Rückkehr, die dritte: Beim Kleeblatt wird's wieder Ernst

17.10.2019, 05:58 Uhr
Rückkehr, die dritte: Beim Kleeblatt wird's wieder Ernst

Mit Comebacks kennt sich Sebastian Ernst mittlerweile besser aus, als ihm lieb ist. Im Sommer sollte die Rückkehr des Mittelfeldspielers ins Mannschaftstraining die gute Nachricht zum Auftakt des Trainingslagers der SpVgg Greuther Fürth sein. Doch schon nach der zweiten Einheit im sonnigen Tirol war es mit der Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr nach seinem Mittelfußbruch wieder vorbei: Das Narbengewebe machte Probleme, erst fast drei Wochen später war Ernst wieder voll im Training - sein zweites Comeback verzögerte sich bis Anfang August.

Da stand Ernst beim 3:1-Auswärtssieg des Fußball-Zweitligisten gegen den FC St. Pauli zum ersten Mal in der Startelf, doch nach den 80 Minuten reagierte sein Fuß erneut. Eine Schraube drückte und musste schließlich entfernt werden - und bis zum dritten Comeback gegen den Hamburger SV vor knapp anderthalb Wochen vergingen weitere zwei Monate.

"Alles top" 

Das soll nun aber wirklich das letzte Comeback gewesen sein. "Ich hatte auch nach der Belastung im Spiel keine Probleme, alles top", sagt Ernst, der in der Länderspielpause zusätzliche individuelle Einheiten absolviert hat. "Das Wichtigste ist, dass ich mir keine Sorgen mehr um den Fuß machen muss. Deswegen kann ich jetzt frei aufspielen und mich voll reinhauen. Aber natürlich muss ich in den nächsten Wochen noch in den Rhythmus kommen."

Für seinen Trainer Stefan Leitl ist die Rückkehr eine willkommene Neuigkeit. Zumal neben Ernst auch der zuletzt angeschlagene Rechtsverteidiger Marco Meyerhöfer wieder an Bord ist und zuletzt im Testspiel gegen Jahn Regensburg über 45 Minuten auf dem Platz stand. 

"Da müssen wir punkten" 

Gute Nachrichten zur richtigen Zeit - nach zuletzt drei Niederlagen ohne eigenes Tor in Folge und vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden am Freitag. "Da müssen wir punkten", sagt Ernst und dürfte mit dieser Meinung nicht alleine dastehen.

"Es war in den vergangenen Wochen nicht einfach für uns, weil wir immer wieder Spieler rausnehmen mussten", sagt Trainer Leitl, der etliche seiner Profis in der Länderspielpause individuell trainieren ließ: "Immer an der Grenze zu spielen, ist das Schwierigste, das es gibt."

Mit der Rückkehr von Ernst hat er im Kleeblatt-Mittelfeld nun aber fast die Qual der Wahl. Und die Frage, wer für den Dauerbrenner der vergangenen Saison (31 Zweitliga-Spiele bis zu seinem Mittelfußbruch gegen den 1. FC Magdeburg) weichen könnte, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Für Leitl allerdings ein Luxusproblem. "Für uns ist wichtig, dass wir mehr Auswahl haben, vor allem an Spielern, die auch auf einem Niveau stehen", sagt der Coach.

Sarpei ist angeschlagen

Gegen den Hamburger SV beantwortete sich die Frage von selbst, Ernst rückte für den verletzten Paul Seguin in die Startelf. Inzwischen ist der wieder fit, dennoch könnte es gegen Dresden ähnlich laufen. Denn in der Länderspielpause war mit Hans Nunoo Sarpei der nächste defensive Mittelfeldspieler angeschlagen. Der hat auch zuletzt vornehmlich individuell trainiert, ein Einsatz am Freitag könnte noch zu früh kommen. Und der Platz im Zentrum wäre passend für Ernst, der in Fürth noch Vertrag bis ins Jahr 2021 hat. "Wir spielen mehrere Systeme und ich bin da recht variabel", sagt er. "Klar haben die anderen es gut gemacht. Aber mein Anspruch ist es natürlich, mich durchzusetzen und für einen Stammplatz vorzufühlen."

Gewinnen sollten Ernst und das Kleeblatt gegen den Tabellen-Vierzehnten in jedem Fall. Vier Punkte Rückstand auf Platz vier, drei Punkte Vorsprung auf Platz 17 - die Spielvereinigung steht vor Partien, die für den weiteren Saisonverlauf entscheidend werden dürften. 

 

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