Ratlos-Remis! Der Club wartet vergeblich auf den Wupp

14.3.2021, 17:15 Uhr
Und jetzt? Der 1. FC Nürnberg und Trainer Robert Klauß geben derzeit kein gutes Bild ab.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Und jetzt? Der 1. FC Nürnberg und Trainer Robert Klauß geben derzeit kein gutes Bild ab.

Beim 1. FC Nürnberg war man nach dem 1:1 (0:0) gegen den VfL Osnabrück "überhaupt nicht zufrieden". So sagte das Trainer Robert Klauß in erstaunlich vielen Variationen, die ihm nach dem Spiel geboten wurden, als er über das Spiel sprechen sollte. "Wir können nicht zufrieden sein", sagte auch Manuel Schäffler, der sich als einziger Spieler zu Wort meldete. Einen schönen Gegenentwurf lieferte da Markus Feldhoff, der "mit sehr vielen Dingen sehr zufrieden" war. Dummerweise handelt es sich bei Feldhoff um den Trainer des VfL Osnabrück, der zuletzt neunmal in Folge verloren hatte. Ein Punkt in Nürnberg stimmt da natürlich zufrieden - selbst wenn den Gästen eigentlich ein Sieg hätte gelingen müssen gegen das Wrack einer Mannschaft, die da beim Club noch übriggeblieben ist.

Eine Woche nach der 1:3-Niederlage in Düsseldorf, bei der der Club zumindest phasenweise gefallen konnte, lieferte die Mannschaft ein besorgniserregendes Bild ab. "Zu wenig Intensität" hatte Klauß während der 90 Minuten von seiner Mannschaft gesehen, "zu wenige Phasen, in denen wir dominant waren, zu wenige Phasen, in denen wir uns Torchancen herausgespielt haben". Seine Erkenntnis kam ob der Vorrede dann wenig überraschend: "Das war einfach zu wenig."

Immerhin aus diesen wenigen Dingen erwuchs ihnen dennoch eine Führung. "Aus dem Nichts", sagte Schäffler, sei sein Treffer nach einer knappen Stunde gefallen - und er hatte recht. Danach kam dann wieder: nichts. "Dass wir als Sieger vom Platz gehen, haben wir uns mit der ersten Halbzeit nicht verdient", sagte Schäffler. Auf die zweite Halbzeit traf das allerdings auch zu. Immerhin Schäffler freute sich über sein erstes Tor nach langer Zeit, "aber da muss dann auch ein Wupp durch die Mannschaft gehen". Auf den Wupp aber warteten sie wieder einmal vergeblich.

Hoffnung ist keine Kategorie

Weshalb ebenfalls wieder einmal der Abstieg ein wahrscheinlicheres Szenario für das Saisonende geworden ist. Was ihnen noch Hoffnung gibt? "Es gibt jede Woche ein Spiel, in dem man vieles wieder gut machen kann", sagte Schäffler. Nur lassen sie erfahrungsgemäß jede Woche diese Gelegenheit aus und jetzt bleiben nur noch neun Spiele. "Hoffnung", sagte Klauß, "ist nicht die Kategorie, in der ich denke." Stattdessen blickt der Trainer so auf die Gesamtsituation: "Wir sind nicht abgeschlagen Letzter und haben einen Vorsprung, den wir in direkten Duellen ausbauen können." Dummerweise wartet in den abschließenden Partien nur noch eine Mannschaft, gegenüber der man einen Vorsprung ausbauen könnte: Die Würzburger Kickers aber sind so weit abgeschlagen, dass sie selbst den 1. FC Nürnberg in der Form vom Sonntag nicht mehr einholen können.

Zurück bleibt also der Eindruck einer Mannschaft, die tatsächlich noch nicht begriffen haben zu scheint, dass der Abstiegskampf Realität ist. Oder der das Selbstvertrauen fehlt, um diese Aufgabe anzunehmen. Da widersprach dann aber Schäffler: "Es gibt auch Dinge, die man ohne Selbstvertrauen tun kann", sagte er und meinte: "kratzen, rennen, beißen".

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