Sararer-Comeback lässt Kleeblatt-Herzen höher schlagen

15.4.2018, 20:49 Uhr
Sercan Sararer feierte am Freitag sein Comeback nach langer Verletzungspause.

© Sportfoto Zink / MeZi Sercan Sararer feierte am Freitag sein Comeback nach langer Verletzungspause.

Eine Stunde war gespielt am Freitagabend, da zog einer sein Aufwärm-Sweatshirt aus, der alle verzückte. Als wollten sie es sich selbst beweisen, dass sie ihn nicht vergessen haben, schrien die Fürther Fans seinen Namen in den Abendhimmel: SA-RA-RER!

Sercan Sararer ist zurück. Nach elf Monaten. Seinen letzten Einsatz fürs Profi-Team hatte er am 21. April 2017. Nach einer Leisten-Operation und einer nicht enden wollenden Reha stand er Mitte März für eine Stunde bei der U 23 auf dem Platz

Da trainierte er schon seit einiger Zeit wieder mit den Profis, auch im Wintertrainingslager war er ja dabei. Doch sein Körper schien die Belastung nicht auszuhalten, immer wieder mussten sie ihm eine Pause gönnen. Wer ihn beim Üben am Ball gesehen hat, der gibt Levent Aycicek Recht: "Wir wissen alle, was er kann. Im Training zeigt er’s jeden Tag. Er ist ein überragender Fußballer, der jetzt lange verletzt war."

Müde und mit gesenktem Kopf trat Sararer nach Schlusspfiff in der Interviewzone vor die Journalisten. Zum Jubeln oder Scherzen war dem sonst so gut gelaunten Straßenfußballer nicht im geringsten zumute. "Es war für mich persönlich schön, nach elf Monaten wieder auf dem Platz zu stehen und ein Tor zu machen. Aber ich habe mir mehr gewünscht für uns alle, dass wir die drei Punkte hier lassen und glücklich nach Hause gehen können. Aber das ist uns leider nicht gelungen", diktierte er leise in die Blöcke.

Dankbar sei er, dafür, dass ihn der Trainer überraschenderweise auf die Ersatzbank gesetzt hatte. "Das habe ich ihm auch gesagt." Dass er noch keine Bäume ausreißen könne nach so langer Zeit, sollte aber jedem klar sein, forderte er ein. "Ich sag' mal so: Ich hatte schon bessere Zeiten von der Fitness her, was die Luft anbelangt und alles", beschreibt er seinen körperlichen Zustand, "aber das ist normal."

Es gebe eben einen großen Unterschied zwischen den Übungen auf dem Trainingsgelände und dem Wettkampf eines Zweitligaspiels. Schmerzen an der Leiste habe er keine mehr, aber die Kondition habe gelitten in den vergangenen Monaten. Man sieht ihm das auch an – das Trikot spannt, das zusätzliche Gewicht muss der 28-Jährige über den Platz schleppen.

Doch selbst in dieser Verfassung kann er noch Gold wert sein im Abstiegskampf. Das glaubt auch Aycicek: "Er hat ja auch schon gewisse Erfahrung und man sieht, wie er die Bälle behauptet mit seiner Technik. Er haut sich auch voll rein." Und auf die Frage, was er von seinem neuen Mitspieler noch erwartet für den Endspurt, sagt er, ohne zu überlegen: "Wir hoffen, dass er dann das nächste Mal das Siegtor schießt."

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