Offensive verbessern: Das wird für den Club wichtig gegen Sandhausen

27.9.2020, 05:45 Uhr
Gegen den SV Sandhausen gelang dem Club im Februar der bisher letzte Ligaheimsig.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / DaMa Gegen den SV Sandhausen gelang dem Club im Februar der bisher letzte Ligaheimsig.

Der Heimauftakt steht an für den 1. FC Nürnberg und zum ersten Mal seit März empfängt das Max-Morlock-Stadion wieder Zuschauer. Fast 10.000 Fans werden den FCN gegen den SV Sandhausen am Sonntagmittag (13.30 Uhr) anpeitschen und wünschen sich endlich wieder einen Heimsieg. Der letzte Ligaheimsieg liegt nämlich fast acht Monate zurück. Damals im Februar gelang dem Club ein 2:0-Erfolg - gegen den SV Sandhausen.

Die vergangene Saison: Im Gegensatz zum in letzter Sekunde geretteten FCN machte der Sportverein aus Baden-Württemberg den Klassenerhalt in der abgelaufenen Saison bereits am 32. Spieltag klar. Mit Platz 10 erreichten die Sandhäuser wie schon in der Spielzeit 2016/17 ihren besten Tabellenrang in der 2. Liga. Das Saisonziel für die neunte Zweitliga-Saison in Folge lautet deshalb 2020/21 nicht mehr "nur" Klassenerhalt, sondern endlich das Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes.


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Die aktuelle Form: Der Pflichtspielauftakt verlief für den SVS ausgesprochen erfolgreich. Im Pokal gewann die Mannschaft von Uwe Koschinat mit 2:1 gegen Regionalligist TSV Steinbach, in der Liga gelang den Sandhäusern ein 3:2-Erfolg gegen den SV Darmstadt 98. Besonders Dreifach-Torschütze Daniel Keita-Ruel konnnte beim Sieg gegen Darmstadt glänzen. Auch mit der Vorbereitung kann der SV durchaus zufrieden sein. Gegen Erstligist SC Freiburg holte man ein 1:1 heraus, gegen den FSV Mainz 05 konnte das Team mit einem 1:0 sogar siegreich vom Feld gehen.

Wer spielt für Sandhausen? Einige interessante und zu ihrer Spielweise passende Neuzugänge stehen im Kader der Kurpfälzer. FCN-Coach Robert Klauß sprach auf seiner Pressekonferenz am Freitag von "guten Verstärkungen" und lobte vor allem die Qualität der Stürmer Keita-Ruel, Aziz Bouhaddouz und Kevin Behrens. Keita-Ruel, der aus Fürth gekommen war, bewies im ersten Ligaspiel bereits seine Torgefährlichkeit. Linksverteidiger Diego Contento kam ablösefrei aus Düsseldorf und soll den zum FC St. Pauli abgewanderten Leart Paqarada ersetzen. Mittelfeld-Talent Nikolas Nartey wechselte als Leihspieler aus Stuttgart nach Sandhausen.

Sandhausens Trainer Uwe Koschinat gab am Freitag die Rückkehr des zuletzt angeschlagenen Behrens in den Kader bekannt. Flügelspieler Mario Engels wird dagegen aufgrund einer muskulären Verletzung im Oberschenkel fehlen. Obwohl die Leistung gegen Darmstadt nicht den Vorstellungen des Coaches entsprach und der Sieg am Ende als glücklich bezeichnet werden konnte, kündigte Koschinat keinen großen Kaderumbau an. Er möchte die Startaufstellung nur punktuell auf einzelnen Positionen verändern.

Wie spielt Sandhausen? Der SVS ist selten mit viel Ballbesitz erfolgreich und erzielte vergangene Saison die wenigsten Tore aus dem Spiel heraus. Die Sandhäuser zeichnen sich vor allem durch ihr Direktspiel mit vielen Flanken und ihr intensives Defensivspiel aus. Die Außenverteidiger Diekmeier und Contento arbeiten in der Offensive viel auf den Flügeln, geben dem Spiel dadurch Breite und tragen den Großteil dazu bei, dass Sandhausen in der vergangenen Saison das Team mit den zweitmeisten Flanken stellte. Die defensive Intensität zeigt sich in vielen Fouls aber auch einem guten Pressingspiel und vielen Balleroberungen im Mittelfeld.


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Wer spielt für den FCN? Sturmtank Manuel Schäffler fällt weiterhin mit Knieproblemen aus. Wie Trainer Klauß den Neuzugang ersetzen will, ließ er am Freitag noch offen. Wie der FCN vor allem in der Offensive taktisch und personell auflaufen wird, soll erst nach dem Abschlusstraining am Samstag entschieden werden. Da es gerade im Angriff gegen Regensburg noch haperte, schloss der Coach auch eine komplette offensive Umstellung mit Doppelspitze nicht aus. Man sei vorne "flexibel", die personelle Aufstellung hänge letztlich von der taktischen Grundordnung ab. Ob der viel kritisierte Robin Hack (Note 5) erneut von Beginn an ran darf, ist unklar. Erfreulich ist, dass Virgil Misidjan nach seinem Kreuzbandriss wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen konnte und gegen Sandhausen möglicherweise schon wieder im Kader stehen wird.

Die bisherigen Duelle: Auf dem Papier ist der SV Sandhausen der aktuelle Lieblingsgegner des FCN. Seit dem ersten Duell der beiden Mannschaften im November 2014 gelangen dem Club gegen keinen anderen Zweitligagegner so viele Siege wie gegen die Kurpfälzer, sieben von zehn Ligaduelle konnten die Nürnberger für sich entscheiden. In der vergangenen Saison gab es sowohl einen Dämpfer, als auch ein Erfolgserlebnis. Am dritten Spieltag mussten sich die Franken auswärts geschlagen geben, nachdem man in der 89. Minute das Gegentor zum 3:2-Endstand kassierte. In der Rückrunde folgte dann ein verdienter 2:0-Heimsieg.


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Darauf wird es ankommen: Das Offensivspiel des FCN wird den Unterschied machen. "Mit Ball müssen wir schauen, dass wir die Lösung finden, die Räume die wir uns ausgemalt haben auch besser bespielen", stellte Klauß am Freitag fest. Das Spiel mit dem Ball sei ein "längerer Prozess", der "Qualität, Automatismen und Erfolgserlebnisse braucht", um vor dem Tor erfolgreich zu sein. Die Defensive stand zuletzt gut, man müsse aber weiter "fleißig, diszipliniert und strukturiert gegen den Ball" arbeiten. "Als Team gut dagegenhalten", darauf wird es laut Regensburg-Torschütze Tim Handwerker besonders ankommen. Johannes Geis lobte vor dem Spiel gegen Sandhausen die "gute Defensivarbeit", mahnte allerdings, dass man gewappnet sein und "offensiv bessere Akzente setzen" müsse.

Wichtig wird laut Klauß zu zeigen, dass die Mannschaft auch mit nicht perfektem Fußball punkten kann und sich durch Erfolgserlebnisse Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben holt. Sandhausen dürfe man allerdings nicht als "graue Maus der Liga" abtun, denn es warte ein echtes "Brett" auf den Club.

Auch die Fanunterstützung könnte einen kleinen Unterschied für den FCN machen. Wenn die Mannschaft die langersehnte Stimmung im Stadion für sich als Motivation nutzen kann, können die Heimzuschauer zum Vorteil werden und als Rückenwind dienen.

Wo kann ich das Spiel verfolgen? Das Ticketkontingent ist noch nicht vollständig ausverkauft, für die Partie können online noch Karten erworben werden. Das Spiel kann im bezahlpflichtigen Angebot bei Sky Sport live verfolgt werden. Auf nordbayern.de finden Sie wie gewohnt einen Live-Ticker, einen Spielbericht, Einzelkritiken der Club-Jungs und die Stimmen und besten Bilder zum Heimauftakt.

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