Obacht in der Oberpfalz! Das kann Club-Gegner Regensburg

26.5.2020, 12:29 Uhr
Da half auch kein Reklamierarm von Hanno Behrens: Der ebenso kuriose wie späte Ausgleichstreffer von Regensburg im Hinspiel zählte.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Da half auch kein Reklamierarm von Hanno Behrens: Der ebenso kuriose wie späte Ausgleichstreffer von Regensburg im Hinspiel zählte.

So ist die Lage Aus der Corona-Pause ist Jahn Regensburg mit zwei Remis gestartet. Vor allem mit Comeback-Qualitäten konnte der von Mersad Selimbegovic trainierte Tabellenzehnte im Heimspiel gegen Holstein Kiel glänzen. In der Schlussviertelstunde machte er aus einem 0:2 noch ein 2:2. Vergangenes Wochenende gelangen beim 0:0 in Sandhausen keiner Mannschaft Tore. Auf dem Punktgewinn können sich die im Sommer 2017 in die zweite Liga aufgestiegenen Oberpfälzer jedoch nur bedingt ausruhen - der Abstand auf einen Abstiegsplatz beträgt nur sechs Zähler.

Zudem gelang in den letzten acht Partien nur ein einziger Sieg (1:0 gegen Wehen Wiesbaden). "Es sind noch acht Spiele, und uns fehlen noch sieben Punkte zur 40-Punkte-Marke", rechnete der 38-jährige Selimbegovic beruhigend vor: "Die werden wir auch knacken."

+++ Das wird in Regensburg heute wichtig +++

Schuhprobleme an der Steinernen Brücke 

Top & Flop "Kämpferisch war es sehr gut, spielerisch Magerkost", kommentiert der Jahn-Coach den jüngsten Auftritt seiner Elf in Sandhausen. Vor allem in der Offensive drückt allzu oft der Schuh: In den neun Partien seit der Winterpause gelang Regensburg lediglich sechs Treffer. Insgesamt erzielte der Jahn auch nur 38 in 27 Spielen. Der Däne Andreas Albers sowie Marco Grüttner teilen sich mit je sieben Treffern den Spitzenwert im Team. Im Hinblick auf die Partie gegen den 1. FC Nürnberg wünscht sich der Trainer, "dass wir uns noch mehr spielerisch trauen" (18.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de).

Im Fokus Sebastian Stolze hat in dieser Saison fünf Tore erzielt und die beiden Top-Angreifer mit jeweils zwei Vorlagen mustergültig bedient. Nach einer Ende Januar in der Partie bei Hannover 96 (1:0) erlittenen Gesichtsverletzungen mit mehreren Brüchen, die eine Operation erforderten, fehlte Stolze für fünf Begegnungen, was sicherlich auch ein Grund für die fehlende Durchschlagskraft ist. Die Verletzungen sind inzwischen wieder gut verheilt, nur der alten Form trabt Stolze noch hinterher.

Torwart-Assist in der Nachspielzeit 

Das Hinspiel Dem 1. FC Nürnberg gehörten weite Strecken des bayerischen Duells. Der 1:0-Führungstreffer von Hanno Behrens war nur die logische Konsequenz. Der Kapitän köpfte einen Freistoß von Johannes Geis noch vor der Pause über die Linie. Allerdings ließen die Hausherren in der Folge weitere Gelegenheiten liegen, und Regensburg erarbeitete sich einen Ausgleich mit Seltenheitswert: In der vierten Minute der Nachspielzeit verlängerte der bei einer Ecke mit nach vorne geeilte Torhüter Alexander Meyer den Ball, und am langen Pfosten drückte ihn der für den Ex-Nürnberger Federico Palacios eingewechselt Jan-Marc Schneider zum 1:1 über die Linie. "Wir wollten heute den Abstand nach oben verringern, das ist uns nicht geglückt, deshalb sind wir alle sehr enttäuscht", sagte der längst entlassene FCN-Coach Damir Canadi danach.

Wer/Was ist neu? In der Winterpause war Regensburg auf der Suche nach mehr Offensivkraft in Charalambos Makridis vermeintlich fündig geworden. Der Angreifer kam vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, wo der 23-Jährige jedoch ausschließlich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz gekommen war. Dort sorgte Makridis allerdings mit zwölf Toren in 15 Regionalliga-Spielen für Aufsehen. Beim Jahn stand er nach längerer Anlaufphase immerhin bei den vergangenen beiden Partien in der Startelf. Ein Tor ist ihm jedoch noch nicht gelungen.

 

 

Günter Güttler und der Jahn 

Und sonst so? Vorgestern auf den Tag genau vor zwölf Jahren am 24. Mai 2008 qualifizierte sich Jahn Regensburg für die neu eingeführte dritte Liga und entledigte sich damit nachhaltig seiner Existenzsorgen. Denn nach dem wenige Jahre zuvor gerade noch abgewendeten Konkurs etablierten sich die Oberpfälzer auch dank der deutlich größeren Einnahmen aus dem Pool der TV-Gelder wieder im Profifußball. Gleichzeitig wurden seinerzeit die Weichen für den schmucken Stadionneubau gestellt. Den Aufstieg machte Regensburg damals im Grünwalder Stadion gegen die zweite Mannschaft des TSV 1860 München klar, dessen Profis vor drei Jahren auch in der Aufstiegsrelegation zur zweiten Liga bezwungen wurden. Trainer war damals Günter Güttler (59). Zwischen 1984 und 1987 lief der Defensivspezialist in 88 Partien für den Club auf.

+++ Predigt im Abstiegskampf: Der FCN setzt auf die Hoffnung +++

1 Kommentar