Pokalkracher gegen HSV: Köllner will Ligaziele nicht gefährden

4.2.2019, 13:14 Uhr
Wieviel wird der Club am Dienstag gegen den Hamburger SV in die Pokal-Waagschale werfen? In der Bundesliga wartet nämlich erneut ein kräftezehrendes Spiel im Abstiegskampf.

© Sebastian Kahnert/dpa Wieviel wird der Club am Dienstag gegen den Hamburger SV in die Pokal-Waagschale werfen? In der Bundesliga wartet nämlich erneut ein kräftezehrendes Spiel im Abstiegskampf.

Der Pokal weckt noch immer schöne Erinnerungen in Nürnberg, auch wenn das große Glück fast elf Jahre zurückliegt. Seit dem Halbjahrhundert-Triumph von 2007 stand der 1.FC Nürnberg allerdings nur noch ein einziges Mal im Viertelfinale, 2011 mit Trainer Dieter Hecking. Es war ein großes Spiel mit dramatischem Ausgang, in der letzten Minute der Nachspielzeit glückte Schalke 04 das 3:2 – durch einen bis dato unbekannten jungen Mann namens Julian Draxler. Damals allerdings drückten Nürnberg keine größeren Sorgen.

Diesmal, wenn am Dienstag (18.30 Uhr, im Liveticker auf nordbayern.de) beim Hamburger SV der nächste Anlauf Richtung Viertelfinale startet, ist die Lage misslich, der Club steckt tief im Abstiegskampf und steht vor einem Bundesliga-Schlüsselspiel am Samstag bei Hannover 96. Man werde also sehen, "wie weit man geht im Pokal, um die Saisonziele in der Liga nicht zu gefährden", sagt Nürnbergs Trainer Michael Köllner vor dem Achtelfinale.

 

3700 Fans unterstützen den Club

Liga first? Wahrscheinlich ja, aber, das sagt Köllner auch, der Pokal-Ehrgeiz ist groß, zumal 3700 Nürnberg-Fans ihr Team ins Volksparkstadion begleiten. "Wir wollen weiterkommen, der Pokal ist eine tolle Herausforderung", so Köllner während der Pressekonferenz zum Spiel, sein Team sei "körperlich top beieiander" und werde auch "einen harten Pokalfight aushalten".

Komplett ist es trotzdem nicht. Tim Leibold, der am Samstag gegen Bremen verletzungsbedingt ausschied, fehlt in Hamburg ebenso wie Georg Margreitter, den muskuläre Probleme plagen (beide sollen in Hannover wieder dabei sein). Damit dürften Kevin Goden (außen) und Lukas Mühl (innen) in die Vierer-Abwehrkette rücken, hinter der Christian Mathenia das Tor hütet. Dem Schlussmann geht es soweit gut, letzte neurologische Untersuchungen stehen noch an, aber Köllner ist da zuversichtlich.

Köllner: HSV ist "jung und brutal erfahren"

"Die Gesundheit meiner Spieler", das betonte er noch einmal, stehe natürlich an erster Stelle. Weitere Veränderungen stehen eher nicht zu erwarten, Eduard Löwen muss sich noch gedulden, Mikael Ishak scheint noch knapp hinter Adam Zrelak zu stehen – auch wenn Köllner keine Details zur Aufstellung preisgab. Ondrej Petrak, der dann in Hannover gesperrt ist, darf in Hamburg als gesetzt gelten.

Der HSV, der am Wochenende in Bielefeld verlor (0:2), ist weiterhin Spitzenreiter der 2. Liga, "in der ganzen Ausstattung" (Köllner) allerdings eher ein Bundesligist, "jung und trotzdem brutal erfahren" nennt Köllner den erstmals in seiner Historie in die Zweitklassigkeit abgerutschten Ex-Bundesliga-Dino. Pokal-Begegnungen zwischen Nürnberg und Hamburg gab es interessanterweise erst zwei, die erste 1965 im Achtelfinale, die zweite 1982 im Halbfinale. Der Club gewann beide (3:1, 2:0).

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