Pleite in Jena: Bambergs Krise verschärft sich weiter

16.2.2018, 21:10 Uhr
Ricky Hickman (links) ließ die Bamberger Basketballer in der Anfangsphase auf die Kehrtwende hoffen. Doch seine insgesamt 16 Punkte reichten nicht, um die Niederlage gegen Jena abwenden zu können.

© Sportfoto Zink / HMI Ricky Hickman (links) ließ die Bamberger Basketballer in der Anfangsphase auf die Kehrtwende hoffen. Doch seine insgesamt 16 Punkte reichten nicht, um die Niederlage gegen Jena abwenden zu können.

Dank Ricky Hickman, der seine ersten drei Wurfversuche im Korb unterbrachte und so acht Punkte sammelte, erwischten die Bamberger einen guten Start in die Partie. Dabei sah es zunächst auch so aus, als hätten die Brose-Boys in den zurückliegenden Tagen ohne Euroleague ihre Akkus wieder vollständig aufgeladen.

Jena mit bärenstarker erster Halbzeit

Doch auch der Gastgeber aus Jena startete gut in die Partie, sodass sich von Beginn an ein ausgeglichenes erstes Viertel entwickelte. Als sich dann aber auf Brose-Seite die ersten Fehler einschlichen, zogen die Thüringer zwischenzeitlich auf sechs Zähler davon. Dieses Defizit konnten die Oberfranken schell wieder egalisieren und den Spielverlauf weiter ausgeglichen gestalten. Doch anstatt daraus neuen Mut und Selbstvertrauen zu ziehen, wurde das Spiel der Gäste zusehends fehleranfälliger - und das an beiden Seiten des Feldes.

Während Jena im zweiten Spielabschnitt ein kleines Offensivfeuerwerk zündete und eine gute Mischung aus Outside- und Inside-Game fand, ging Bambergs Trefferquote - vor allem von "downtown" (1/7 Dreier im zweiten Viertel) - stetig bergab, es gab Turnovers und die Defense glich mehr und mehr einem offenen Scheunentor. Satte 29 Zähler sammelten die Saalestädter in den zweiten zehn Minuten, sodass aus Bamberger Sicht zur Halbzeit ein 38:49-Rückstand zu verzeichnen war.

Jena in allen Belangen klar überlegen

Nach dem Seitenwechsel kam Brose zwar erneut gut aus der Kabine, doch Jena, dessen Achillesferse oftmals in dieser Saison das dritte Viertel war, ließ sich einmal mehr nicht von Bambergs Anfangsoffensive aus dem Konzept bringen. Eher im Gegenteil: Die Thüringer fanden auf gelungene Bamberger Aktionen stets die passende Antwort und nutzten die Schwächen ihres Kontrahenten eiskalt aus. Vor allem beim Rebound - Jena sicherte sich allein zehn Offensivrebounds (Bamberg nur vier) - wirkten die Hausherren wesentlich aggressiver.

Hinzu kam, dass die Trinchieri-Jungs es der Defense von Jena auch verhältnismäßig einfach machte. Obwohl - abgesehen vom ersten Viertel - aus dem Drei-Punkte-Land bei den Oberfranken nur ganz wenig zusammenlief, wurde das Inside-Game über Musli, Radosevic oder Rubit beinahe komplett vernachlässigt und ein Dreierversuch nach dem anderen auf den Jenaer Korb geworfen - am Ende stand eine Bilanz von 10/28 in der Statistik, die jedoch erst in der Schlussphase etwas aufgebessert werden konnte.

Dementsprechend war es keine allzu große Überraschung, dass Bambergs Rückstand in der zweiten Halbzeit von Minute zu Minute größer wurde. Bis auf 24 Punkte (59:83, 36. Min.) geriet der Meister ins Hintertreffen, da Science City jederzeit spielbestimmend war und den Gästen kaum Freiheiten gestattete. Mit 68:85 musste Brose Bamberg wieder in eine Niederlage - die vierte in Folge - einwilligen und hat damit den ersten Gegenschlag im Fernduell mit Frankfurt und Würzburg (zeitgleich 79:69-Sieg gegen Erfurt) im Playoff-Kampf verpasst.

Science City Jena: Allen (18 Punkte), Weaver (15), Jenkins (15), Bowlin (12), Ugrai (9), Wolf (5), McElroy (4), Clay (4), Mazeika (3), Mackeldanz, Reyes-Napoles, Heber

Brose Bamberg: Hickman (16), Wright (11), Hackett (10), Radosevic (10), Olinde (8), Zisis (6), Rubit (4), Lô (3), Staiger, Musli, Edigin

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