sommer 2015 jedoch der Branchenprimus aus München vorstellig wurde, um den damals noch 16-Jährigen in die Landeshauptstadt zu locken, war dessen Abschied vom Kleeblatt vorprogrammiert.

Die 500.000-Euro-Bürde 

Auch wenn Präsident Helmut Hack über das Zustandekommen des Wechsels und wohl auch über den sportlichen Verlust im Nachgang toben sollte, tröstete man sich in Fürth mit einer Basisablöse von 500.000 Euro (!), mit denen Tillman aus seinem noch zwei Jahre gültigen Vertrag herausgekauft wurde - plus Nachzahlungen im Erfolgsfall. Und erfolgreich sollte sich das Ultratalent mit US-Wurzeln bald auch bei den Bayern zeigen. In den Juniorenmannschaften der Münchner wie auch im DFB-Nachwuchs machte Tilman, der sowohl über Spielmacher- als auch Abschlussqualitäten verfügt, fortan weiter auf sich aufmerksam.

Konsequenterweise hätte man den 1,82-Meter-Schlaks seitdem eigentlich auch bei den Profis erwartet - zumindest als Kurzarbeiter. Doch dieser Schritt blieb dem aktuellen U19-Nationalspieler verwehrt. Stattdessen stürmte Tillman in der bald endenden Regionalliga-Runde für die kleinen Bayern, schaffte dabei mit sechs Treffern und sieben Assists durchaus beachtliche Arbeitsnachweise - aber eben nicht den Durchbruch.

Barça bemühte sich umsonst 

Dass die Vorschusslorbeeren, die man dem jungen Franken schon vor seinem Engagement beim FCB in den Spind gelegt hatte, nicht ohne Grund dort lagen, ist jedoch ebenso klar. Auch weitere Schwergewichte des internationalen Fußballs haben sich in der jüngeren Vergangenheit um Tillman bemüht. "Es gab das konkrete Angebot des FC Barcelona an Timothy, sie haben ihn über Monate beobachtet und hätten ihn gerne zur neuen Saison geholt", gab Christian Rößner, der Berater des Bayern-Bubis, exemplarisch der Sport-Bild im Februar 2017 zu Protokoll.

Die Katalanen, so hieß es, wollten den Rechtsfuß in der ersten Mannschaft proben und zunächst einmal in ihrer Zweitvertretung spielen lassen. Die Bayern-Bosse schoben dem Wechsel zu Barça jedoch einen Riegel vor. Nun könnte Tillman in seine Geburtsstadt zurückkehren. Nürnberg oder Nou Camp? Hauptsache 1. Liga! 

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