Planen trotz Pandemie: Der Corona-Club baut seinen Kader

3.5.2020, 07:36 Uhr
Planen trotz Pandemie: Der Corona-Club baut seinen Kader

© Sportfoto Zink / DaMa

Florian Meier ist normalerweise überall. In einem Stadion, auf der Autobahn, am Flughafen. Im Gespräch mit Spielern, Scouts und Spielervermittlern. An seinem Arbeitsplatz am Neuen Zabo. Am Handy, vor seinem Laptop. Mit der Nutzbarmachung von Archivmaterial und hochwertigen Datenbanken beschäftigt.

 

Damit beschäftigt ist Florian Meier natürlich immer noch - er kann vermutlich gar nicht anders. Nur zuletzt nicht mehr in Nürnberg. Sondern in Viersen. Am Niederrhein. Dort, wo der 37-Jährige aus dem Home-Office heraus daran arbeitete, die Personalplanung beim Club für die kommende Saison so gut wie möglich voranzutreiben. Im Zusammenspiel mit seinem Scouting-Team. Und in Absprache mit Robert Palikuca, dem Chefverantwortlichen im sportlichen Bereich, natürlich.

+++ Greift das Fußball-Konzept? +++

"Zurzeit gibt es in der Geschäftsstelle in Nürnberg nur eine Notbesetzung von fünf Mann. Der Rest arbeitet von zu Hause", berichtete Meier unlängst der Rheinischen Post über den Ausnahmezustand beim Altmeister. Über die erschwerten Bedingungen, die auch sein Arbeiten in der Pandemie-Zeit beeinträchtigen. "Auf so eine Situation kann man sich nicht vorbereiten“, teilte der Trainersohn jüngst auch auf der vereinseigenen Website mit. Und vermittelte dennoch den Eindruck, dass man vorbereitet sei, um an den entscheidenden Rädchen für die kommende Saison zu drehen. Einer Spielzeit, die aus rot-schwarzer Sicht deutlich erfolgreicher sein soll als die aktuelle, coronabedingt pausierende. 

Das Voranschreiten - so darf man Meier auf der Club-Homepage verstehen - sei natürlich schwierig. Man beschäftige sich mit Akteuren, die Sicherheit suchen, ähnlich wie die Vereine aber keine Sicherheit haben. Wen man gerne an den Valznerweiher lotsen möchte, sei jedoch unabhängig von den allumfassenden Pandemie-Problemen zu sehen. “Die Spieler, die wir für die kommende Saison verpflichten wollten, bleiben natürlich unsere Wunschspieler“, hält Meier auf der Vereinsseite fest. 

FCN, Besiktas und Piräus 

Dass dies weiterhin für Kevin Bua und Bernhard Tekpetey gilt, die von der Bild als potenzielle Neuzugänge kolportiert wurden, mag stimmen. Oder vielleicht auch nicht. Der Schweizer Bua (26), Mitte März beim 3:0-Auswärtserfolg des FC Basel im Europa-League-Achtelfinale in Frankfurt noch einer der eidgenössischen Torschützen, scheint - Medienberichten aus dem Nachbarland zur Folge - jedenfalls (auch) das Interesse von Besiktas Istanbul und Olympiakos Piräus geweckt zu haben. Die Chancen für den FCN, den vorzugsweise auf links anschiebenden Außenbahn-Akteur an Land zu ziehen, würde das deutlich herabsetzen.

Wie es sich mit dem von Schalke nach Düsseldorf verliehenen Tekpetey verhält, ist ebenfalls unklar. Der 22-jährige Super-Sprinter, wie Bua auf dem Flügel beheimatet, ist sicherlich ein spannender Spieler. Der Ghanaer, der sich für erneute Einsätze bei der Nationalmannschaft empfehlen möchte, muss aufgrund von Oberschenkelproblemen derzeit kürzertreten. Die Ablöse, welche die Knappen für die Rechtsaußen-Rakete aufrufen würden, soll, wie man aus dem Westen hört, aber nicht ohne sein. Weswegen man wohl auch hinter die Personalie Tekpetey mindestens ein Fragezeichen setzen muss.

Jubiläum, das Inferno und nur negative Test  

Fragezeichen ja. Plan auch - und offenbar noch was im Köcher. Seit genau einem Jahr ist Florian Meier nun in Nürnberg beschäftigt. "Was ich in der kurzen Zeit bislang so alles erlebt habe, das verteilt sich woanders auf mehrere Jahre", beschrieb der gebürtige Bremer in der Rheinischen Post das, was den stets zwischen Inferno und Paradiespforte wandelnden Club auszeichnet. Was ihn gewöhnungsbedürftig macht. Spannend und liebenswürdig.

Wohl auch in der Perspektive des Sohns von Norbert Meier, der sich vor seinem Club-Engagement als Talent- und Spielersucher in Darmstadt betätigte. Und dort auch bleiben durfte, als sein Vater in Südhessen den Dienst quittieren musste. Seit einem Jahr also hält Meier seine Spürnase für den 1. FC Nürnberg in den Wind. Für den Verein, der laut Bild-Zeitung bei den nun ligaweit durchgeführten Corona-Tests in einem ersten Durchlauf nur negative Testergebnisse mitgeteilt bekam. Etwas, was schon mal eine positive Nachricht ist. In Zeiten, in denen das mit dem Planen gar nicht so einfach ist. 

  

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