Perego warnt vor Bryant: Bamberg muss in Gießen ran

2.3.2019, 11:10 Uhr
Jubeln die Brose-Boys auch gegen Gießen? Am Samstag muss der neue Pokalsieger bei den Hessen ran.

© Nicolas Armer, dpa Jubeln die Brose-Boys auch gegen Gießen? Am Samstag muss der neue Pokalsieger bei den Hessen ran.

"Gießen hat eine sehr talentierte Mannschaft, die aus viel mehr starken Spielern besteht, als nur John Bryant", zollt Broses italienischer Übungsleiter dem kommenden Gegner den gebührenden Respekt und nennt auch gleich den wohl wichtigsten Spieler im System von Gießens Trainer Ingo Freyer.

"Big John", der seit Mitte Dezember als deutscher Staatsbürger noch wertvoller für die Hessen geworden ist, führt die 46ers sowohl als Topscorer, als auch als –rebounder an. Seine beeindruckenden Zahlen (20,1 PpS und 10,6 RpS) machen ihn aber nicht nur zum unumstrittenen Anführer der Gießener Mannschaft, sondern auch zu einem der heißesten MVP-Kandidaten der laufenden Saison - in beiden Kategorien ist Bryant auch der ligaweit Führende.

Geballte Offensivpower

Die Mittelhessen aber nur auf den sympathischen Deutsch-Amerikaner zu beschränken, wäre – wie von Perego angemerkt – fatal. Um John Bryant herum hat Coach Freyer eine schlagkräftige Truppe beisammen: Brandon Thomas (15,1), Max Landis (12,8), Larry Gordon (11,2) und David Bell (10,1) unterstützen den Big Man mit zweistelligen Punktzahlen. Gordon ist mit 6,5 Rebounds zudem der zweite Gießener Spieler in den Liga-Top-10. Durch ihre zahlreichen Offensivwaffen erzielen die Gießener auch rund 90 Zähler pro Partie und sind hinter Berlin der zweitstärkste Angriff der BBL.

Doch damit nicht genug: Um den Angriffsmotor noch besser am Laufen zu halten, zauberte Coach Freyer noch ein Ass aus dem Ärmel und fügte seinem Ensemble mit dem in Bamberg bestens bekannten Jared Jordan ein weiteres Puzzleteil hinzu. Der Point Guard, der in der laufenden Spielzeit 2013/14 spektakulär von Bonn in die Domstadt wechselte, absolvierte bereits sechs Spiele für die Mittelhessen. In diesen sechs Partien mit dem Assist-König lag der Punkteschnitt gar bei 95,5. Doch trotz allen Offensivglanzes hat Gießen ein großes Problem, welches am anderen Ende des Parketts zu finden ist: In der Defense kassieren Bryant & Co. durchschnittlich 96,8 Zähler.

Gut starten und konsequent verteidigen

Somit hat Coach Federico Perego, für den am Samstag zunächst der Start in die Partie wichtig ist, zwei Ansatzpunkte: Der eigene Angriff muss gut laufen, was in erster Linie in der Verantwortung von Tyrese Rice und Augustine Rubit liegt. Aber auch Elias Harris zeigte sich vor dem Nationalmannschaftsbreak in bestechender Form und legte in den letzten drei Spielen 19 Punkte und 4,6 Rebounds auf. Im Pokalfinale zeigte zudem noch Nikos Zisis, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört und eine Begegnung im Alleingang für Brose Bamberg entscheiden kann.

Viel wichtiger ist dem Italiener auf Bambergs Trainerbank allerdings die eigene Abwehrreihe. Gerade auf fremdem Parkett ist das Team um Kapitän Nikos Zisis noch nicht auf dem gewünschten Level und gestattet den Heimteams über 92 Punkte. "Wir müssen von Beginn an bereit sein zu verteidigen. Nur dann haben wir eine Chance", fordert Perego von Beginn an eine aufopferungsvolle Defensivarbeit, denn der jüngste BBL-Trainer weiß: "In ihrer Halle ist es immer schwer zu spielen. Sie haben großartige Fans, die sie extrem pushen."

Nach der Partie in der Gießener "Sporthölle" geht es für die Oberfranken auch auf internationalem Parkett weiter. Als einziger deutscher Vertreter startet das Perego-Team in die K.O.-Phase der Champions League und trifft am Mittwoch (6. März) im Achtelfinal-Hinspiel in eigener Halle auf Banvit BK (Türkei).

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