Fußball-Bayernliga

Schiedsrichter-Aufregung: ATSV Erlangen unterliegt der SpVgg Ansbach

28.7.2021, 21:28 Uhr
Aufregung rund um die Unparteiischen: Weil der etatmäßige Schiedsrichter nach fünf Minuten verletzt ausfiel, sprang Assistent Moritz Fischer ein. An der Linie übernahm Michael Bäumel, der zufällig unter den Zuschauern war.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Aufregung rund um die Unparteiischen: Weil der etatmäßige Schiedsrichter nach fünf Minuten verletzt ausfiel, sprang Assistent Moritz Fischer ein. An der Linie übernahm Michael Bäumel, der zufällig unter den Zuschauern war.

Die Erlanger Fußballer hatten ziemlich lange warten müssen auf ihr erstes Heimspiel der neuen Saison, in den vergangenen eineinhalb Jahren gab es eine lange Corona-Saison und immer wieder viel zu lange Corona-Pausen. An der Paul-Gossen-Straße ging das Warten allerdings weiter. Schon nach fünf Spielminuten folgte die nächste Pause. Unfreiwillig.

Kaum hatten sich beide Teams einmal vor dem gegnerischen Tor gezeigt, lag schon der erste Beteiligte im Gras. Erwischt hatte es Schiedsrichter Benjamin Mignon, der zusammensackte, sich den linken Oberschenkel hielt und nach kurzer Behandlung vom Feld humpelte. So musste Platzsprecher Thomas Hölzl eine Durchsage machen, die er so auch noch nie hatte: "Ist ein Schiedsrichter unter den Zuschauern, dann bitte melden."

Tatsächlich fand sich einer, der zehn Minuten später auch passend eingekleidet im blauem Leibchen und unter Applaus an die Seitenlinie joggte. Michael Bäumel war zufällig unter den 230 Zuschauern und ein perfekter Ersatz, der Parsberger pfeift selbst bis zur Landesliga und war für den Assistenten-Job damit bestens qualifiziert. In der Not hätte aber auch ein Kreisliga-Referee einspringen können. Als Haupt-Schiedsrichter pfiff der eigentlich als Linienrichter eingeteilte Moritz Fischer dann wieder an. Und Michael Bäumel hob kurze Zeit später auch gleich die Fahne, ein Ansbacher Eckball hatte die Grundlinie überquert.

Kurioser Doppelfehler, ATSV vergibt die Riesenchance

Die Spieler fanden schnell wieder in die Partie. Ansbach wirkte gefährlicher, den ersten Abschluss der Erlanger hatte Nico Geyer, allerdings zu unplatziert auf Gäste-Keeper Sebastian Heid. Nach einer knappen halben Stunde kam der ATSV zu weiteren Chancen: Oliver Janz vertändelte einen Konter nach einer tollen Balleroberung von Geyer, den Distanzschuss musste Heid mit den Fingerspitzen über die Latte lenken.

Der Treffer aber fiel auf der Gegenseite. Ansbach spielte einmal strukturiert nach vorne, ein Steckpass genügte Patrick Kroiß, der von links flach ins rechte Eck versenkte (31.). Ein kurioser Doppelfehler folgte kurz darauf: Gäste-Kapitän Christoph Hasselmeier spielte einen Katastrophen-Rückpass direkt auf Geyer. Der hätte den Ball nur einschieben müssen, zielte aber alleine vor dem Tor links daneben.

Glatt Rot für Kracun

In der zweiten Halbzeit flachte die Partie ab. Der ATSV, der an diesem Abend ohne seinen etatmäßigen Trainer Shqipran Skeraj auskommen musste, war bemüht, es fehlte aber an zwingenden Aktionen. Dazu schwächten sich die Erlanger selbst. Erst hatte Sebastian Marx Glück, dass Lukas Karakas mit dessen Fehlpass nichts anfangen konnte. Dann zeigte Schiedsrichter Fischer dem gerade erst eingewechselten Christopher Kracun glatt Rot nach einer verbalen Entgleisung (79.). In Überzahl fanden die Gäste immer wieder Lücken in der ATSV-Abwehr. In der 86. Minute machte Stefan Hammeter alles klar.

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