Olympia-Aus fürs Gewichtheben: Verhebt sich der Verband?

26.2.2021, 15:42 Uhr

Die deutschen Gewichtheber machen mobil gegen ihren Weltverband. Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) hat in einem Brief gefordert, sofort Reformen im Weltverband IWF vorzunehmen und belastete Führungsmitglieder zu ersetzen. "Mit Bestürzung und großem Entsetzen" habe der BVDG die Erklärung von IOC-Präsident Thomas Bach wahrgenommen, "in der er unsere Sportart eine allerletzte Frist für die weitere Beibehaltung des Gewichthebens im olympischen Programm gesetzt hat", heißt es in dem Schreiben. Der offene Brief wurde am Donnerstagabend an die IWF-Führung und alle nationalen Verbände geschickt.

Die BVDG-Spitze unter Präsident Florian Sperl fragt den britischen Interimspräsidenten Michael Irani: "Was legitimiert Sie mit der amtierenden Exekutive der IWF dazu, eine Politik umzusetzen, die derart fahrlässig ist, dass unsere Sportart mit der Eliminierung aus dem olympischen Programm rechnen muss? Ich fordere Sie im Namen unzähliger Sportlerinnen und Sportler, Trainerinnen und Trainer,
ehren- und hauptamtlicher Funktionäre als auch anderer Begleiter des Gewichthebens auf, die eindeutigen Forderungen des IOC umgehend und detailliert mit aller Vollständigkeit zu erfüllen." Der BVDG wirft Irani vor, er riskiere "den Tod unserer Sportart".

Spannende Wahlen

Falls Irani sich nicht in der Lage dazu sehe, müsse er "sofort zurücktreten und damit den Weg freimachen für Personen, die uns mit ihren Taten die olympische Gemeinschaft erhalten", heißt es weiter. Der deutsche Verband fordert, die für Ende März angesetzten IWF-Wahlen um mehrere Monate zu verschieben, damit sich der Verband eine neue Verfassung geben kann und sich unbelastete Kandidaten für die IWF-Führung bewerben. Das IOC hat mehrfach gedroht, Gewichtheben wegen Dopingvergehen und dem Festhalten an belasteten Führungsmitgliedern aus dem Programm für Paris 2024 zu streichen.

Verwandte Themen


Keine Kommentare