Rückkehr-Konzept: Fan-Bündnis erwartet mehr von der DFL

5.8.2020, 17:59 Uhr
Bei den DFL-Reformen im deutschen Profifußball fordern die Fan-Verbände Mitspracherecht.

© Arne Dedert/dpa Bei den DFL-Reformen im deutschen Profifußball fordern die Fan-Verbände Mitspracherecht.

Dem Fan-Bündnis "Unser Fußball" geht die Ankündigung der DFL, dass die Taskforce "Zukunft Profifußball" im September ihre Arbeit aufnehmen soll, nicht weit genug. "Aus unserer Sicht fehlt ein glaubhafter Grundsatzbeschluss, mit dem die Richtung vorgegeben wird", sagte Sprecher Manuel Gaber der Deutschen Presse-Agentur. "Uns ist wichtig, dass der Reformprozess von jenen gestaltet wird, die auch Interesse haben, im Fußball wirklich etwas zu verändern."

DFL-Boss Christian Seifert hatte am Dienstag nach der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) angekündigt, dass die geplante Taskforce im September ihre Arbeit aufnehmen und "einige Entwicklungen zur Vergangenheit reflektieren" soll. Den drei Arbeitsgruppen sollen Vertreter der Erst- und Zweitligisten, des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und externe Personen aus verschiedenen Bereichen angehören.


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Von Fan-Organisationen ist dabei explizit nicht die Rede, aber "Unser Fußball" geht nach Gesprächen der AG Fankulturen mit der DFL und dem DFB davon aus, dass diese eingebunden werden. "Sehr wichtig ist, dass sich alle Vereine intensiv damit beschäftigen und ein offenes Ohr für ihre Fans haben", betonte Gaber. Der Freiburger verwies auf das Beispiel FC St. Pauli. Der Zweitligist hatte vergangene Woche ein Positionspapier veröffentlicht und unter anderem eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder gefordert.

Über 2500 Gruppierungen

Die Besetzung der Taskforce soll nach DFL-Angaben zeitnah erfolgen. Anschließend werde sich das Präsidium mit den Ergebnissen beschäftigen und mögliche Maßnahmen intensiv besprechen, kündigte Seifert an. Im Zuge der Corona-Pandemie war im Fußball eine Grundsatzdebatte entstanden über Dinge, die in der Vergangenheit in die falsche Richtung gelaufen waren. Dabei sind auch die Spieler- und Beratergehälter ein Thema. "Unser Fußball" verweist auf inzwischen über 2500 Fangruppierungen mit mehr als 400.000 Personen als Unterstützer und fordert von den Vereinen und Verbänden konkrete Reformen, die eigentlich noch in der Sommerpause eingeleitet werden sollen. Der Fußball solle "basisnah, nachhaltig und zeitgemäß" gestaltet werden.

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