Nürnberg steht Kopf: FCN zum achten Mal Deutscher Meister

24.6.2011, 13:57 Uhr
Am 24. Juni 1961 reckt FCN-Idol Max Morlock die Meisterschale in Hannover freudestrahlend in die Höhe. Der 36-Jährige hat den Siegeszug der jungen Club-Wilden angeführt, der mit dem eben erzielten 3:0-Finalerfolg gegen Borussia Dortmund und der achten Deutschen Meisterschaft endet.
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Da ist das Ding!

Am 24. Juni 1961 reckt FCN-Idol Max Morlock die Meisterschale in Hannover freudestrahlend in die Höhe. Der 36-Jährige hat den Siegeszug der jungen Club-Wilden angeführt, der mit dem eben erzielten 3:0-Finalerfolg gegen Borussia Dortmund und der achten Deutschen Meisterschaft endet. © Friedl Ulrich

Im Anschluss bedankte sich "Maxl" artig bei den Honorationen für die Glückwünsche.
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Gut gemacht!

Im Anschluss bedankte sich "Maxl" artig bei den Honorationen für die Glückwünsche. © Friedl Ulrich

Morlock, der in über 22 Jahren und mehr als 900 Spielen die Fußballstiefel für den Club schnürte, war 1945 sowohl beim Oberliga-Start wie auch bei ihrem Abpfiff dabei (286 Treffer). Die Fußball-Legende war ein Baumeister des Nürnberger Erfolgs. Ein zweiter war Coach Herbert Wiedmeyer (Co-Träger der Meisterschale), der Talente wie FCN-Rekordtorjäger Strehl, Wenauer, Wild, Reisch und Haseneder ins Team einbaute.
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Erfolgsgaranten

Morlock, der in über 22 Jahren und mehr als 900 Spielen die Fußballstiefel für den Club schnürte, war 1945 sowohl beim Oberliga-Start wie auch bei ihrem Abpfiff dabei (286 Treffer). Die Fußball-Legende war ein Baumeister des Nürnberger Erfolgs. Ein zweiter war Coach Herbert Wiedmeyer (Co-Träger der Meisterschale), der Talente wie FCN-Rekordtorjäger Strehl, Wenauer, Wild, Reisch und Haseneder ins Team einbaute. © NN-Archiv

Heiner Stuhlfauth (hinten links, Foto aus den 20ern) war nach dem Triumph gegen zuvor favorisierte, aber chancenlose Dortmunder (Titelträger 1956, 1957) begeistert.  "Eure Meisterschaft wird mein Leben um zehn Jahren verlängern" jubilierte Nürnbergs Torwart-Ikone. Zuvor hatten Haseneder, Heiner Müller und Strehl einen 3:0-Sieg bewerkstelligt.
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Lebensverlängernde Maßnahme

Heiner Stuhlfauth (hinten links, Foto aus den 20ern) war nach dem Triumph gegen zuvor favorisierte, aber chancenlose Dortmunder (Titelträger 1956, 1957) begeistert. "Eure Meisterschaft wird mein Leben um zehn Jahren verlängern" jubilierte Nürnbergs Torwart-Ikone. Zuvor hatten Haseneder, Heiner Müller und Strehl einen 3:0-Sieg bewerkstelligt. © Museum Industriekultur

Großer Bahnhof: Während beim Finale die Straßen in der Noris leergefegt waren - die meisten Nürnberger "kauften" sich bei den noch spärlichen Fernsehbesitzern ein - , bereiteten sie ihren Helden schon bei der Ankunft auf Bahnsteig 1 einen stürmischen Empfang. Die Bundesbahn-Kapelle schmetterte einen musikalischen  Willkommensgruß. Als ihr Dirigent fungierte Offensiv-Taktgeber Max Morlock, interessiert beoachtet von Bundesbahnpräsident Hugo Strößenreuther (mit Brille).
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Der Kapitän schwingt den Taktstock

Großer Bahnhof: Während beim Finale die Straßen in der Noris leergefegt waren - die meisten Nürnberger "kauften" sich bei den noch spärlichen Fernsehbesitzern ein - , bereiteten sie ihren Helden schon bei der Ankunft auf Bahnsteig 1 einen stürmischen Empfang. Die Bundesbahn-Kapelle schmetterte einen musikalischen Willkommensgruß. Als ihr Dirigent fungierte Offensiv-Taktgeber Max Morlock, interessiert beoachtet von Bundesbahnpräsident Hugo Strößenreuther (mit Brille). © Friedl Ulrich

200.000 säumten am Tag nach dem achten Nürnberger Meister-Coup die Straßen. Sie ließen die Kolonne der Club-Heroen nur schleppend vorankommen. Ihren Anfang nahm der Gute-Laune-Tross, der sich schrittweise seinen Weg durch die begeisterte Menge bahnte, am Bahnhofsplatz vor dem Grand Hotel.
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Der Triumphzug startet

200.000 säumten am Tag nach dem achten Nürnberger Meister-Coup die Straßen. Sie ließen die Kolonne der Club-Heroen nur schleppend vorankommen. Ihren Anfang nahm der Gute-Laune-Tross, der sich schrittweise seinen Weg durch die begeisterte Menge bahnte, am Bahnhofsplatz vor dem Grand Hotel. © Friedl Ulrich

Jung und Alt drängte sich mit Fahnen und Fotokameras bewaffnet in der Königsstraße. Die Menge ließ nur eine schmale Gasse frei für das Führungsfahrzeug. Im schicken weißen Sportflitzer sitzt der langjährige Vereinspräsident Ludwig Franz neben Leitwolf Morlock, der die begehrteste Salatschüssel der Fußball-Welt lässig in den Händen hält.
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Ausgelassen

Jung und Alt drängte sich mit Fahnen und Fotokameras bewaffnet in der Königsstraße. Die Menge ließ nur eine schmale Gasse frei für das Führungsfahrzeug. Im schicken weißen Sportflitzer sitzt der langjährige Vereinspräsident Ludwig Franz neben Leitwolf Morlock, der die begehrteste Salatschüssel der Fußball-Welt lässig in den Händen hält. © Friedl Ulrich

Trotz des Trubels und des imposanten Spaliers strebt der Gaudi-Wurm unaufhaltsam auf die Lorenzkirche zu. Die Wertschätzung ihrer Anhänger ist für die Club-Akteure neben dem sportlichen Ruhm von besonderem Wert. Das Zubrot fällt zeitgemäß aus: 1.000 Mark und ein Goldstück vom Verein. Verschiedene Firmen spendieren jedem Champion einen Teppich, ein Rad, zwei Anzüge. Die Stadt steuert einen Zinnteller bei.
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Es hat sich gelohnt!

Trotz des Trubels und des imposanten Spaliers strebt der Gaudi-Wurm unaufhaltsam auf die Lorenzkirche zu. Die Wertschätzung ihrer Anhänger ist für die Club-Akteure neben dem sportlichen Ruhm von besonderem Wert. Das Zubrot fällt zeitgemäß aus: 1.000 Mark und ein Goldstück vom Verein. Verschiedene Firmen spendieren jedem Champion einen Teppich, ein Rad, zwei Anzüge. Die Stadt steuert einen Zinnteller bei. © NN-Archiv

Bemerkenswert: Mit acht Jungs, die aus der eigenen Jugend rekrutiert sind und einem Durchschnittsalter von knapp 24 Jahren, hat sich der Club den Meistertitel geschnappt. Getragen von einer Erfolgswelle im Saisonverlauf, über die Endrunde bis ins furiose Finale. An die Hand genommen wurden die Youngster von Max Morlock. Neben dem aufrecht posierenden Weltmeister sitzt ein stolzgeschwellter Ludwig Franz.
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Lasst uns durch!

Bemerkenswert: Mit acht Jungs, die aus der eigenen Jugend rekrutiert sind und einem Durchschnittsalter von knapp 24 Jahren, hat sich der Club den Meistertitel geschnappt. Getragen von einer Erfolgswelle im Saisonverlauf, über die Endrunde bis ins furiose Finale. An die Hand genommen wurden die Youngster von Max Morlock. Neben dem aufrecht posierenden Weltmeister sitzt ein stolzgeschwellter Ludwig Franz.

Der Präsi winkt, der Morlock strahlt, die Schale blitzt: "Hipp, hipp, hurra: Die Achte ist da", schallt es tausendfach aus den Kehlen der Jubelgäste. Und als Liebesbeweis für die Helden regnet's sogar noch rote Rosen.
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Blickfang

Der Präsi winkt, der Morlock strahlt, die Schale blitzt: "Hipp, hipp, hurra: Die Achte ist da", schallt es tausendfach aus den Kehlen der Jubelgäste. Und als Liebesbeweis für die Helden regnet's sogar noch rote Rosen. © Friedl Ulrich

Gut ist, wenn man einen Chaffeur hat, der...
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Wo müss´mern hin?

Gut ist, wenn man einen Chaffeur hat, der... © Friedl Ulrich

...das schmucke Cabrio, ungeachtet von scheinbar orientierungslosen Passanten,...
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Achtung, Meisterparty kreuzt den Weg!

...das schmucke Cabrio, ungeachtet von scheinbar orientierungslosen Passanten,... © Friedl Ulreich

...unbeirrt in die richtige Richtung steuert. Warum sollte man es mit dem Objekt der Begierde und strahlenden Menschen an Bord auch hektisch angehen? Die Destination war klar. Es ging zum...
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Zeig her, Maxl !

...unbeirrt in die richtige Richtung steuert. Warum sollte man es mit dem Objekt der Begierde und strahlenden Menschen an Bord auch hektisch angehen? Die Destination war klar. Es ging zum... © Friedl Ulrich

...Hauptmarkt, der sich hier noch in ganz anderer Szenerie eröffnet. Kein Fußbreit war mehr Platz - um dem dichten Gedränge auszuweichen suchten sich...
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Es ist angerichtet

...Hauptmarkt, der sich hier noch in ganz anderer Szenerie eröffnet. Kein Fußbreit war mehr Platz - um dem dichten Gedränge auszuweichen suchten sich... © Friedl Ulrich

...die Menschen, die gespannt der Ankunft der jungen Club-Mannschaft engegenfieberten, findig Möglichkeiten, um ihren Heroen besser zujubeln zu können.
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Tribünenplätze

...die Menschen, die gespannt der Ankunft der jungen Club-Mannschaft engegenfieberten, findig Möglichkeiten, um ihren Heroen besser zujubeln zu können. © Friedl Ulrich

Während die rechtzeitig Angekommenen diszipliniert auf die Meistertruppe warteten, wurde im hinteren Bereich alles getan, um möglichst viel vom Ablauf zu erspechten. Sicherheitsbedenken spielten da keine Rolle.
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Optimaler Blick

Während die rechtzeitig Angekommenen diszipliniert auf die Meistertruppe warteten, wurde im hinteren Bereich alles getan, um möglichst viel vom Ablauf zu erspechten. Sicherheitsbedenken spielten da keine Rolle. © Friedl Ulrich

Als die Helden dann endlich eingetroffen und von kleinen Mädchen mit Blumengirlanden behängt worden waren, hatte Oberbürgermeister Andreas Urschlechter ein besonderes Geschenk parat. Das kürzlich verstorbene Stadtoberhaupt versprach spontan, das Stadion zu vergrößern.
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Besonderes Versprechen

Als die Helden dann endlich eingetroffen und von kleinen Mädchen mit Blumengirlanden behängt worden waren, hatte Oberbürgermeister Andreas Urschlechter ein besonderes Geschenk parat. Das kürzlich verstorbene Stadtoberhaupt versprach spontan, das Stadion zu vergrößern. © Friedl Ulrich

Auch Club-Ikone Max Morlock hielt, den Schönen Brunnen und die Sebalduskirche im Rücken, eine kurze Ansprache. Die jungen Spielkameraden rahmen ihr Idol ein.
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Morlock on the Mic

Auch Club-Ikone Max Morlock hielt, den Schönen Brunnen und die Sebalduskirche im Rücken, eine kurze Ansprache. Die jungen Spielkameraden rahmen ihr Idol ein. © Friedl Ulrich

Was noch keiner wusste: Der 36-Jährige sollte mit seinen Mitstreitern im kommenden Jahr einen Coup nachlegen. Nach dem vorläufig vor-vorletzten Meistertitel, folgte 1962 der vorläufig vor-vorletzte Cup-Triumph. Zwischendrin ging's aufs...
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Wir haben noch was vor!

Was noch keiner wusste: Der 36-Jährige sollte mit seinen Mitstreitern im kommenden Jahr einen Coup nachlegen. Nach dem vorläufig vor-vorletzten Meistertitel, folgte 1962 der vorläufig vor-vorletzte Cup-Triumph. Zwischendrin ging's aufs... © Friedl Ulrich

...europäische Parkett. Im Europapokal-Viertelfinale ging's im schon Wochen zuvor ausverkauften Städtischen Stadion gegen Benfica Lissabon zur Sache. Morlock &  Co. drehten einen 0:1-Rückstand spektakulär in ein 3:1 um und sicherten sich so 50-DM-Siegprämie pro Nase. Doch der Traum vom Halbfinale platzte in Portugal, als Eusebio bei einer herben 0:6-Klatsche Flacheneckers Doppelpack aus dem Hinspiel mit ebenfalls zwei Treffern konterte.
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Blick in die Zukunft

...europäische Parkett. Im Europapokal-Viertelfinale ging's im schon Wochen zuvor ausverkauften Städtischen Stadion gegen Benfica Lissabon zur Sache. Morlock & Co. drehten einen 0:1-Rückstand spektakulär in ein 3:1 um und sicherten sich so 50-DM-Siegprämie pro Nase. Doch der Traum vom Halbfinale platzte in Portugal, als Eusebio bei einer herben 0:6-Klatsche Flacheneckers Doppelpack aus dem Hinspiel mit ebenfalls zwei Treffern konterte. © Archiv

Doch zurück zur Meisterfeier: Für die Mannschaft gings weiter zum Zabo, wo lange und ausgiebig gefeiert wurde, ehe nachts das große Feuerwerk den Himmel über Nürnberg in bunte Farben tauchte. Die imposante Menschenmasse (hier am Obstmarkt) machte sich glücklich auf den Nachhauseweg. In ihren Ohren noch die Gratulation von Bayerns stellvertretendem Ministerpräsidenten Rudolf Eberhard:"Wenn man in Bayern vom Fußball spricht, schaut man nicht nach München, sondern nach Nürnberg, das ist die Sporthauptstadt."
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Mehr als zufrieden

Doch zurück zur Meisterfeier: Für die Mannschaft gings weiter zum Zabo, wo lange und ausgiebig gefeiert wurde, ehe nachts das große Feuerwerk den Himmel über Nürnberg in bunte Farben tauchte. Die imposante Menschenmasse (hier am Obstmarkt) machte sich glücklich auf den Nachhauseweg. In ihren Ohren noch die Gratulation von Bayerns stellvertretendem Ministerpräsidenten Rudolf Eberhard:"Wenn man in Bayern vom Fußball spricht, schaut man nicht nach München, sondern nach Nürnberg, das ist die Sporthauptstadt." © Friedl Ulrich

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