Osnabrück grüßt von Platz drei: Der Club-Gegner im Check

22.8.2019, 05:50 Uhr
Kevin Wolze & Co. fegten am Montag im eigenen Stadion über Darmstadt 98 und reisen nun mit ordentlich Selbstvertrauen zum 1. FC Nürnberg.

© dpa Kevin Wolze & Co. fegten am Montag im eigenen Stadion über Darmstadt 98 und reisen nun mit ordentlich Selbstvertrauen zum 1. FC Nürnberg.

So ist die Lage: Nach drei Spieltagen rangiert der VfL mit sechs Punkten auf Platz drei der Tabelle. Am Montag feierte der Aufsteiger einen 4:0-Heimerfolg gegen Darmstadt 98 und konnte dabei auch spielerisch überzeugen. Zuvor hatten die Niedersachsen bereits in Sandhausen mit 1:0 gewonnen. Lediglich am ersten Spieltag mussten sie sich im Stadion an der Bremer Brücke den Gästen aus Heidenheim mit 1:3 geschlagen geben. Mit dem Saisonstart in der Liga können Fans und Verantwortliche in Osnabrück also sehr zufrieden sein. Im Pokal musste der VfL zwar schon in Runde eins die Segel streiche, verkaufte sich bei der 2:3-Niederlage gegen RB Leipzig aber teuer.

Top & Flop: Der Angriff rollt beim VfL. Acht Tore in vier Pflichtspielen sind eine ordentliche Bilanz. Alleine Stürmer Marco Alvarez konnte die gegnerischen Torhüter bereits dreimal überwinden. Der 21-jährige Etienne Amenyido war zweimal erfolgreich. Auch der Name von Mittelfeldspieler Anas Ouahim steht schon früh in der Saison zweifach auf der Liste der Osnabrücker Torschützen. Zum Problem könnte im Laufe der Saison indes die Unerfahrenheit der Mannschaft werden. Nur wenige Akteure kamen wie Kevin Wolze, Konstantin Engel oder Lukas Gugganig schon häufig in der 2. Bundesliga zum Einsatz.

Im Fokus: Die Frage, ob sich Trainer Daniel Thioume ausreichend mit seinem Arbeitgeber identifiziert, beantwortet sich von selbst. Im Landkreis Osnabrück geboren, besuchte der 45-Jährige das Graf-Stauffenberg-Gymnasium in der 165.000-Einwohner-Stadt. Als Aktiver absolvierte er 170 Spiele in der zweiten und dritten Liga für den VfL. Seit 2014 arbeitet er im Verein als Jugendtrainer, seit Dezember 2017 betreut er die Profis. Thioume, der sowohl deutscher als auch kameruner Staatsbürger ist, verkörpert Osnabrück pur.

Die Bilanz: In der Liga standen sich der Club und Osnabrück zuletzt vor gut zehn Jahren, am 13. Mai 2009, gegenüber. Mit 0:2 - beide Tore erzielte Club-Legende Marek Mintal - unterlagen die Lila-Weißen damals im Max-Morlock-Stadion, das kurz darauf wieder zur Erstliga-Spielstätte wurde. Ende Oktober 2017 gab es ein Wiedersehen in der 2. Runde des DFB-Pokals. Damals setzte sich der Club mit 3:2 an der Bremer Brücke durch. Wettbewerbsübergreifend trafen beide Teams bisher zehnmal aufeinander. Die Niedersachsen schlugen den 1. FCN dabei nur zweimal. In sieben Spielen setzte sich der FCN durch, eine Partie endete unentschieden. Das elfte Duell steigt am Sonntag um 13.30 Uhr in Nürnberg.

Man kennt sich: Große Querverbindungen zwischen den Spielern beider Mannschaften drängen sich nicht auf. Als Johannes Geis bei Schalke 04 kickte, könnte ihm Osnabrücks Simon Haubrock aber immerhin mal auf dem Trainingsgelände über den Weg gelaufen sein. Haubrock spielte die Saison 2016/2017 in der Schalker Jugend. Vielleicht erinnern sich manche Spieler des FCN noch an den Ex-Fürther Lukas Gugganig. Er machte Nürnbergs Offensive bei der 0:2-Derbyniederlage gegen die Spielvereinigung am 3. März 2018 im defensiven Mittelfeld das Leben schwer.


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Und sonst so? Der starke Saisonstart fesselt Fans und Mitglieder des VfL Osnabrück gleichermaßen. Besonders die gut 3500 Mitglieder des Vereins sind offenbar so sehr damit beschäftigt, ihrem Team zuzujubeln, dass keine Zeit mehr bleibt, selbst die Fußballschuhe zu schnüren. Weil der VfL heuer 120 Jahre alt wird, hätte es ein Fußballturnier für Mitglieder geben sollen. Doch daraus wird nichts, wie auf der Homepage des Vereins zu lesen ist. Dort heißt es: "Die Resonanz der Anmeldungen war zu gering, als das eine weitere Organisation oder Durchführung Sinn gemacht hätte."

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